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Richtig heizen ohne die Wohnung zu überhitzen

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Hallo,

ich hab nochmals eine Frage zum Heizen mit einem Kaminofen. Nachdem ich die Probleme mit dem Anfeuern an meinem Ofen im Griff habe, heizt er irgendwie zu gut 😉

Ich habe den Kaminofen Thermatec TT30S in einem ca. 52m² großen Raum stehen, wobei zu bedenken ist, dass es sich um das Dachgeschoss handelt und das Raumvolumen auf Grund der Dachschrägen natürlich um einiges geringer ist als in einem "normalen" Raum dieser Größe.

Meistens beginne ich nachmittags gegen 16 Uhr den Ofen anzufeuern. Nach dem Abbrennen der ersten Ladung ist die Raumtemperatur noch sehr angenehm, ab dem Punkt, wo ich dann nachlege, steigt die Temperatur jedoch relativ schnell auf 28 Grad und mehr, was natürlich nicht mehr angenehm, geschweige denn gesund ist. Deshalb möchte ich mal frage, wie bekomme ich es in den Griff, dass die abgegebenen Wärme nicht zu hoch wir. Ich habe schon versucht weniger Holz einzulegen, aber auch das nutzt nichts. Das Problem ist aber auch, wenn ich nach dem Abbrennen der Holzscheite zu viel Zeit vergehen lasse bis zum Nachlegen, schafft es der Ofen leider nicht mehr die nächsten Scheite selbstständig zu entzünden. Kann man hier etwas machen um die Situation zu verbessern, oder bleibt mir nur die Möglichkeit den Ofen aus gehen zu lassen und bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt erneut mit Anzündern neu anzufeuern?

 
Veröffentlicht : 05/01/2023 6:36 am
(@b-hoernchen)
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1. Du könntest Braunkohlebrikett verfeuern, anstatt ausschließlich Holz - sofern dein Ofen das zulässt (habe ich jetzt nicht nachgeschaut). Mit 2 Baunkohlebrriketts im Ofen hat man eine langandauernde "schleichende" Wärmeentwicklung.

2. Du könnest (theoretisch) den Brennraum verkleinern - ich habe das in einem anderen Faden im Rund um Kamine und Öfen-Forum kürzlich erläutert. Ein kleinerer Brennraum erlaubt es ein kleineres Feuer ohne Kokeln zu betreiben. Problem: Veränderungen am Brennraum dürften die Zulassung des Ofens erlöschen lassen - soweit das in deinem Land von Bedeutung ist.

3. Du könnest hauptsächlich mit Kleinholz feuern - erleichtert das Wiederanfeuern, braucht aber häufiges Nachlegen, und dann bist du doch wieder bei einer ähnlichen Leistungsausbeute -> also Effekt fraglich.

 
Veröffentlicht : 05/01/2023 10:54 am
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Danke schonmal für den Tipp. Ich habe gerade einmal nachgeschaut bezüglich Brennstoffen. Da steht nur Scheitholz in der Anleitung. Kann man es trotzdem mit so Braunkohlebriketts versuchen, oder sollte man dies auch Sicherheitsgründen dann lieber sein lassen und wie geht man mit den Briketts dann richtig vor, erst mit Holz anzünden und dann Briketts oder direkt mit Briketts starten?

 
Veröffentlicht : 05/01/2023 11:03 am
(@schloti)
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Nein. Der darf nur mit Scheitholz "gefüttert" werden.

Kohlebrikett finde ich ohnehin OUT of Date. Innerhalb welcher Zeit brennt bei deinem Ofen eine Ladung ab? Wieviel Holz hast du jeweils drin?

( Ruhig öfter mal die Küchenwaage der Frau , ähm sorry natürlich aus der Küche benutzen)

Super wären Bilder vom Ofen mit Rohr. Schornstein vermutlich ab der Stelle an der das Rohr reingeht nur noch maximal 4m oder doch mehr? ( Vermutung wegen DG)

 
Veröffentlicht : 05/01/2023 4:48 pm
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Wie bekomme ich hier Bilder rein?

Ich lege immer ein bis zwei Scheit Holz ein. Mit einem brennt er ca 45 bis 60 Minuten und mit zwei etwa 90 bis 120 Minuten. Wobei mir auffällt, dass er beim Betrieb mit zwei Holzscheiten besser funktioniert, weil such die Flamme besser regulieren lässt. Ich gehe davon aus, dass dies daran hängt, weil mit zwei scheiten der Ofenrost mehr bedeckt wird und somit weniger Luft strömen kann. Die mitgelieferte Abdeckung auf stellfüßen kann ich leider nicht nutzen, weil der Ofen dann schlecht an geht und auch beim nachlegen Probleme hat das Feuer zu entfachen.

