Specksteinofen zu k...
 
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Specksteinofen zu klein?

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Hallo Zusammen,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich Probleme mit meinem Ofen habe.

Wir haben ein Haus gekauft in dem ein Specksteinofen von Tulikivi eingebaut wurde. Lt Rechnung aus dem Jahr 2000 ein TU930 mit einem Gewicht von 1 Tonne. Der Ofen steht in einem Wohnwintergarten mit 3 verglasten Seiten. Die vierte Seite ist ein ca 2 Meter breiter Durchgang in den Küchn/Essbereich. Der Wintergarten hat ca. 23qm, der angrenzende Raum ca. 40qm.

Diese Art von Ofen soll ja mit 10kg befeuert werden und die Hitze dann langsam abgeben. Nach Abkühlung dann wieder neu befeuern.

Jetzt das Problem: Weder der Wintergarten noch der angrenzende Raum werden durch den Ofen spürbar wärmer. Der Ofen hebt die eingestellte Heizungstemperatur kein bischen an. 2 Meter vom Ofen entfernt merkt man schon keine Ofenwärme mehr.

Nach diversen Recherchen komme ich zu dem Ergebnis, dass die Ofenmasse viel zu klein ist und durch die Verglasung die wärme zusätzlich schneller verschwindet.

Frage 1: hilft nur ein Tausch gegen einen anderen Ofen?
Frage 2: Bediene ich den Ofen evtl falsch? Immerhin haben die zwei Vorbesitzerfamilien den Ofen 1. so einbauen lassen und 2. nicht ausgetauscht.

Evtl noch interessant. Nach 10kg Befeuerung hat der Ofen oben ca 60 Grad, an den Seiten 70-80 Grad. Der Kamin zieht gut, die Hartholz und Buchenrindenbriketts brennen sehr sauber ab. Die Scheibe bleibt sauber.

Vielen Dank vorab, Grüße
Andreas

 
Posted : 28/02/2016 4:29 pm
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moin,

wer hat die was von 10 kg erzählt?
wie viel Kw hat er denn?
angenommen er hat 6 Kw ,
so braucht er alle 45 min. ca. 1,5 Kg Holz bis er die Betriebstemperatur von 500 Grad erreicht hat.
erst ab dann kann man die Primärluft schließen und die sekundär auf kleine mengen einstellen!
bis die Ofenmasse warm ist ,das dauert.
danach kann man die Drosselklappe schließen und ihn langsam wärme abgeben lassen.
aber nicht bis er ganz kalt ist ,
sonst geht das Spiel ja von vorne los!
wenn man damit Heizen will ,
am besten nie ausgehen lassen! ;)

 
Posted : 28/02/2016 8:07 pm
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Hallo,

zunächst einmal Danke für deinen Beitrag. Das was du schreibst ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was bis jetzt empfohlen wurde. Sogar auf der Rechnung aus dem Jahr 2000 steht, dass man maximal 10kg Holz verfeuern soll und auf gar einen Fall "dauerheizen" darf.

 
Posted : 29/02/2016 8:21 am
(@b-hoernchen)
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@chappi: Das hatten wir doch erst kürzlich hier im Forum!
Bei einem Speicherofen - und solcher ist so ein Tulikivi - muss man zwischen der Feuerungsleistung und der Wärmeabgabe unterscheiden.
Die kannst du nicht mit der 0815-Blechkisten (Kaminofen) - Formel über einen Kamm scheren.
Speicheröfen heizt man anders als Kaminöfen! Das sind Zeitbrandöfen, die die Energie eines zeitlich begrenzten Abbrandes speichern und über längere Zeit verzögert abgeben.

Prinzipiell heizt der Fragesteller richtig!

Die 10 kg Holz entsprechen ca. 40kWh Heizenergie, von denen vielleicht 20% zum Schornstein rausgehen, die restlichen 80% (Wirkungsgrad), also 32kWh gibt der Ofen an den Raum ab - halt so nach und nach und in abfallender Kurve. Wobei, zuerst muss der Ofen selber einmal heiß werden. Und eine Tonne Speckstein speichert wieviele kWh?

