Hallo Forum,
ich habe eine Frage bzw. wollte ich eure Meinung dazu hören. Ich wohne in einem Haus. Die Grundfläche der Küche beträgt ca. 28m². Die Grundfläche der Stube (gleich daneben) ist ca. 25m². In der Wohnstube steht ein Kamin. Die Abzugshaube befindet sich logischerweise in der Küche. Nun habe ich im Forum gesucht und es ist zu finden, das manche Kamine nach 20min aus gehen, aufgrund der hohen "Saugleistung" der Abzugshaube. Wenn ich im Haus die Abzugshaube anstelle, während der Kamin lodernd seine Wärme abgibt, dann ist atok zu sehen wie die Flamme kleiner wird und nach ca. 5 sek erlischt das Feuer und es glimmt nur noch. Wenn ich das Spielchen bis zu einer Minute ausdehne, habe ich in der Wohungstube bereits Rauch. Ich habe mich in die Tür gestellt und bemerke nicht ein Lüftchen, was dieses Erlischen des Feuers begründen könnte. Die Abluft der Abzugshaube wird getrennt, aber direkt neben dem Schornstein abgeführt (sind quasi in einem Strang, aber getrennt).
Nun habe ich die Vermutung, dass die Abluft (die Verwirbelung) der Abzugshaube, den Luftstrom der den Zug des Kamins garantiert soweit stört/beeinflusst, dass das Feuer so schnell aus geht. Anders kann ich mir das nicht erklären. Kann die These jemand unterstützen bzw. hat ähnliche Erfahrungen damit gemacht?
Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Viele Grüße,
TOYY1
Du liegst mit Deiner Vermutung im letzten Absatz zu 100 Prozent richtig. Normalerweise brauchst Du nach Vorschriftenlage auf jeden Fall einen Kippschalter für Deine Dunstabzugshaube; d.h. diese darf nur funktionieren, wenn Du ein Fenster gekippt/geöffnet hast. Wer da nachlässig handelt, liegt vielleicht irgendwann tot am Boden! Ein kleines Beispiel? Meine Dunstabzugshaube beim mir Zuhause fördert lt. Betriebsanleitung bis zu 800 Kubikmeter Luft je Stunde nach draußen. Das heißt (bei einer Raumgröße von 50 qm), dass mir der Ofen in einer Stunde die dreifache Menge der maximalen Raumluft nach draußen schaffen kann. Und der Dunstabzug holt sich die Luft natürlich von dort, wo sie am leichtesten herbekommt: über den Schornstein aus der Luftzufuhr Deines Ofens - nur halt in die falsche Richtung.
Hallo Günter,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich meinte mit meinem letzten Absatz das eher so: Das die Luft, die die Abzugshaube abgibt, sprich oben an der Austriffsöffnung des Schornsteins, die Funktionsweise des anderen Zugs (die des Kamins) beeinflusst und das Feuer deshalb so schnell aus ist. Ich entnehme deiner Antwort, dass es aber doch daran liegt, weil die Abzugshaube dem Raum so viel Luft entzeiht. Das ist ja Wahnsinn. Ich meine, ich konnte da zusehen und innerhalb von nur 5sek war das Feuer nur noch ein glimmender Haufen. Ich konnte mir das nicht so recht erklären, weil ich selbst auch keine Sogwirkung gespürt habe (sozusagen einen Wind :o)). Selbst wenn ich die Tür schließe ist das Feuer nach 1min aus.
Man sollte dann eventuell überlegen die Luftzufuhr des Ofens nach aussen zu legen - um so etwas zu verhindern? Ich meine wenn ich im WInter die Kamin an habe und koche möchte ich ja nicht unbedingt das Fenster öffnen müssen. Wobei man ja bei einer richtigen Mahlzeit schon mal lüften sollte,
Natürlich würde eine externe Luftversorgung das Problem weitestgehend beheben; wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob diese Maßnahme allein und für sich - nach Vorschriftenlagen - ausreichen würde. Ich meine nämlich nicht - Dein Schornsteinfeger kann Dir das aber beantworten...
Alles klar, dann frage ich da mal nach. Vielen Dank für deine schnelle Auskunft und Hilfe.
Ich wünsche noch einen schönen Tag.
Na Toyy1, deinen Ofen hat noch kein Schornsteinfeger gesehen! DIESER hätte dich nämlich auf diesen Umstand hingewiesen. Jede Feuerstelle ist im Vorfeld ANZEIGE-u. nach EINBAU, ABNAHMEPFLICHTIG
Doch der Kamin hat einen Schornsteinfeger gesehen. Und er hat als Empfehlung ausgesprochen. Und zwar einen Kippschalter, den auch Günter schon angesprochen hatte einzubauen. Und soweit mein Verständnis es zulässt, ist eine Empfehlung eine optionale Entscheidung des Eigentümers.
Dieser "Kippschalter" ist keine Empfehlung, sondern Bestandteil der Abnahme, gerade in gut gedämmten Neubauten.
"Und zwar einen Kippschalter, den auch Günter schon angesprochen hatte einzubauen. Und soweit mein Verständnis es zulässt, ist eine Empfehlung eine optionale Entscheidung des Eigentümers. "
Man muß doch schriftlich Stellung bzw. Vollzugsmeldung machen zu der Sache innerhalb einer gegebenen Frist. Zumindest war das bei mir so.
Also bei mir war das nicht so... Im Übrigen ist es kein Neubau, sondern ein saniertes Haus - was natürlich gedämmt wurde. In welcher Vorordnung steht das denn, dass dieser Schalter Pflicht ist?
Viele Grüße
In der Feuerungsverordnung kurz FeuVo genannt
Auszug Feuerungsverordnung Nordrhein Westfalen (FeuVo) § 4 Abs.2
Der sichere Betrieb der raumluftabhängigen Feuerstätten darf durch den Betrieb von Raumluft absaugenden Anlagen wie Lüftungs- oder Warmluftheizungsanlagen, Dunstabzugshauben, Abluft-Wäschetrockner nicht beeinträchtigt werden.
Der Hintergrund diese Bestimmung besteht darin, dass Ihre luftabsaugende Anlage z.B. die Dunstabzugshaube aus Ihrer Wohnung große Mengen Luft absaugt. 200-600 m³Luft/h sind keine Seltenheit. Bei modernen Ablufthauben kann das Luftvolumen noch viel höher liegen. Im Haus entsteht hierdurch ein starker Unterdruck gegen über dem Freien. Die Umgebungsluft außen im Freien hat nun das Bestreben diesen Unterdruck auszugleichen. Ist Ihr Haus, Ihre Wohnung undicht genug kommt die Luft durch natürliche Undichtigkeiten, wie z.B. undichte Rollladenkästen, Fenster, Außentüren usw. in das Gebäude zurück. Je besser Ihr Haus energetisch erstellt oder saniert wurde umso dichter ist die Gebäudehülle, dann aber bleibt nur noch der Schornstein als Druckausgleichsweg für die Luft. Die Folge Rauchgase (Kohlenmonoxid) strömen bei nicht ausreichendem Druckausgleich in Ihre Wohnung. Vergiftungsgefahr!