Hallo zusammen,
ich habe folgende Situation. Im Oktober wurde unser Specksteinofen vom Schornsteinfeger abgenommen. Dieser gab uns jedoch den Hinweis, dass der Schornstein evtl. nicht lang genug ist und dadurch zu wenig Zug erzeugen könnte. Er hat empfohlen das ganze erst einmal so auszuprobieren und falls es Schwierigkeiten beim Anfeuern gäbe, sollte ich den Schornstein verlängern. Nun stellt es sich aber wie folgt dar:
Das Anfeuern funktioniert weitestgehend problemlos. Wenn der Ofen danach eine Weile brennt, kommt es trotzdem hin und wieder vor, dass er einfach ausgeht, oder auch nach dem Nachlegen, trotz schönem Glut Bett der nächst Holzscheit nicht anbrennt. Kann dies auch an einem zu geringen Zug des Schornstein liegen, oder mache ich ansonsten noch etwas falsch. Ich verstehe es nicht so ganz, weil es an manchen Tagen einwandfrei funktioniert und an anderen Tagen wieder diese Probleme auftauchen.
Wie sind deine Zugregler eingestellt - beim Anfeuern, danach und beim Nachlegen?
Welche Brennstoffmengen (kg) legst du auf - Anfeuerholz, Scheitholz?
Wie lange braucht eine wie große Menge (kg) Scheitholz, um bis zur Glut runter zu brennen?
Erst einmal Danke für die Antwort. WAs meinst du mit Zugregler? Ich habe nur einen Primärluftschieber, diesen mache ich zum Anfeuern komplett auf. Außerdem soll für ca. 8-10 min die Ofentür 1cm geöffnet bleiben. Dafür ist extra ein Riegel am Ofen montiert. Die Zeit passe ich individuell etwas an, bis eine ordentliche Flamme vorhanden ist.
Ich lege 2-2,5 kg Scheitholz in den Ofen und oben drauf einen Scheiterhaufen aus Anfeuerholz, so wie es mir unser Schornsteinfeger empfohlen hat.
Diese Menge an holz benötigt wenn alles funktioniert ca. 2h bis es zur Glut runter gebrannt ist.
Wie sind deine Zugregler eingestellt -
Der Begriff "Zugregler" ist hier falsch und für eine andere technische Einrichtung bereits besetzt. Gemeint sind hier die LUFTSCHIEBER am Ofen.
Der Schornsteinfeger ist auch ein Witzbold, lässt Dich halt einfach so stehen. Üblicherweise gibts zu jeder Feuerstätten-Installation eine Schornsteinfunktionsberechnung nach DIN EN 13 384 und daraus ergeben sich ggf Veränderungen wie zB eine Erhöhung. Und auch diese muss klar definiert in den Maßen und Detailausführung sein.
Letztendes ist das ganze aber auch immer sehr witterungsabhängig: je kälter es draußen ist umso mehr zieht der Schornstein. Hast Du eine Anheizklappe im Ofen? Ist der Rauchrohrabgang und Anschluss unten am Ofen und dort dann direkt in den Schornstein oder gibts ein separates Rauchrohr? Wieviele Meter Schornstein sind es ab dem Rauchrohranschluß bis zur Mündung? Welche Bauart/BJ ist der Schornstein, welchen lichten Querschnitt hat er? Das kann man den Abnahme-Bescheinigungen oder dem Bauplan entnehmen.
Definiere "Specksteinofen". Für UNS ist das eine Speicherfeuerstätte mit etlichen Rauchgaszügen die massiv aus Specksteinelementen vor Ort zusammengebaut wird - KEIN "Kaminofen mit Speckstein-Decor"! Welches Modell ist das genau?
Es handelt sich um den Ofen TT30S von Thermatec.
Der Schornstein ist BJ78 und hat die Abmessung 25cmx25cm. Die Länge von dort wo das Rauchrohr in den Schornstein geht, bis zum oberen Ende des Schornstein dürften so 2,5 bis 3m sein. Der Rauchrohranschluss ist oben am Ofen und muss noch einmal um die Ecke geführt werden um in den Schornstein zu gelangen, was eine ca. 1,2m lange Strecke mit nur leichter Steigung von ca. 2cm pro Meter bedeutet.
Siehe Werbeanzeige https://termatech.com/de/kaminofen/tt30s/
TT30S
Natürliche Schönheit
Charakteristisch für den TT30S ist seine
Specksteinverkleidung.
Also "nur" ein normaler Kaminofen. Ein "Specksteinofen" ist zB der hier: https://www.tulikivi.com/de/Produkte/TU2200_92
Zur Beschreibung:
Der Schornstein ist BJ78 und hat die Abmessung 25cmx25cm. ---- nicht günstig, besser wären 20/20 oder 14/20 oder 16-20 rund
Die Länge von dort wo das Rauchrohr in den Schornstein geht, bis zum oberen Ende des Schornstein dürften so 2,5 bis 3m sein. ---- sehr ungünstig. Die "wirksame Schornsteinhöhe" sollte bei Einfachbelegung mind 4 m , besser 5m betragen
Der Rauchrohranschluss ist oben am Ofen ---- an sich günstig
und muss noch einmal um die Ecke geführt werden um in den Schornstein zu gelangen, ---- direkt ein Bogen auf dem Ofen, ohne senkrechtes Rohr?? DAS wäre sehr ungünstig, aber auch un-gewöhnlich. Ich gehe mal von den üblichen 70-80cm senkrechtes Rohr aus ?
was eine ca. 1,2m lange Strecke mit nur leichter Steigung von ca. 2cm pro Meter bedeutet. ---- nicht sehr günstig, aber auch nicht ungewöhnlich. So als grobe "Ideal-Maße" gelten senkrechtes zu waagrechtes Rohr 1 : 0,5-1 .
Auch hat der Ofen mit angegebenen 12 Pa einen relativ geringen Zugbedarf --- also GÜNSTIG.
Summasummarum wird DAS hier rechnerisch schwierig positiv darzustellen sein, aber die meiste Zeit durchaus "funktionieren". Also bei niedrigen Außentemperaturen immer besser und Windstille ist auch gut. Das eigentliche Problem ist aber wohl das ausgehen und nachlegen. Da hab ich auch keinen Reim drauf, leider.
Im Ofen sind alle Umlenkungen frei von Transportsicherungen etc? An sich Teil der Abnahme, aber: Rauchrohr und Schornsteinanschluß sind durchgehend frei? Auf dem ersten Bogen ist doch so ein Putzdeckel? Den kannst Du sicher lösen, abnehmen und dann mal nur drauflegen? Dann machst Dein Feuer wie gehabt. Von Zeit zu Zeit nimmst Du mal mit einem Handschuh den Deckel ab und mit einem langstiligen Feuerzeug hältst Du seitlich eine Flamme an/in/etwas ausßerhalb der Öffnung. Wird die immer etwa gleichartig eingesaugt? Dann machst Du das wenns die Nechlegeprobleme gibt auch mal. Damit testest Du sozusagen die "Zugkraft" des Schornsteins AN dieser Öffnung. Ist sie DORT unverändert gut bei allen Betriebszuständen, dann liegt das Problem doch am Ofen, bzw dessen innerem Widerstand.