Spezifische Wärmekapazität (Speckstein): 0,98 kJ/kg*K => 0,0002724kWh
1 KJ = 0.000278 Kwh

100Kg Speckstein können bei Abkühlung um 100 K also 2,724 kWh abgeben.

Eine Tonne Speckstein können bei Abkühlung um 100°C somit gut 27 kWh abgeben.

Der Ofen wird aber im Inneren wesentlich heißer als 100 oder 200°C, wenn der nach dem Abbrand außen noch 80°C hat, dann hat der im Inneren leicht mal 800°C bis 1000°C - also ich nehm' jettzt aus dem Bauch heraus eine durchschnittliche (!) Temperatur für die gesamte Tonne Speckstein von vielleicht 200 bis 300°C an - das gibt dann leicht 60 kWh Wärme, die das Ding "im Tank" gespeichert hat. So - und den darf man erst vollmachen - also nach der ersten Ladung von 10 kg Holz ruhig mal eine zweite abbrennen.

Warum es aber bei dir, TU 930 trotz warmem Ofen nicht warm werden will, kann ich nur mutmaßen. Es könnte an der Raumgeometrie liegen - wie hoch ist der Wintergarten? Kann die Wärme nach oben irgendwohin abziehen? Offene Durchgänge lassen die Wärme leicht irgendwohin wegziehen... . Falls der Ofen eh nur 1000 - 2000 Watt abstrahlt, verdünnisieren sich die im Haus leicht mal... . Ach ja, Glasfronten lassen auch Wärmestrahlung durch, z.B. nach draussen.

Ansonsten gilt für die Wärmeabstrahlung (!) - das ist nicht die Feuerungsleistung von Kachelöfen (je nu, wird bei Speckstein nicht Welten anders sein) folgende Näherungsformel:

Q= C × [(Tk/100)^4 - (Ts/100)^4] × A × k

C=Strahlungszahl (für Kacheln 4,8-5,0 W.M^2.K^-4)
Q=Leistung des Ofens in Watt
Tk= Oberflachentemperatur Ofen in K
Ts= Umgebungstemperatur in K
A=Oberfläche Ofen in m2
k= faktor (2)
Das ergibt bei 100°C Oberflachentemperatur und 20°C Umgebungstemp:

4,8 × (3,73^4 - 2,93^4) × 2= 4,8×119×2=1150Watt/m2

Also sagen wir mal - bei 80°C Oberflächentemp. sollte das Ding mit leicht mal 800 bis 1000 Watt je Quadratmeter Oberfläche strahlen - ja wenn der Ofen die 80°C nicht nur oben hat.

Weniger formelmäßig - ein Ofenbauer hat mir mal gesagt, 600 Watt Heizleistung je Quadratmeter warmer Ofenoberfläche seien bei Kachelöfen realistisch.

Gruß
das b-...

 
Posted : 29/02/2016 9:36 am
(@b-hoernchen)
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Jetzt nochmal, weil ich gerade auf der Tulikivi-Seite war:

Da steht beim TU930:

Wirkungsgrad 81 %
Max. Holzmenge 8 kg
Gesp. Energie 28,8 kWh
Heizfläche 30-50m2
Wärmeabgabezeit in Prozent der Maximalleistung (h)
3,9h (100%)
13,2h (50%)
20,7h (25%)

Es fällt auf: 28,8 kWhGespeicherte Energie aus 8 kg Holz?? Also das glaub ich nicht! 8 kg Holz entsprechen ca 32 kWh Wärmeenergie, davon 81% (Wirkungsgrad) sind schon nur mehr ca. 26kWh. Aber ein Teil davon geht schon während des Abbrands durch die Scheibe - ich würd sagen, leicht mal 4 kWh und weiterer Teil ist schon an der Oberfläche, bis die die Maximaltemperatur (damit Heizleistung) nach 4 Stunden erricht hat. Also die 28,8 kWh Speicherkapazität wurden nicht mit einer Holzladung ausgeschöpft.

