Hallo, miteinander! Könnt ihr mir helfen?
Ich habe mir einen Hase "Bari" zugelegt, der an einem Edelstahl-Innenkamin mit einem Durchmesser von 150mm und einer wirksamen Kaminhöhe von 8,50 Metern angeschlossen ist. Der Kaminbauer hat einen Förderdruck von 23 Pa errechnet. Soweit zum Technischen.
Einerseits bin ich sehr zufrieden mit meinem Bari, andererseits eben noch nicht. Weshalb? Das Anfeuern ist einwandfrei, aber anschließend, wenn ich jeweils nur 1 (!) Holzscheit nachlege, weil es im Haus warm genug geworden ist und mein Hauptinteresse nur noch einem ruhigen Flammenbild gilt, brennt dieses Holzscheit nur bedingt optimal. Nach dem Anfeuern, wenn sich ein großes Glutbett gebildet hat, brennt das erste Holzscheit eigentlich sehr gut, auch wenn die Flammen ruhiger sein könnten. Doch im Laufe des Tages, wenn ich nach und nach jeweils nur1 Holzscheit in den Ofen lege, wird das Flammenbild während des Abbrands immer kleiner, bis nach ca. 3 Stunden ein nachgelegtes Holzscheit nur noch bedingt brennt, stattdessen vor sich hin "glüht". Auch die Scheibe ist in zwei, drei Tagen an den Rändern erheblich zugerußt.
Das verwendete Holz ist trocken, der Sekundärluft-Schieber voll geöffnet, der Primärluft-Schieber geschlossen. Auch die im Ofenrohr befindliche Drosselklappe ist komplett offen.
Kann es sein, dass mein Bari zu viel Luft bekommt (-> glühendes Holzscheit)? Soll ich die Drosselklappe schließen? Und der Sekundärluft-Schieber? Den ganz offen lassen wegen der Scheibenspülung?
Hallo Bari,
eventuell müsste die Türe mal nachgestellt werden, da der Bari dort offensichtlich Luft zieht (Ränder verrust). Überprüfen kannst du dies, indem Du ein Blatt Papier zwischen Ofenkorpus und Türe klemmst.
Solltest du das Blatt nach dem verschliessen der Türe herausziehen können muss die Türe strammer eingestellt werden. Sitzt die Dichtschnur in der Türe richtig und an allen stellen bündig?
Der Sekundärluftschieber sollte während der Abbrandphase zwischen die Markierung 2 und 3 gestellt werden (du willst ja nur die Temperatur halten), Feuerrost verschlossen und Primärluft ebenfalls geschlossen.
Hallo bari,
mein Vorschlag : mindestens zwei Holzscheite beim Brennen übereinander legen - nicht so sparsam mit dem Holz sein. Sekundärluftschieber unbedingt offen lassen wegen der Scheibenspülung!
Drosselklappe offen lassen, nicht schließen.Zwischendurch ein kräftiges Feuer machen " Höllenfeuer ", damit die Scheibe möglichst lange sauber bleibt. Wenn der Kaminofen mit genügend großer Flamme brennt, dann kann der Primärluftschieber geschlossen werden, aber erst dann.So müsste der Kaminofen einwandfrei funktionieren, einfach mal ausprobieren. Viel Spaß mit gemütlichen Kaminfeuerabenden.
Gruß
Leonhardt*2010
Vielen Dank für eure Tipps.
Könnt ihr mir in diesem Zusammenhang einmal das Zusammenspiel von Drosselklappe und Sekundärluftschieber erklären? Wann schließe ich die Drosselklappe und wie stelle ich dann den Sekundärluftschieber ein?
Hallo bari,
der Sekundärluftschieber ist für die Scheibenspülung da, die Drosselklappe zur Drosselung des Luftzuges im Kamin. Ich lasse den Sekundärluftschieber und die Dosselklappe aus meiner Erfahrung her immer offen. Einen eventuellen Zusammenhang müsste ein Schornsteinfeger oder ein Kaminofen Fachmann oder Techniker erklären, ich muss bei dieser Frage passen.
Gruß
Leonhardt*2010
Der Sekundärschieber ist in erster Linie für die von oben bzw. seitlich zum Holz zu führende Verbrennungsluft zuständig. Wer noch Tertiärluft hat, also einen dritten Schieber, der kann dann damit die Luftspülung regeln.
Zum Anbrand gibts zusätzlich Luft vom Primärschieber.
Die Sekundärluft muß genau soviel Luft reinlassen, damit ein vollständiger sauberer Abbrand ermöglicht wird, aber auch nicht zu viel, das ist die Kunst 😉
Soweit meine unmaßgebliche Meinung dazu.
Tja, wenn er seinen Sekundärluftschieber etwas schließt, dann hat Bari wieder sein o.a. Problem, die Scheibe rußt rasch stark zu - weil die Scheibenspülung nicht richtig funktioniert.
Tja, ist eben alles Theorie und die Praxis sagt was anderes.
Aber was steht denn in der Anleitung? Die gibt ja zwar nur Hinweise, aber wenn da zum Beispiel stehen würde, Klappe zu 2/3 schließen und dann geht noch nicht mal einen Spalt schließen, dann würde ich sagen, da stimmt gewaltig was nicht.
Hallo bari,
hör nicht weiter auf Kommentare. Probier es einfach aus, dann findest Du für Dich das geeignete Heizverhalten.
Ja, mache ich. Ich lerne jeden Tag ein Stück mehr über meinen Ofen und bin sehr zufrieden damit. Ist ein wirlich feines Teil.
Hallo Bari
Mir ist das auch schon so ähnlich augefahlen, seit dem ich aber nicht so geizig mit dem Holz bin geht es besser. Ich denke das ich (Du) mit nur einem Holzscheitel unter den 3kw des Offen liege und der Abbrand da nicht optimal funktionieren kann.
Ansonsten heizen wir mit den Bari genau wie in der Anleitung beschrieben ist, und meine Schornstein hat auch ~ 8 Meter länge und 150mm Durchmesser wie bei Dir. Die verrußte Scheibe an den Rändern habe ich auch, ich dachte aber dass das normal ist.
Frank
So, Leute. Nach einem halben Jahr der ausgiebigen Praxis möchte ich hier vermelden, dass alles optimal ist. Bei täglicher Benutzung entleere ich die Asche alle 2 - 3 Wochen, auch die Scheibe wird dann erst gereinigt. Und eigentlich bräuchte ich sie dann gar nicht reinigen, weil sie nur minimal an den Rändern beschlagen ist. Naja, minimal ist ja relativ...
Hier mal der Link zu dem Youtube-Video von meinem Liebling. http://m.youtube.com/watch?v=WphJL5J4cYs&feature=plcp