Neuling vor scheinb...
 
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Neuling vor scheinbar undokumentiertem Ofen

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Hallo liebes Forum,

nach einem "Hallo" in die Runde muss ich mich vermutlich gleich mal unbeliebt machen...

Wir sind umgezogen und haben im neuen Haus nun einen (wie ich rausfinden konnte, denke ich zumindest) Heizeinsatz mit Gusskasten. So weit so schön, das Thema hat mich immer fasziniert und er brennt auch und macht warm, ohne Frage. Ich finde genau zu diesem Gerät aber leider keine Anleitung oder sonstige Infos.

Nun bin ich aber sicher, dass sich an meiner "Technik", sofern man das so nennen kann, einiges verbessern kann.

Im speziellen "stören" mich zwei Dinge, die vielleicht aber auch völlig normal sind, weswegen ich hier gerne mal euch Profis zu Rate ziehen würde.

Erstmal ein paar Rahmenbedingungen:

- Der Ofen ist ein Leda K12 ("Gussstempel" in der Tür der Brennkammer), mehr weiß ich allerdings leider auch nicht. Er hat keine Sichtscheibe, einen Rüttelrost und nur einen sichtbaren Luftschieber.

- Ich kann keine Drosselklappe im Ofenrohr erkennen, da scheint also nichts zu sein.

- Ich feuere aktuell ausschließlich Scheitholz, Holzbriketts gibts dann in der nächsten Hauptsaison.

Nun meine Fragen bzw. Schmerzpunkte

- Meine Holzscheite brennen gefühlt zu schnell ab, was mich zur Frage der Luftzufuhr führt: Da ich nur den einen Schieber habe, halt ich ihn zwischen ganz offen zum Anheizen und mittel zum Abbrand, wenn die Scheite entzündet sind (auf kleinster Stufe sieht die Klappe komplett geschlossen aus). Ich habe gelesen dass man ihn nicht ganz schließen sollte. Stimmt das so? Oder gibt es ggf. eine versteckte Sekundärluft?

- Ich öffne die Luft komplett wenn ich nachlegen will, warte eine Weile und öffne die Kammer dann ganz langsam, trotzdem qualmt es raus. Auch hier also die laienhafte Frage: Was mache ich falsch?

Ich danke euch für eure Hilfe und sollte ich etwas wichtiges vergessen haben: Bitte verzeiht, reiche ich selbstverständlich gerne nach, wenn es hilft.

 
Posted : 25/04/2022 1:27 pm
(@schwarzmann)
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"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich"...:

a) Jeder neue Benutzer einer Festbrennstoff-Feuerstätte muss (innerhalb eines Jahres) durch einen Schornsteinfeger in den schadstoffarmen und brennstoffgerechten Betrieb unterwiesen werden.

Ruf den an, damit das vor dem Winter erledigt wird.

b) dieser Einsatz ist der hier? DANN ist der schon längst stillzulegen gewesen*, da zu alt. Erkundige Dich beim Hausbesitzer, der muss vom Bezirkschornsteinfeger hierzu eine Bescheinigung haben bzw melde Dich beim Bezirksschorbsteinfeger selbst um das zu klären. Auch ist DAS kein spezieller Holzbrand-Einsatz, der ist primär für schwarze Brennstoffe.

*Kachelofen als Zusatzheizung vorrausgesetzt.

 
Posted : 25/04/2022 4:29 pm
(@)
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Hallo Schwarzmann,

erstmal danke für deine Antwort, auch wenn der Ausblick natürlich kein schöner ist.

Tatsächlich ist mein Ofen dieser hier, was aber vermutlich keinen Unterschied macht:

Punkt a) kann ich selbst erledigen, zu Punkt b):

Da man als neuer Mieter natürlich nicht gleich seinen Vermieter unvorbereitet in Geiselhaft nehmen möchte (außerdem ist die Alternative Nachtspeicherheizungen, ich bin also durchaus an einem Holzofen interessiert, zumal ich jährlich einiges an Brennholz vom Vermieter geschenkt bekomme...): Gibt es das irgendwo offiziell und schriftlich, dass ich mir das nochmal durchlesen kann? Wo kann ich nachlesen, dass genau mein Ofen nicht mehr konform ist?

Und der Interesse halber: Woran erkenne ich, für welchen Brennstoff ein Ofen gedacht ist?

Und generell zum Heizen: Ist es schädlich, den Schieber auf "zu" zu stellen, wenn der Ofen ordentliche Glut hat? Meinem rudimentären Physikverständnis nach müsste ich ja dann "länger mit meinem Brennstoff auskommen", andererseits hab ich auch mal was von Verpuffung gelesen...

 
Posted : 26/04/2022 10:19 am
(@schwarzmann)
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Ach soo: MIET-Haus. Dann musst Du Dich an den eigentümer wenden DER hat die ganzen Unterlagen bzgl Fristablauf zum Austausch.

Das ganze findet sich in 1. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz § 26. Ofen BJ 95 = Austausch bis 31.12.2024. In § 4 Abs 8 findet sich die Betreiber-Unterweisung.

Dieser Einsatz ist für schwarze Brennstoffe konzipiert, das erkennt man an vorhandenen großflächigen Rost und der Luftführung nur unterhalb des Rostes. Es KANN sein, dass dieser damals AUCH für Holz zugelassen war, da sich die Luftöffnung in Höhe des Stehrostes befindet.

Grundsätzlich gilt physikalisch "Ohne Luft keine Verbrennung", ja starke CO-Gefahr. Zu wenig Luft = sehr schlechte Verbrennung. Auch die Glutphase IST eine "Verbrennung" - nur ohne Flamme, da immernoch brennbare Gase entstehen. Ja, die Luft kann da MINIMIERT werden, aber nicht auf null.

Wenn es qualmt beim Türöffnen, dann werden die Rohre und der Nachheizkasten hinten mit Asche und Ruß voll sein. Siehe hier: " alt="" />

 
Posted : 30/04/2022 2:37 am
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