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Specksteinofen

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Hallo

Ich habe zwei Fragen zu einem so genannten Teilspeicherofen aus Speckstein. Der Brenneinsatz ist bei diesem Ofen aus Guss. Zwischen dem Gußeinsatz und der Specksteinummantelung befindet sich ein Luftraum. Der Ofen hat ein Gesamtgewicht von ca.625 Kilogramm.

Frage 1 : Ist es möglich diesen Luftraum mit weiteren Steinplatten aus Speckstein oder Schamottsteinen aufzufüllen ? Man könnte die Platten einfach auf den Gußeinsatz drauflegen und vom Boden aus nach oben stapeln. Ziel dieser Aktion ist es eine größere Masse an Steinen und damit eine längere Wärmespeicherung zu erreichen. Das wäre natürlich im Prinzip eine bauliche Veränderung des Ofens. Ist dies aus Brandschutztechnichen Gründen überhaupt ratsam ?

Frage 2 : Ich habe gehört das hochwertige Specksteinöfen wie sie z.B. von Tulikivi hergestellt werden nicht als Dauerbrandöfen geeignet sind.Das heißt das man sie ca.4 Stunden befeuert und danach nicht mehr. Bei diesen Öfen ist die Brennstätte ja ebenfalls aus Speckstein.Nun zur eigentlichen Frage : Trifft dies auch auf den oben genannten Teilspeicherofen zu oder ist dieser doch als Dauerbrandofen geeignet, da die Brennkammer ja aus Guss ist ?

Gruß Werner

 
Veröffentlicht : 05/11/2006 10:19 am
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Hallo Werner,

ich kenne mich mit solchen Specksteinofen zwar nicht ganz so dolle aus, kann aber vielleicht nen Rat geben.

Zu Frage 1: Wo ist den der Raum wo du noch Platten hinbauen willst?

Ich würde den zwischenraum so lassen wie er ist, weil wenn Du da noch Platten hinpackst isolierst Du den Brennraum gewissermaßen, wodurch er seine Hitze nicht mehr so abgeben kann wie geplant. Folge: er könnte Schaden nehmen durch Überhitzung, also durchglühen oder reißen.

Zu Frage 2: Die neuen Tulikivi haben auch eine Gussfeuerstelle, sind aber auch nicht für Dauerfeuer geeignet. So ein Ofen funktioniert halt aufgrund der hohen Masse. So lange feuern bis er richtig heiß ist und dann ist doch gut, also warum dann noch als mehr Holz reinpacken?

Entweder immer nur kleine Mengen Holz rein und den Ofen so am laufen halten das die entstehende Hitze vom Ofen permanent abgegeben werden kann ohne zu Überhitzen. Oder den Ofen 2 3 oder 4 mal ca 2/3 mit Holz füllen so das er richtig heiß ist und dann ausbrennen lassen. Mehr wie heizen kann auch so ein Ofen nicht. Zum Schluß der letzten Ladung vielleicht noch ne nen Union Brikett
in Zeitungspapier auf die Glut, damit man 6-8 Stunden später noch ein wenig glühende Kohle findet um den Ofen der nun schon deutlich abgekühlt ist wieder durch Holz rasch in Gang zu bekommen.

Specksteine sollten nicht über 600 Grad erhitzt werden, sonst bekommt er braune Flecken. Auch können Risse auftreten. Dann isser hinüber.

Was für ein Hersteller und Modell haste denn da?

Grüße Kiefo

 
Veröffentlicht : 05/11/2006 1:51 pm
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Hallo Kiefo

Die Brennkammer steht auf 4 Stahlfüßen wobei die Stahlfüße ca.50 cm lang sind.Die Specksteinplaten sind dann im Abstand von ca.10 cm um die Brennkammer herumgebaut.Zwischen Brennkammer und den Specksteinplatten oben am Ofen befinden sich ca. 35 cm Luftraum.Es gibt also genügend Freiraum den man mit weiteren Platten befüllen kann.Das habe ich im Moment zu Testzwecken auch schon mit Schamottsteinen gemacht.Ich habe ca.100 KG Schamottsteine zwischen Brennkammer und der oberen Specksteinplatte reingelegt womit dieser Luftraum jetzt praktisch vollständig mit Schamottsteinen gefüllt ist.Dieses Gewicht lastet jetzt natürlich direkt auf der Brennkammer.Der gewünschte Effekt ist auch eingetreten.Waren die Specksteinplatten vorher nach ca 2,5 Stunden fast abgekühlt so hält die Wärme in den Specksteinplatten jetzt ca. 5 bis 6 Stunden.Deinen Einwand bezüglich Überhitzung der Brennkammer teile ich, doch ist dies wirklich so gravierend das die Brennkammer so schneller " verschleißt " ?
Da Herstellerlinks hier soweit ich glaube nicht erlaubt sind,gebe einfach bei google " Speckstein 520 KK1 " ein. Der erste Treffer führt dich direkt zum Ofen.

