Eine Brennraumverkleinerung und Verbesserung der Wärmedämmung im Brennraum erhöht mit hoher Wahrscheinlichkeit die Temperatur während des Abbrands im Niederlastbereich - und verringert dementsprechend die Neigung zum Kokeln, wenn man den Ofen mit möglichst geringer Auslastung fahren will.

Andererseits veränderst du damit natürlich auch Konstruktion, was zum Erlöschen der Typenzulassung führen könnte mit Folgen für Versicherungsschutz etc. .

In Deutschland würde ich sagen, den Schornsteinfeger fragen, wie der das sieht... - wie die Ungarn das halten, das musst du die Ungarn fragen... .

Da du die Brenneigenschaften des veränderten Brennraums erst dann beurteilen kannst, wenn du ein paar Probebrände gemacht hast, würde ich die Schamotteplatten erst einmal nur hineinstellen, bevor ich zu Schamottemörtel greifen würde. Auf alle Fälle aufpassen, dass du weder Zuluftöffnungnen noch Abluftkanäle verstellst.

Das Thema Wärmespeicherung durch Schamottesteine wurde hier im Forum schon ausgiebig beschrieben.

Nochmals in Kurzform

Schamottesteine im Brennraum eines Kaminofen sind nicht vorhanden um Wärme zu speichern sondern NUR um den Korpus des Brennraum aus Stahl oder Gusseisen vor den hohen Temperaturen des Feuers zu schützen.

20 oder 30 mm Schamottesteine im Brennraum haben keine messbare Wärmespeicherung. Ein Ofen mit einem hohen Wirkungsgrad ( min. 80% ) bringt mehr als die Schamottesteine im Brennraum. Die Speicherung der Wärme durch Schamottesteine im Brennraum ist ein Märchen . Marketing-Trick der Ofenhersteller und beruht auf nicht fundierten Kenntnissen der Physik.

Wärmespeicherung in Schamóttesteinen funktioniert nur über Masse, z.B. im einem Kachelofen oder Grundofen. Also wo eine große Menge iSchamottesteine oder Kacheln vorhanden sind und die Schamottesteine 100 mm oder dicker sind.

MfG Dieter Klaucke

b-hoernchen post_id=41743 time=1663678306 user_id=5909 wrote: Andererseits veränderst du damit natürlich auch Konstruktion, was zum Erlöschen der Typenzulassung führen könnte mit Folgen für Versicherungsschutz etc. .

Das ist natürlich ein gutes (Gegen-)Argument.

Generell ist das hier in Ungarn recht unkompliziert. Wir haben hier keine Schonsteinfegerpflicht oder ablaufende Normen was alte Öfen in den Häusern angeht und der ein oder andere in Ungarn schmeißt auch mal alte Autoreifen zum Heizen in den Kessel wenn sonst nichts da ist. Nicht alles schön, aber manches doch einfacher.

sichererofenkauf post_id=41744 time=1663683746 user_id=9760 wrote: Die Speicherung der Wärme durch Schamottesteine im Brennraum ist ein Märchen .

Ich bin da sicherlich kein Experte, aber wieso funktioniert das dann bspw. bei meinem Pizzaofen? Ich kann da problemlos mehrere Pizzen machen, anschließend noch Brote und habe dann theoretisch immer noch über einen längeren Zeitraum ausreichend Temperatur zum Garen/Trocknen.

Bei einem Kaminofen aus Stahl oder Gusseisen und einem Pizzaofen handelt es sich technisch um völlig verschiedene Produkte. Ein Kaminofen aus Stahl oder Gusseisen ist so konstruiert das er die Wärme schnell an dem Raum abgibt wo er steht.

Ein Pizzaofen ist so konstruiert das er die Wärme speichert im Ofen für das Backen einer Pizza oder von Brot. Wenn ein Pizzaofen aus Stein gemauert wird ist der Innenraum meistens aus Schamottesteinen die mehrere cm dick sind. Hier wieder Speicherung der Wärme durch Masse

Es gibt aber auch Pizzaöfen wie der Forno von der Dänischen Firma Morsö der ist aus Gusseisen und die Konstruktion ist so das der Ofen die Wärme speichert um darin eine Pizza zu backen oder ein Brot. Der Forno besitzt nur eine Bodenplatte aus Schamottestein.

MfG Dieter Klaucke

Ein Schamott Stein ist sogar optimal für einen Pizzaofen und wird auch üblich in Pizzaöfen benutzt.

VG

Zum Thema "Wärmespeicherung" willst du nicht nur die absolute Wärmemenge berücksichtigen, welche in - na ja, sagen wir mal 10 bis 20 kg (wenn' denn soviel wird) Schamotte speicherst, sondern auch wohin diese Wärme gehen soll, also die Masse, welche erwärmt/warm gehalten werden soll.

Letztere beträgt bei einer Pizza ein paar hundert Gramm Teig plus Belag, bei einem Wohnzimmer macht diese "Zielmasse", locker mal 20 Tonnen Ziegel plus 10 Tonnen Betondecke aus. Auch in einer Holzhütte sind das immer noch ein paar Tonnen Holzwände. "Verteile" die in 10 kg Schamotte gespeicherte Wärmemenge auf diese "Zielmasse" und du siehst wohin das führt... .

Andererseits, wenn es deine Absicht ist, die Brenneigenschaften für geringe Brennstoffbeladung zu verbessern, dann können ein paar Schamottesteine als ISOLIERmaterial im Brennraum fast schon Wunder bewirken, also wenn du deinen Ofen statt - sagen wir 7 kW - nur mit 3kW Leistung fahren willst, dann sackt aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit der Stahlwandung die Temperatur im Brennraum leicht so weit ab, dass der Ofen nur mehr kokelt. Ein paar Vermiculitplatten oder Schamottesteine schaffen da Abhilfe, aber wie gesagt, keine Lufteintritts- oder Rauchgas-Abzugsöffnungen verstellen und hier im Lande des EU-Diktats, immer an die Obrigkeit denken!