Hallo,
wir betreiben seit neuestem einen Gußofen 5-7 kw neu an einem Schornsteinzug mit dem lichten Innenmaß 16x36 cm.
Effektive Schornsteinlänge über dem Ofenrohranschluß etwa 7 m. Davon ca. 4,50 Meter in bewohnten Räumen, 2 Meter auf dem ungedämmten Dachboden und 60 cm außerhalb des Dache (Ziegelstein/ungedämmt und ohne Haube o. ä.).
Nach ca. 3 Monaten in Betrieb stellten wir einen beißenden Geruch fest, der sich auf dem Dachboden lokalisieren ließ.
Tatsächlich waren auch schon außen am Schornstein kleinere braune Flecken oder getrocknete Rinnsale zu sehen.
Also beginnende Versottung.
An der unteren Reinigungsöffnung - ca. 3 Meter unterhalb des Rohranschlusses der Kaminofens - im Keller, konnte ich Wasser feststellen (ca. 2 cm hoch).
Innen, am oberen Schornsteinende laufen zeitweise und teilweise kleine Rinnsale hinunter.
Meine erste Idee war Kondensatbildung. Mein verwendetes Holz hat zwischen 18 und 22% Feuchte. Der Schornsteinfeger hat den Querschnitt des Schornsteins als zu groß für den Ofen bezeichnet und warnte vor Schwachlastbetrieb (was wir nicht machen). Er riet bei der Abnahme zu einem Abströmrohr oder gar zu einem Edelstahlrohr, welches einzuziehen wäre. Plötzlich einsetzender Regen und sofortiger Blick in den oberen Schornsteinteil, wo ich dann im Innern gerade einsetzende Wasserrinnsale gesichtet habe, hat mich den Gedanken der Kondensatbildung immer wieder verwerfen und an Regenwasser denken lassen. Könnte natürlich auch sein, dass der einsetzende Regen - insb. in Verbindung mit Wind - die Kondensatbildung durch Abkühlung des Schornsteinkopfes, und damit der Rauchgase, hat einsetzen lassen.
Den Schornsteinkopf aber - siehe nächster Abschnitt - hat der Schornsteinfeger bisher nicht gesehen.
Nach nun vielen Versuchen unter wechselnden Bedingungen meine ich aber, dass Regenwasser auch der Grund der Versottung sein könnte. Der Schornstein ist oben außerhalb von oben vollständig mit einem Blech versehen, welches nur die Schornsteinöffnung (36x16cm) offen lässt. Um die Schornsteinöffnung ist eine Blecherhöhung gefalzt, damit das Regenwasser, welches sich ja auf dem Blech sammelt, offenbar nicht in den Schornstein hineinlaufen soll. Diese Umrahmung sieht mir sehr durchlöchert aus, sodaß tatsächlich Sammelregenwasser vom Blech dort hindurch direkt in die Schornsteinöffnung geleitet werden könnte.
Siehe hier:
Probeweise habe ich mal die im Keller befindliche Reinigungsöffnung des Schornsteins während des Ofenbetriebs teilweise geöffnet um so den Zug im Schornstein zu erhöhen. Die Folge davon ist, dass KEINE Rinnsale mehr im Schornstein entstehen. Leider konnte ich das bisher noch nicht bei Regen testen.
Der Holzofen brennt dadurch immer noch ganz gut, hat aber nicht mehr ganz soviel Zug. Beim Anmachen merkt man es am meisten (er kommt nicht so leicht in Schwung). Im Betrieb tritt bei Öffnen der Tür eher Rauch nach außen aus.
Das würde wiederum bedeuten, dass der erhöhte Zug im Schornstein, durch Öffnen der untersten Revisionsklappe, die Abgase des Ofens warm und weit genug nach oben befördert (nämlich außerhalb des Schornsteins) und somit die Kondensatbildung verhindert.
Oder aber, der erhöhte Zug in Verbindung mit den warmen Abgasen lassen ein Eindringen von Regenwasser kaum mehr zu, weil sofort eine verstärkte Verdunstung einsetzt ....?
Ich weiß mir keinen Rat mehr und hoffe hier mal auf Hilfe.
Ein Rohr einziehen wollen wir am allerwenigsten, weil der durch die Ofenabgase warem Schornstein auch noch Nebenräume in denen kein Ofen steht, mitwärmt. Das wäre ja nach Einzug des Rohrs passe.
Wer weiß Rat?
Eine Nebenfrage zum Schluß? Wäre es gefährlich, die untere Reinigungsöffnung immer einen Spalt offen zu lassen?
Gruß
dolmar
Gefährlich ist das nicht, nur kontraproduktiv gegenüber dem Schornsteinzug. Dieser fällt dann stark ab weil zusätzlich noch Nebenluft abgeführt werden muss. Hier ist der Widerstand geringer als am Ofen. Die Tür gehört ZU. Ich würde über eine Sanierung nachdenken.