Dass es bei einem Specksteinofen mal 4 h dauert, bis die Wärme maximal nach außen dringt, glaub ich ja gerne. Aber wenn der 9 Stunden später (nach 13,2h) immer noch mit 50% der Heizleistung heizt, dann müsste die gespeicherte Energie von knapp 30kWh immer noch annäherungsweise zu 50% im Ofen sitzen. Also 50% von (knapp) 30kWh sind 15kWh, die das Ding in 9 Stunden abgegeben hat - ja und natürlich hat Das teil in den ersten 4 Stunden auch schon einen gewissen Teil rausgehauen. Also sitzen 4h nach Anfeuern vielleicht nur noch 20 kWh im Speicher, davon 50% -> 10 kWh, die auf 9 Stunden verteilt... , ich komm so auf keine viel größere Heizleistung als 1,1 kW.

Wie groß wäre denn laut Tulikivi die Maximalleistung (also Heizleistung, nicht Feuerungsleistung)? Darüber schweigt die Webseite!

Der Ofen ist nicht sehr groß, also von der Oberfläche her würde ich sagen wohl keine 2m². So stimmt die Mathematik des Ofenbauers wieder. 600 - 800 Watt Heizleistung je Quadratmeter Oberfläche und ein bis anderthalb kW Heizleistung für den ganzen Ofen.

TU930 - würdest du mal bitte die Specksteinflächen deines Ofens ausmessen - diejenigen, die richtig warm werden, die Teile unter der Feuerung werden ja kaum zählen -, die Summe der Flächen addieren und hier mal posten?

Falls du den Ofen wechselst, bitte stell den neuen nicht wieder in den Wintergarten! Heiztechnische Sünde ersten Ranges! Ofen so zentral wie möglich dorthin stellen, wo man es am wärmsten haben will!

 
Posted : 29/02/2016 10:21 am
(@b-hoernchen)
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Weil's mir gerade einfällt - 1,1 kW Heizleistung, das wär' doch der Ofen für dich Chappi!
Vielleicht tauscht ihr ja - Tulikivi gegen Wamsler F-Box?

....*duck* und bin schon weg!

 
Posted : 29/02/2016 10:54 am
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Hallo,

ich danke euch für die Hilfe. Ich habe grade mal grob gemessen. Dabei habe ich die Fläche unterhalb der Scheibe vorne, links und rechts und die Scheibe selbst weggelassen. Damit komme ich auf ca. 1,6m2 Fläche.

Lt. Rechnung aus dem Jahr 2000 wiegt der Ofen 960kg und hat inkl. Kamin 15.000 DM gekostet. Davon ist etwas über die Hälfte in den Kamin geflossen.

Wenn ich Abends "feuere", ca. 19-22 Uhr ist der Ofen morgens noch grade so "lauwarm".

Zusätzlich habe ich im Haus noch insgesamt Probleme die richtige Einstellung für die Fußbodenheizung zu finden (die auch im Wintergarten verlegt ist). Deswegen werde ich jetzt wohl erst mal für einige Tage den Ofen nicht beheizen um die Fußbodenheizung richtig eingestell zu bekommen. Danach geht es dann weiter.

Weil ich auf die bisherige Konstruktion keinen Einfluss hatte möchte ich das beste aus der Situation machen. Wenn ich das nicht schaffe, muss ich eben umrüsten.

Edit: Noch ein Nachtrag zum Wintergarten. Es handelt sich nicht um eine Bretterkonstruktion. Das Ding ist sehr hochwertig gebaut und u.a. mit an die Fußbodenheizung des EG angeschlossen.

 
Posted : 29/02/2016 12:15 pm
(@b-hoernchen)
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Tja, da sieht man mal, was dabei rauskommt, wenn einem die Fachleute einen teuren Ofen hinstellen. Wenn der "Fachmann", der den Ofen aufgebaut hat, seine Aufgaben gemacht hätte und ehrlich gewesen wäre, hätte er zuerst den Wärmebedarf ermittelt - und dann seinem Auftraggeber unter allen Umständen von diesem Ofen abraten müssen. Aber 15.000 Mark, die will sich keiner durch die Lappen gehen lassen.

1,6m² effektive Heizfläche?! Das gibt nach der 600 Watt/m²-Formel knapp 1 kW Heizleistung. Egal, wie man's dreht und wendet, auf viel mehr als anderthalb kW kommt man nicht (außer, wenn der Ofen brennt, dann hast du noch die Leistung durch die Scheibenstrahlung).

