Guten Tag, liebe Foristen,
nachdem ich einige Zeit hier mitgelesen habe, ist die Entscheidung für einen Ofen nun gefallen: Es wird der Justus Usedom 5 (D).
Nun habe ich leider keinen Ofenhändler in der Nähe und im örtlichen Baumarkt könnte man mir zwar den Ofen bestellen, hatte aber, wie man freimütig zugab, wenig Ahnung.
Zum annähernd gleichen Preis könnte ich entweder einen Usedom 5 oder einen Usedom 5 D bekommen und mir stellt sich die Frage, welche Unterschiede zwischen den Geräten in der Praxis bestehen. Natürlich habe ich mir die Herstellerangaben und auch die beiden Gebrauchsanleitungen durchgelesen. Soweit ich das überblicken kann, besteht der einzige Unterschied darin, dass der Dauerbrandofen Usedom 5 D einen »Primärluftautomatik-Regler (3 Uhr-Stellung für Holzbetrieb)« besitzt, während der Kaminofen Usedom 5 über einen »Primärluftluftregler (herausgezogen - offen)« verfügt.
Mir ist bekannt, dass ich den Usedom 5 D über Nacht mit Braunkohle betreiben kann, was grundsätzlich nicht schlecht wäre. Die Frage ist allerdings: Hat der Usedom 5 D gegenüber dem Usedom 5 im Holzbetrieb irgendwelche Nachteile?
Ich bitte, die vielleicht dumme Frage zu entschuldigen und hoffe sehr auf einen kompetenten Rat.
Mir ist bekannt, dass ich den Usedom 5 D über Nacht mit Braunkohle betreiben kann, was grundsätzlich nicht schlecht wäre.
Das ist wohl eine weit verbreitete Meinung, aber ein großer IRRTUM und Fehler aus Omas Zeiten und muss unterbleiben. Ein Schwachlastbetrieb ist weder feuerungstechnsich noch heiztechnisch sinnvoll, man lässt ja auch nicht das Auto über Nacht laufen, damit das am Morgen warm ist.
Der Usedom ist aus meiner Sicht ein superklase Ofen, hatte "ich" selbst lange in Betrieb. Der lässt sich superklasse regeln, heizt schnell und ist sehr leicht zu reinigen. Wenn ich mich nicht täusche, dann hat der "D" einen kompletten Gußrost. Der ist für Steinkohle wichtig, für Holz aber nicht gut geeignet. Der normale Usedom hat ja den kleinen ca 10x10cm Rost und der Rest des Bodens ist Vermiculite, ideal für Holz und gut geeignet für Braunkohle. Auch der "Automatik-Betrieb" ist Gift für Dich selbt und die Nachbarn, das war schon vor 40-50 Jahren NICHTS. denn man kann keine Feuer nach der Raumtemperatur regulieren.
Wesentlich wichtiger wäre eine Drosselklappe im Rauchrohr, Anschluß möglichst nach oben weg, dann lässt er sich besser anheizen.
Im 21. Jahrhundert noch mit Kohle heizen und insbesondere noch mit Braunkohle ist der Super Öko –Gau
Deshalb wird z.B. in NRW bei Garzweiler Braunkohle abgebaut. Und der Hambacher Forst stand vor der Abholzung.
Deutschland steigt bis zum Jahr 2038 aus der Kohleverstromung aus und Menschen verheizen Braunkohle in einem Kaminofen OHNE Abgasreinigungssystem und Rauchgaswäsche.
Das ist irrationales und paranoides Verhalten.
MfG Dieter Klaucke
Ganz herzlichen Dank, Schwarzmann, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, so umfassend zu antworten. Mit diesem Beitrag sind alle meine Fragen beantwortet und auch die Legende mit der Nachtheizung, die ich auf diversen Händlerseiten las, widerlegt.
Damit heißt es alia iacta est - es wird der Justus Usedom 5 (ohne D) mit Rauchrohranschluß oben und Drosselklappe im Anschluß.
Noch einmal vielen Dank!
sicherer-ofenkauf.de post_id=38305 time=1600252313 user_id=7229 wrote:
Im 21. Jahrhundert noch mit Kohle heizen und insbesondere noch mit Braunkohle ist der Super Öko –Gau
Das Thema »Methoden der Energieumwandlung im 21. Jahrhundert und ihre Auswirkungen auf das Ökosystem« ist ganz gewiß interessant - so interessant, daß es einen gesonderten Forumsstrang verdient.
Warum muß ein Schwachlastbetrieb zwingend unterbleiben? Der Sinn ist doch, dass der Ofen morgens noch warm ist oder abends, wenn man von Arbeit kommt und nicht die Erziehlung bestmöglicher Abgaswerte? Wer will da z.B. lieber eine eingefrorene Wasserleitung vorfinden? Zumal der 5D die aktuelle BImschV Stufe2 erfüllt und sicher nicht den ganzen Winter das Haus heizt, aber ggf. ein paar Tage. Für 2021 gibt es doch keine neuere Norm, so daß ich den Ofen sicher bedenkenlos dieses Jahr kaufen und nächstes Jahr einbauen lassen kann oder bestünde da ein Risko?
Gibt es eigentlich für den Schornstein Unterschiede zwischen Dauerbrand und Zeitbrand oder ist das egal? Externe Luftzufuhr ist doch bei beiden ein kann.
Mich interessiert dieser Kaminofen wegen seiner Optik und weil er so schön klein und relativ leicht ist. Den normalen 5er gibt es auch noch als W+ mit 35kg Speicherstein zusätzlich zu den 27kg Speckstein- oder Sandsteinplatten.
Das soll aber angeblich fast nichts bringen. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, daß es sich der Hersteller wettbewerbsrechtlich leisten kann, ein Diagramm zu veröffentlichen, welches ohne Speicherstein 3,5h und mit 15h Temperaturerhalt suggeriert, wenn dann auch nur noch 50 Grad. Das wäre doch dann stark abmahngefährdet oder stimmen die Werte vielleicht doch?
Wer wegen nicht-warmem Ofen "eingefrorene Wasserleitungen" befürchten muss hat glaub ein anderes Problem: die Angst beim Rausgehen vom Eisbären gefressen zu werden... 😆
Die Feuerstätten werden nunmal auf Vollast geprüft, ein Teillast/Schwachlast-Betrieb ist da nicht dabei. Somit kümmert sich auch keiner drum, dass dieser "gut" funktioniert oder gar "gute" Abgaswerte sich ergeben.
Ein Schwachlast-Feuerungsbetrieb über Nacht oder sonstwie ein paar Stunden war noch NIE gut, dazu verhalten sich Ofen und Brennstoff zu dynamisch um mit einer statischen Einstellung stundenlang zu "funktionieren".