Gruß Werner

 
Veröffentlicht : 05/11/2006 3:55 pm
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Das ist soweit ich weiß ein Speckstein Ofen aus Indischer Produktion.
Ob das so gut ist das Gewicht direkt auf den Gußeinsatz zu packen ist fragwürdig. Besser wäre gewesen sich aus Stahlquadratrohr einen Rahmen zu bauen dessen Füße an der Brennkammer vorbei bis auf den Boden gehen. Dann die Schamottsteine immer mit etwas abstand und Versetzt zueinander auf die Stahlrahmenkonstruktion zu stapeln. So das immer die Hitze zirkulieren kann zwecks schneller Wärmeeinspeicherung und Abkühlung des Gusseinsatzes.

Scheint ja oben auch Konvektionsluft Löcher zu geben, die keinen Sinn mehr machen wenn man alles vollstapelt. Guß ist zwar stabil aber leider auch Bruchanfällig und da macht Flächenbelastung sowie thermische Einwirkung die Sache mit Sicherheit nicht länger Lebensfähig. Die New Yorker Twins sind auch nicht wegen den Fliegern sondern wegen der Hitze eingestürzt, bei 600 Grad trägt Stahl nur noch die Hälfte. Und ich glaube auch nicht das der Gußeinsatz so dick ist und dafür gemacht wurde das man da noch was draufpackt.

Schließlich willste Du das Gerät ja auch noch dauerhaft befeuern.

Ohne Angst machen zu wollen, ich würde mal nen Eimer Löschwasser hinstellen.

Grüße Kiefo

 
Veröffentlicht : 05/11/2006 5:53 pm
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Hach ist mir noch eingefallen:

So ein Ofen wie Du ihn hast ist kein richtiger Finnischer Specksteinofen, der wie ne Nachtspeicherheizung funktioniert.

Das ist mehr so klar ausgedrückt nen fake, der sieht zwar so aus wie ein Tulikivi, bringt aber nicht die gleichen Eigenschaften. So ein Tulikivi verfügt zwar auch über ne Gußbrennkammer, hat jedoch Sturzzüge wo die heißen Gase umgelenkt werden und an den Seiten und hinten wieder runtergedrückt werden bevor es in den Schornstein geht. Somit werden die heißen Gase gezwungen ihre Wärme abzugeben an den Speckstein, welcher die Wärme in 1- 2,8 Tonnen Specksteinmasse aufnimmt und über nen langen zeitraum wieder abgibt.

Da dein Ofen über Konvektion mitarbeitet, denke ich kannste den auch durchgehend befeuern, da sich die Gußbrennkammer dadurch immer Kühlt.
Wenn Du jedoch die Gußbrennkammer zusätzlich mechanisch belastest und dazu noch thermisch isolierst, noch dazu dauerfeuer machst, brauchste dich nicht wundern wenns nen GAU im Wohnzimmer gibt.

Grüße Kiefo

 
Veröffentlicht : 05/11/2006 9:25 pm
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Hallo Kiefo
Erstmal danke für Deine deutlichen Worte bezüglich möglicher Gefahren.Ich habe die Schamottsteine eben alle rausgeholt und den Originalzustand wieder hergestellt.

Deine Einschätzung bezüglich der Qualität des Ofens kann ich allerdings nicht teilen. Natürlich ist dies kein Specksteinofen der es mit den großen Finnischen Marken wie Tulukivi oder Nunnauuni aufnehmen kann. Ebenso wenig kann man z.B. auch einen Baumarktofen mit diesen Teilspeicheröfen vergleichen. Nur hat dies auch niemand behauptet.Weder ich mache dies noch der Hersteller bzw. der Vertreiber des Ofens. Er wird ausdrücklich als Teilspeicherofen angeboten und verkauft. Auch die Preise dieser Öfen liegen mit ca.2500 bis 3500 Euro ja deutlich unter denen der Finnischen Qualitätsöfen. Deshalb kann man nun wirklich nicht von einem fake sprechen.Gerne hätte ich mir natürlich so einen Ofen zugelegt,es hapert aber leider an nicht vorhandenen Euros auf meinem Konto.

Mit freundlichen Grüßen
Werner

 
Veröffentlicht : 06/11/2006 6:57 am
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Hallo Werner,

ist ja verständlich das man für den Preis nicht das gleiche bekommt wie Tulikivi. Das mit dem Fake meinte ich ja mehr in bezug auf die Optik.

Gewicht und Rauchgasführung sind ja auch ganz anders gestaltet.
Und mal 6- 10.000 Euro hat man eben auch nicht einfach in der Kasse.

Aber mit so einem Rahmen der das Gewicht von der Gußbrennkammer nimmt und dessen Stützen an der Brennkammer vorbei bis auf den Boden gehen, so das die Sache eine eigene Statik hat, dann kannste die Schamottsteine wieder
reinpacken. So Schamottsteine sind schon recht schwer, ich hab auch drei neue für meinen Brennraum gekauft, weil die die drin sind nach 9 Jahren nun doch schon den ein oder anderen Riss haben. Aber als Wärmespeicher sind die echt Prima bei günstigem Preis.

Viel Erfolg noch beim Ofentuning

Grüße Kiefo

 
Veröffentlicht : 06/11/2006 3:20 pm
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