Hallo,
ich habe vor zwei Jahren ein neues Haus erworben, in dem der Erstbesitzer, ein Fachkundiger Kaminsetzer, ein Kaminofen gebaut hatte. Leider ist dieser Erstbesitzer verschollen, und die Zwischeneigner konnten mir nichts Sachdienliches zum Kaminofen sagen.
Ich habe Bilder von dem Kaminofen gemacht und hier zum Hilfe upgeloadet:
http://www.nirax.de/kamin/
Also man sieht auf den Bildern das der Kamin um die Ecke geht, im oberen Bereich kleine Fenster hat durch die die warme luft in den Rein hineingelangt, hinter einem dieser Fenster die Drosselklappe gesteuert wird, sich dort Schalen für die Luftfeuchtigkeit befinden und eine Luftschacht vom Inneren des Kamins zu diesem "Fensterbereich" hinaufführt.
Meine Fragen sind wie folgt:
1) Ich habe das ganze Haus (Keller, Kammer (hinter dem Kamin unter der Haupttreppe), Dachboden) abgesucht nach irgendwelchen Ascheklappen. Ich finde nichts.
Wie macht man solch einen Kamin sauber ? Ich meine im Inneren Bereich reinige ich ihn von Asche und habe letztes Jahr auch mit Kaminmörtel einige kleine ausbesserungen gemacht. Aber wo könnte man Ascheklappen vermuten ?
Der Kamin scheint direkt in den Schornstein hineinzugehen, es ist mir ein Rätsel wie man ihn vernünftig saubermacht.
Ziehen tut er hervorragend, es hat sich also trotz der vielen Jahre unkenntnis (seit dem erstbesietzer sind 14 Jahre vergangen in denen der Kamin benutzt wurde) nichts getan.
Der Schornsteinfeger hat sich den Kamin bei seiner letzten Inspektion flüchtig von Innen angeschaut hat aber die Aschetür in der Kammer vermutet wo aber (ich habe nachgeschaut) nichts zu finden ist. Also ich wundere mich schwer. Ich kenne zB Kamine Berliner Bauart, die eine obere und untere Reinigungsöffnung haben. Ich hoffe jmd hier hat mehr Ahnung davon und hat eine Idee was mit diesem Kamin Sache ist, oder wie man es herausfinden kann.
2) Was meint Ihr, was ist das für eine Art Kamin ? Dh wie ist wohl die Wärmeführung ? Wird sie über die Steine weitergegeben ? Oder wird die warme Luft herumgeführt. Es scheint fast al ob es aus dem Brennraum direkt in den Schornstein geht.
3) Mir ist vorhin aufgefallen das der äussere Mörtel um die Feuerungstür etwas Lose ist und bröckelt. (Man sieht es auf diesem Bild gut: SSL25800.JPG) Da das nicht der einzige Mörtel an der Tür (auch innen etc) fest vermörtelt, kann ich mit dem Ausbessern noch bis zum Frühjahr warten, oder sollte ich den Kamin runterfahren und die Stellen reparieren.
4) Was brennt dieser Kamintyp eigentlich genau ? Braunkohlebrikkets, ok ? Holz ok ? Ist irgendwas nicht ok für den Typ ? (Steinkohle zB nehme ich an)
5) Auf SSL25807.JPG sieht man das im Bereich der Lüftungsschlitze kleine Haarrisse im Mörtel zu sehen sind. Was ist davon zu halten ?
6) Wie reinige ich die Drosselklappe bzw muss ich irgendeine "keramische Dichtschnur" bei deisem Typ verwenden ? Falls ja wie kommt man da an die Drosselklappe ran ?
Grüße aus Essen,
nirax
Hallo, es könnte ein Grundofen sein, da bleibt die Asche solange wie möglich oder bis Unterkante Ofentüre im Ofen.
Bitte diesen Ofen nur mit Holz und Holzbriketts heizen, Kohle ist total ungeeignet dafür, als Gluthalter dient die Asche. Mit jedem Verbrennen wird sie weniger. Deswegen fällte weniger an.
Im Inneren nur mit hitzebeständigen Ofenmörtel arbeiten, aussen am besten auch. Oder wenn du ganz sicher gehen willst, rufe einen Ofensetzer an und lasse dich beraten.
Diese Art von Ofen ist ein Traum, wenig Holz und lange Wärme.
Hallo Franziska,
danke für deine Idee. Ich habe bei Wikipedia geschaut ( http://de.wikipedia.org/wiki/Grundofen ) und der Ofen scheint mir auch ein Grundofen zu sein.
Allerdings ist auch dort noch eine Reinigungsöffnung vorhanden.