Übrigens habe ich die weiter oben aufgeführte Formel zur Berechnung der Heizleistung von Kachelöfen von einem, der mir selber so ein Ding andrehen wollte. Ich hatte auch Bedenken, weil in der Zimmerecke nicht viel Platz ist und wollte selber nachrechnen. Die Herkunft des Faktors "k = 2", der in Formel Q=C × [(Tk/100)^4 - (Ts/100)^4] × A × k
oben erscheint, kann ich nicht nachvollziehen. Ohne Faktor 2 läge der Wert nämlich näher bei dem von einem anderen Ofenbauer genannten 600Watt je Quadratmeter Ofenoberfläche. Aber wie gesagt, der Typ, der mir die Formel gegeben hat, wollte ja selber einen gemauerten Ofen verkaufen, da hat er vielleicht ein Gutdünkensfaktor gebraucht... .

Noch etwas zeigt das Beispiel anschaulich: Ein gemauerter Grundofen ist nämlich nicht, wie Leute, die daran verdienen, gerne behapten, [u:2kx4ovc1][b:2kx4ovc1]die[/b:2kx4ovc1][/u:2kx4ovc1] Lösung aller Ofenprobleme. Je nach Platzangebot und Wärmebedarf fährt man mit einer billigen Blechbüchse besser. Wenn ich sechs, acht oder gar 10 kW Wärmeleistung brauche, dann gerät der entsprechende Grundofen zu einem zimmergroßen Ungetüm. Oder wer kann schon einen Dinosaurier mit 10 bis 20 Quadratmeter Oberfläche unterbringen? Da konstruiert man besser im Vorhinein das Haus um den Ofen herum.

Vielleicht kriegst du ja die Fußbodenheizung so zum Laufen, dass du kaum mehr Ofenleistung brauchst?
Jetzt hast du halt ein 15.000 Mark teures Dekostück. Schade, schöner Ofen!

 
Posted : 29/02/2016 5:15 pm
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Ich komme so langsam Schritt für Schritt weiter. Die Oberflächentemperatur der Fliesen war ok, die Heizung soweit jetzt verstanden und zwei "brutal" undichte Fenster, eins davon im Wintergarten sind jetzt mal abgedichtet. Jetzt muss ich wegen der Trägheit der Heizung nochmal etwas abwarten. Der Ofen bleibt so lange eben aus.

Zwei Familien haben vor uns dort gewohnt. Mich wundert es, dass niemand etwas an der "Ofensituation" geändert hat. Bei den ersten, die immerhin seit Ofenerbauung 2000 noch ca. 9 Jahre hier gewohnt haben kann ich es ja verstehen. Wer so viel dafür ausgibt wird den Fehler wohl eher schwer ändern.

Die nächste Familie hatte mit den 170qm Wohnfläche einen Gasverbrauch von 35.000 kwh und hat mit dem Ofen das ganze EG geheizt. Wegen dem hohen Gasverbrauch war das wohl auch eher ein Wunschdenken - oder ich bin wirklich zu blöd für den Ofen.

Ich muss/will jetzt das Beste aus der Situation machen. Bei dem aktuellen Ofen-Effekt steht für mich die Entscheidung fest: Zur nächsten Wintersaison wird das Ding ersetzt.

1. Problem: Kann ich das Specksteinmonster so verkaufen? An Selbstabbauer? Gibt es da einen Markt für?
2. Der nächste Ofen wird ziemlich sicher am gleichen Standort aufgestellt werden müssen
3. Was macht in der Situation Sinn?

Wegen Home-Office ist das Haus fast durchgehend bewohnt, es sollte also den ganzen Tag über schön warm sein. Heizen möchte ich mit Holzbriketts (einfacher zu beschaffen und zu lagern, sauberer).

Anbei noch ein ganz grobes Bild vom EG. Küche/Essen zum Wintergarten ist komplett offen, ohne Tür/Vorhang/Wand, ca. 2,50m breit. Flur geht ebenfalls offen in Küche/Essbereich über. Am Wintergarten wurde mit dem Specksteinofen ein Edelstahlkamin angebaut (bzw. am Haus).

"K" ist der Kaminofen.