Der Schornstein ist nur ca. 2,5m lang. Zieht aber trotzdem noch recht gut und meiner Meinung nach für diesen Ofen absolut ausreichend.

Werde später mal das Holz wiegen und das Gewicht noch durchgeben.

 
Veröffentlicht : 06/01/2023 6:55 am
(@b-hoernchen)
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Sven81 post_id=42928 time=1672916583 user_id=9787 wrote:
... und wie geht man mit den Briketts dann richtig vor, erst mit Holz anzünden und dann Briketts oder direkt mit Briketts starten?

-

Ich beantworte die Frage trotzdem mal, "out of date" ist meiner Meinung nach ein zu subjektiver Maßstab, wenn jemand anderer zur gleichen Zeit Probleme mit der Heizung hat und unsere Regierung es ok findet mal eben 100 Milliarden € zusätzlich (!) in Rüstung (und damit in Umweltzerstörung und Freisetzung von Treibhausgasen) zu investieren. Aber natürlich fangen wir mit dem Umweltschutz beim Benzinrasenmäher des Nachbarn an und nicht mit den hunderten von Privatjets, die jedes Jahr in die Schweiz düsen, wenn unsere Großen Vordenker sich zum Weltwirtschaftsforum in Davos versammeln und dem kleinen Privatmann sagen, was für ein böser Umweltsünder er ist:

Also Braunkohlebriketts verheizen: Briketts am besten in die Glut eines Holzfeuers legen (abgebrannte Holzscheite oder das Kleinholz des Anfeuerns) und dann nochmal etwas Holz ÜBER den Briketts abbrennen lassen, damit die anfangs aus den Briketts ausgetriebenen Stinkegase in einer Flamme VERBRENNEN und nicht unverbrannt (und damit stinkend) den Schornstein verlassen.

Kalte Briketts in einem kaltem Ofen mit einem Ofenanzünder anbrennen klappt zwar, führt aber i.d.R. zu langanhaltender Freisetzung von Schwelgasen.

Nachdem die Briketts gut angebrannt sind und nur noch glühen, ist die Menge an Asche, die sich über(!) den Briketts angesammelt hat (z.B. aus darüber abgebrannten Holz-, Rindenmaterial) mit entscheidend dafür, wie lange die Glut anhält. In je mehr Asche die Briketts liegen, desto länger halten sie vor.

Dass ein Ofen durch Braunkohlebriketts kaputt gegangen ist, habe ich noch nie gehört (so heiß brennen die nicht), besonders, wenn die Ofenauskleidung aus reaktionsträgem Vermiculit (Glimmer) besteht. Bei einer Brennraumauskleidung aus Gusseisen bin ich mir da nicht sicher, weil Gusseisen mit dem Schwefel der Schwelgase reagieren könnte (kenne darüber keine Berichte). Ist also bei dir rein eine Frage der "Zulassung" bzw. etwaiger Gewährleistung. Man kennt das ja, dass ein Hersteller Garantie/Gewährleistung verweigert wegen "Bedienfehler", auch wenn der unterstellte Bedienfehler überhaupt nichts mit der Entstehung des Mangels zu tun hat... .

 
Veröffentlicht : 06/01/2023 10:30 am
(@schloti)
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Wenn der Ofen keinen Rost und Aschekasten hat, versuche es erst gar nicht mit Brikett.

Das wird nichts. Leider sind in der Anleitung diesbez. keine Bilder/ Erläuterungen dabei.

 
Veröffentlicht : 06/01/2023 3:15 pm
(@b-hoernchen)
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Was soll da groß passieren?

Ein Bekannter von mir hat einen Grundofen und einfach aus Neugierde mal ein paar Braunkohlebriketts mit zum Holz ins Feuer gegeben.

Ergebnis: Die sind auch verbrannt. Am Ende war nur noch Asche übrig.

Alles andere wäre auch eine Überraschung: Die Temperaturen des Holzfeuers sind so hoch, dass die Briketts ihre flüchtigen Bestandteile /Schwelgase verlieren, der Rest ist Kohlenstoff und Asche. Kohlenstoff verbrennt sogar im Grundofen, sonst würde ja auch die Holzkohle nicht verbrennen.

Das Geheimnis im Grundofen liegt einfach darin, genug Holz mit zu verheizen.

 
Veröffentlicht : 07/01/2023 7:29 pm
(@schloti)
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Ein Fall für sichererofenkauf.

Ist mir zu langwierig dir das erklären zu wollen.

 
Veröffentlicht : 07/01/2023 11:26 pm
(@b-hoernchen)
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Danke, auf Rechtsbelehrungen hab' ich jetzt auch keinen Bock. Zumal ich ja selber auf die möglichen Folgen einer bauartlichen Veränderung hingewiesen habe.