Bzgl Braunkohlebriketts schreiben sie: "Bei einer rostlosen Feuerung (je nach Konstruktion) können Braunkohlebrikett in einem Grundofen als Brennstoff nicht verwendet werden" - da mein Ofen ein Feuerrost hat, sollten auch Braunkohlebriketts OK sein ? Mir ist nicht ganz klar was Du mit dem Satz "als Gluthalter dient die Asche" meinst. (sorry bin ein Laie auf dem Gebiet)
Danke bzgl des Hinweis mit dem hitzebeständigen Mörtel. Ich werde darauf achten !
Grüße und Danke,
nirax
also ich habe noch ein bisschen geforscht.. ist das nicht eher eine Art Warmluftofen ?? ( http://www.ofenkachel.de/09_technik/03_warmluftofen.html )
Hier kamm man gut sehen ( 
) das sich im unteren Bereich ein Lüftungsloch befindet durch das wohl die kalte Luft angesaugt wird und dann oben durch die Schlitze wieder abgegeben wird.
Das gleiche findet sich auch auf der anderen Seite
das ist schon ein Grundofen, der Erbauer hat eine konvektive Hinterlüftung integriert. Ich vermute mal, dass auch die Bank nach einiger Heizdauer warm wird.
Was ich an dem Ofen vermisse, sind sogenannte Reinigungskacheln. Die sollten auf jeden Fall eingebaut werden, ist ein MUSS. Leider denken viele nicht daran.
Was die Klappe angeht, ist es eine Anheizklappe, d. h. wenn der Ofen angezündet wird, ist diese Klappe zu öffnen, um eine schnelle Aufheizung des Schornsteins zu gewährleisten (um den Schornsteinzug zu verbessern). Erst so etwa nach 20 Min. ist Diese zu schließen, um die Abgase in die eigentlichen Züge zu leiten.
Wenn ein Rost vorhanden ist, kann man natürlich Holz und Briketts verfeuern.
Bei Holzbrand ist das Feuer von Anzünden, bis zur Gluthaltung geöffnet, erst bei Erreichen der Grundglut ist die Luft komplett zu schließen.
Evlt. ist auch eine Möglichkeit vorhanden, den Rost zu entnehmen um eine entspechende Schamotteplatte einzusetzen, hierbei ist die untere Aschetür ausser Funktion. Es wird die kleinere Luftklappe in der heiztür verwendet.
Hallo Peter,
danke für deine Ideen und Informationen. Du hast recht, die Bank selbst wird auch warm. Dort dauert es allerdings verständlicherweise am längsten.
Bzgl der Reinigungskacheln gibt es vielleicht etwas derartiges, ich bräuchte aber eure Hilfe um festzustellen was es genau ist.
Habe paar neue Bilder auf http://www.nirax.de/kamin2/ gelegt.
Dort ist sichtbar das einige der Kacheln nicht nur selbst befestigt sind, aber ihr innerer teil wieder mit dem äusseren Rahmen der Kachel vermörtelt ist. Mich erinnert das stark an Konstruktionen im Badezimmer wo selten einige Kacheln entfernt werden können um unter der Badewanne etwas richten zu können.
Kann es sein das dies die Reinigungskacheln sind, und deren innerer teil vermörtelt ist ? Falls ja, wie geht man da vor wenn man die Frühjahrsreinigung durchführt ??
Des weiteren zeigen die zwei vorletzten Bilder (SSL25826.JPG, SSL25827.JPG ) die direkt hinter dem Grundofen befindliche Kammer. Der Schornstein ist quasi zwischen Kammer und Kamin, so das logischerweise eine Reinigungsöffnung hier zu finden sein müsste.
Da ist aber nichts ! Gar keine Öffnung zum Schornstein hin. Wie soll man da den Schornstein sauber machen können um zB die Gefahr eines Kaminbrands zu bannen ?
Grüße,
Mathias
jup, das sind die Reinigungskacheln, am besten mit einem Sägeblatt o. ä. die Fugen vorsichtig entfernen, dann sollten Diese auch sehr vorsichtig rausgenommen werden können. Man kann diese Fuge auch mit Wasser einweichen, sollte dann auch funktionieren (dauert aber etwas Zeit bis die Fuge weich wird).
Am besten die Einleger wieder mit Schamotte einbauen.
Durch eine der Öffnungen ist auch der Anschluss an den Schornsstein erreichbar. Den Schornstein kannst Du beruhigt dem Schorni überlassen.
Vielen Dank nochmal Peter. Ich werde dann mal mit dem Schornsteinfeger telefonieren 🙂
Bzgl der Reinigungskacheln habe ich gelesen das die auch mit Lehm angebracht werden ? Mir scheint allerdings Schamottmörtel zur Zeit verarbeitet worden zu sein.
Was ist dabei optimaler zu nutzen ?
Grüße,
Mathias
Ach noch eine Frage: Gibt es eine Faustregel wie oft man die Ganze Prozedur (also Renigungskacheln auf etc) durchführen sollte ? Alle paar Jahre ?