[img:pwqfqwdu]http://up.picr.de/24749954np.png[/img:pwqfqwdu]

 
Posted : 01/03/2016 5:26 pm
(@b-hoernchen)
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[quote="TU930":2bn3ca7b]Ich komme so langsam Schritt für Schritt weiter. Die Oberflächentemperatur der Fliesen war ok, die Heizung soweit jetzt verstanden und zwei "brutal" undichte Fenster, eins davon im Wintergarten sind jetzt mal abgedichtet. Jetzt muss ich wegen der Trägheit der Heizung nochmal etwas abwarten. Der Ofen bleibt so lange eben aus.[/quote:2bn3ca7b]

Du kannst die Situation jetzt nützen, um den Energiebedarf deines Hauses unter Winterbedingungen zu ermitteln, also solange es noch kalt draußen ist und die Soneneinstrahlung fehlt. Eine Bedarfsermittlung steht eigentlich an erster Stelle - und erst dann macht man sich Gedanken darüber, wie man den Bedarf deckt. Eine praktische Bedarfsermittlung ist besser als jede Berechnung vom Schreibtisch aus, zumal die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlicher Leute durchaus verschieden sein können.

[quote="TU930":2bn3ca7b]Die nächste Familie hatte mit den 170qm Wohnfläche einen Gasverbrauch von 35.000 kwh... [/quote:2bn3ca7b]

Das ist zumindest mal ein Anhaltspunkt, auch wenn wir jetzt nicht unbedingt wissen, [u:2bn3ca7b]wieviel[/u:2bn3ca7b] die Familie mit dem Ofen zugeheizt hat.

[quote="TU930":2bn3ca7b]... und hat mit dem Ofen das ganze EG geheizt. Wegen dem hohen Gasverbrauch war das wohl auch eher ein Wunschdenken - oder ich bin wirklich zu blöd für den Ofen.[/quote:2bn3ca7b]

Nein, bist du nicht. Ich hab' s dir ja vorgerechnet, du kriegst aus dem Ofen nicht mehr als 1,5 - vielleicht mit Heizen bis zum Anschlag 2 kW Heizleistung raus. Oder sollen die Steine auch außen glühen? Das einzige was du vorerst machen kannst, in einem Abstand, den der Ofen verträgt, einen zweiten Abbrand nachzuschieben - schwierig, wenn der Ofen nur etwa 1,5 bis 2 kW über die Oberfläche abgeben kann, also maximal 48kWh am Tag - und vergiss bitte nicht, die dabei aufgewendete Menge Energie aus Holz zu deinem Wärmebedarf dazuzurechnen.

[quote="TU930":2bn3ca7b]Ich muss/will jetzt das Beste aus der Situation machen. Bei dem aktuellen Ofen-Effekt steht für mich die Entscheidung fest: Zur nächsten Wintersaison wird das Ding ersetzt.

1. Problem: Kann ich das Specksteinmonster so verkaufen? An Selbstabbauer? Gibt es da einen Markt für?
2. Der nächste Ofen wird ziemlich sicher am gleichen Standort aufgestellt werden müssen
3. Was macht in der Situation Sinn?
[/quote:2bn3ca7b]

Zu 1. Ja, schau mal bei ebay/ebay-Kleinanzeigen rein, da gibt's Leute, die so ein Ding verkaufen, als Bausatz, zum Selberabbauen. Auch hier im Forum gibt's einen Ofenmarkt. Eigentlich ist das der ideale Ofen für Leute, die in einem hochisolierten Haus sitzen und Ofenfeuer trotz Vollversorgung durch Fußbodenheizung genießen wollen. Manchmal hat auch ein Ofenbauer einen Kunden an der Hand und ist vielleicht zufrieden, wenn er den Job mit Ab- und Aufbau machen kann. Einfach rumfragen... .

Zu 2. Maximalungünstiger Platz für einen Ofen - noch mehr für einen Strahlungsofen. Die Strahlung geht durch die Fensterfront raus in den Garten... . Würde er auf der anderen Seite der Ecke im Bereich Küche/Esszimmer stehen, sähe es ganz anders aus. Lass den nächsten Ofen wenigstens einen Ofen mit guter Konvektion sein - auf einen tiefreichenden Konvektionmantel achten - da wird auch bei Kaminöfen jede Menge Mist verkauft! Aber bitte - überlegst du dir das mit dem Aufstellort nochmal? Man kann das Rauchrohr auch mal gut 2 Meter in einen anderen Raum zum Schornstein führen (bei "waagrechtem" Rauchrohr auf eine geringe Steigung von ca. 5cm/je Meter achten!). Ist das eigentlich der einzige mögliche Schornstein, wo der Specksteinofen jetzt steht?