Aber vielleicht hat der Fragesteller ja das Glück in einem freieren Land zu leben... .

 
Veröffentlicht : 08/01/2023 11:39 am
(@schloti)
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Nicht zugelassener Brennstoff ist nun mal "Brennstoffmissbrauch".

Hat schon seinen Grund weshalb Hersteller hier Beschränkungen machen.

 
Veröffentlicht : 08/01/2023 5:49 pm
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Hallo nochmal und erstmal Danke für die vielen Antworten. Noch eine andere Frage, gibt es evtl. einen Trick, wie man die Glut länger erhalten kann, so dass man mehr Zeit bis zum Nachlegen vergehen lassen kann, dann sollte sich dadurch ja auch die Wärmeentwicklung reduzieren, oder lässt sich sowas in der Praxis nicht umsetzen?

 
Veröffentlicht : 09/01/2023 12:47 pm
(@schloti)
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Diese Öfen sind nun mal so gedacht, konstruiert und gebaut daß man mit einer Brennstoffladung auf eine Abbrandzeit von 1 Stunde kommt.

Dann wieder nachlegen.

 
Veröffentlicht : 09/01/2023 4:23 pm
(@b-hoernchen)
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Sven81 post_id=42993 time=1673268451 user_id=9787 wrote:
gibt es evtl. einen Trick, wie man die Glut länger erhalten kann, so dass man mehr Zeit bis zum Nachlegen vergehen lassen kann...

Natürlich gibt es den: Ich habe einen bereits erwähnt für Brikettglut: Viel Asche im Ofen, Asche über der Glut - und, das habe ich nicht erwähnt aber versteht sich von selbst - möglichst wenig Primärluft (Luft von unten), welche die Glut anfacht.

Wenn ich meine Brikettglut möglichst lange vorhalten will (damit ich am nächsten Tag nicht wieder ganz von vorne anfangen muss, wenn ich Feuer machen will), dann lasse ich über dem/den Brikett/s noch Holz abbrennen, am liebsten Rindenmaterial (das gibt's umsonst und hat mehr Asche) bis dann das Brikett zu einem "Glutstein" geworden ist, also keine Schwelgase mehr austreten. Dann mache ich die Primärluft zu. Die Glut hält dann locker auch mal 16 bis 20 Stunden.

Holzkohleglut hält nicht so lange wie Braunkohlebrikettglut, aber im Prinzip kann man ähnliche Methoden anwenden: Man hat halt nicht so sehr das Problem mit den Stinkegasen, abe auch hier gilt: Solange das Holz ausgast (lange Flammen) nicht abwürgen, wenn dann nur mehr Glut da ist -> Primärluft ganz zu - oder zumindest soweit, dass die Glut gerade soeben erhalten bleibt ohne auszugehen. Das ist unterschiedlich von Ofentyp zu Ofentyp und hängt auch damit zusammen, wie gut ein Ofen "gedichtet" ist.

Und in je mehr Asche die Glut liegt, desto länger hält sie vor: Asche ist ein guter Wärmeisolator, verhindert also, dass die Glut ausgeht durch Wärmeverlust, verhindert aber andererseits, dass Luftstrom die Glut anfacht und zu schnell aufzehrt. Da muss man ein bisschen spielen und vielleicht auch mal die Asche nicht aus dem Ofen räumen.

Dann hängt's auch vom Holztyp ab: Eichenholz bringt sehr lang anhaltende Glut, Kernholzglut hält länger vor als Schwachholzglut oder Weichholz. Größere Eichenstücke brauchen gut und gerne mal 2 Stunden zum Abbrennen und halten dann nochmal fast doppelt so lange Glut - das geht natürlich nur in einem gut vorgeheizten Ofen. In einen kalten Ofen gleich schwere Eichenstücke reinlegen - das kokelt höchstens furchtbar. Im Prinzip kann man auch über der Glut eines dickeren Holzscheits nochmal Rindenmaterial abbrennen lassen, um die Glut darunter "zu begraben". Rinde hat besonders viel Staub und Dreck, nicht brennbare Bestandteile, welche die Glut schützen.

Dann gibt's da noch den Trick mit der Brennraumverkleinerung, welche auch die Glut dicht zusammenhält und vor Ausgehen durch Strahlungsverluste schützen kann, besonders wenn man nicht nur an Seiten und Rückwand sondern auch Tür-/Fensterseitig im Brennraum eine Vermiculitplatte hinstellt. Das wäre aber natürlich schon wieder Manipulation am Brennraum mit all den möglichen juristischen Konsequenzen... .

 
Veröffentlicht : 10/01/2023 6:52 pm
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