Und du wirst - bevor du dir den nächsten Ofen zulegst - vorher bereits wissen, wieviele kW der beisteuern muss, damit's gemütlich warm wird, siehe Ermittlung des Wärmebedarfs oben. Kannst du, solange es noch kalt ist, ganz einfach mit ein paar Elektroöfen ausprobieren. Carpe diem!

Ganz klipp und klar - kein Ofen der Welt ist an dem jetzigen Aufstellort deines Specksteinofens gut aufgehoben. Man kann sich der Physik nur beugen, sie eventuell nutzen, aber sie ganz bestimmt nicht ändern!

Zu 3. Ansonsten natürlich Haus und Dach isolieren, hochisolierende Glasscheiben, Kältebrücken beseitigen, sofern möglich - aber da bist du ja sowieso dabei.

Edit: Weil ich gerade sehe, dass bei dir das ganze Erdgeschoß offen ist und damit vermutlich die Wärme die Treppe hinauf in den ersten Stock ziehen kann - das wäre ein sehr wichtiger Punkt, dass du zum Treppenaufgang hin irgendwie einen Abschluss/eine Tür machen könntest. Zumal, falls du das Obergeschoß recht kühl lässt (Schlafzimmer?) - da gibt's eine Menge Kaltluft, die nur darauf wartet, in das Erdgeschoß hinunter zu "fallen". Sofern du im Obergeschoß nicht genauso gut heizt wie unten oder einen Abschluss zwischen den Stockwerken schaffst, wird es im Erdgeschoß nicht gemütlich warm!

Gruß
das b-...

 
Posted : 02/03/2016 12:23 pm
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Ich bin ja noch ganz entspannt unterwegs. Der Ofen ist jetzt aus und die Heizung wird eingestellt, zusätzlich werden alle Fenster kontrolliert und eingestellt. Im Wintergarten war z.B. ein Fenster, wo richtig viel Luft durch kam, weil das Fenster sich immer schief in den Rahmen gedrückt hat.

Wenn die Heizung zufriedenstellend ist, werde ich nochmal schauen, was der Ofen als "Zusatzleistung" bringt.

Anschließend dann die warme Jahreszeit nutzen um den Specksteinofen ggfs. gut zu verkaufen und dann so optimal wie möglich umzurüsten.

So extrem offen ist es im EG nicht. Küche/Wintergarten/Essbereich sind offen. HWR und Flur können mit einer Glasschiebetür abgetrennt werden, aber alles andere als luftdicht. Im EG Flur ist noch ein Kamin zugänglich der nicht genutzt wird. Das wäre ein schöner Aufstellort, weil dann das OG durch den Treppenaufgang auch mit versorgt wird. Inwiefern man von dort noch warme Luft in den Wohnbereich bekommt ist dann das andere Thema. Zusätzlich wird der Wintergarten quasi als Wohnzimmer genutzt, d.h. für die "gemütliche Atmosphäre" steht er aktuell richtig. Das würde im Flur dann wegfallen.

Im OG sind 2 ungenutzte Zimmer mit Heizkörper auf 16 Grad, 1 Schlafzimmer mit Heizkörper auf 17 Grad und das Badezimmer mit 17-23 Grad, je nach Tageszeit. Dazu noch eine kleine Galerie.

Ich werde das jetzt mal mit diversen Fachleuten vor Ort besprechen, was hier am sinnvollsten ist. Nach wie vor kann ich nicht verstehen, warum 2 Familien vor mir so gelebt haben und die erste es sogar so gebaut hat. Der Specksteinofen kam ca. 2 Jahre nach Anbau des Wintergartens. Ich vermute fast, dass der nachgerüstet wurde, weil der Wintergarten im Winter zu kalt war um diesen als Wohnzimmer zu nutzen und deswegen der Ofen angeschafft wurde.

 
Posted : 02/03/2016 3:25 pm
(@b-hoernchen)
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[quote="TU930":2ao10l1d]HWR und Flur können mit einer Glasschiebetür abgetrennt werden, aber alles andere als luftdicht.[/quote:2ao10l1d]

Das wäre immerhin ein Ansatzpunkt, die Schiebetür durch eine gut dichtende ersetzen. Wenn du dir ohnehin Fachleute ins Haus holst, kannst du das ja mit denen besprechen... .

[quote="TU930":2ao10l1d]Im EG Flur ist noch ein Kamin zugänglich der nicht genutzt wird. Das wäre ein schöner Aufstellort, weil dann das OG durch den Treppenaufgang auch mit versorgt wird. Inwiefern man von dort noch warme Luft in den Wohnbereich bekommt ist dann das andere Thema.[/quote:2ao10l1d]

Immerhin - solange die warme Luft aber nach oben abziehen kann, wird sie das auch tun. Eine Ventilatorlösung zur Warmluftverteilung wird im EG erst dann was bringen, wenn du nach oben hin zugemacht hast.

[quote="TU930":2ao10l1d]Im OG sind 2 ungenutzte Zimmer mit Heizkörper auf 16 Grad, 1 Schlafzimmer mit Heizkörper auf 17 Grad und das Badezimmer mit 17-23 Grad...[/quote:2ao10l1d]

Wie ich's mir gedacht habe, jede Menge ungemütlich kalte Luft, die nach unten drängt, wenn man sie lässt... .

[quote="TU930":2ao10l1d]Nach wie vor kann ich nicht verstehen, warum 2 Familien vor mir so gelebt haben und die erste es sogar so gebaut hat. Der Specksteinofen kam ca. 2 Jahre nach Anbau des Wintergartens. [/quote:2ao10l1d]

Denk dir nichts, ich wohn' in einem Haus, das ein Architekt konstruiert hat. Der hat vermutlich an der "Schilda School of Architecture" seinen Abschluss gemacht. Schornstein gebaut, aber keinen Platz eingeplant, um einen Ofen hinzustellen - die Zimmertür öffnet direkt auf die Ecke neben dem Schornstein; ebenfalls Schiebetüren im Wohnbereich, die nicht richtig schließen, Warmwasser im Erdgeschoß erst, nachdem man 30, 40 Liter aus dem Hahn gezapft hat, grober Pfusch am Bau - mangelhafte Bauaufsicht, was sich nun in diversen Schäden zeigt ... u.s.w. - also wirklich alles in bester Schildatradition. Das ist eine berühmte Universität, wo Architekten immer wieder gerne studieren. Und der Bauherr war stolz wie Bolle auf seinen tollen Architekten.

 
Posted : 02/03/2016 7:04 pm
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Dann mal ein Aufruf an die geballte Forenkompetenz:

Wer kennt einen Kaminofen, wo man das Abgas/Kaminrohr unten links seitlich montieren kann?

Der Energieberater/Schornsteinfeger wusste auf Anhieb kein Modell. Er hat Alternativ einen Pelletofen vorgeschlagen. Da soll das wohl eher möglich sein. Aktuell geht das Kaminrohr vom Ofen weg und unter einem Fenster nach draußen.

Wenn ein Ofen mit Kaminrohr hinten oder oben aufgestellt würde, müsste das Fenster raus und die Wand komplett zugemauert werden.

 
Posted : 03/03/2016 5:46 pm
(@b-hoernchen)
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Also ich kenn jetzt auch keine Ofen mit Anschluss "unten".

Es gibt zwar Öfen mit Fallzügen (ich glaube, der Koppe "Dauerbrandofen" ist einer), aber die haben auch den Anschluss weiter oben.

Wie tief unten soll denn der Anschluss an der Seite sein? Wäre das wieder der Anschlussort, wo der Ofen jetzt schon steht? Da wäre es nämlich gar nicht schlecht, wenn ein Fenster verkleinert würde oder weg käme, weil die Infrarotstrahlung durch Glasscheiben durchgeht.

 
Posted : 04/03/2016 5:10 pm
(@b-hoernchen)
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.

 
Posted : 10/03/2016 4:45 pm
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