Hallo,
um unseren neuen Ofen an den Schornstein anzuschließen sind zwei 90°-Bögen notwendig.
Im Ofenstudio haben wir jetzt zwei verschiedene Ausführungen gesehen:
- 'spitzer' Bogen
dh. die Rohre sind auf Gehrung geschnitten und verschweißt.
- 'runderer' Bogen
dh. die Bögen bestehen aus je zwei 45° Gehrungen.
Optisch gefällt uns die erste Variante deutlich besser, da diese klarer und sachlicher aussieht und unserer Meinung nach besser zum Ofen passt.
Der Verkäufer hat uns aber zur zweiten Variante geraten. Angeblich müssten wir bei Variante 1 mit etwa 30% weniger Zug rechnen und der Ofen wird schlechter funktionieren.
Kann das so jemand bestätigen?
ThomasG
Selbstverständlich hat die Form des Rohrbogens EInfluß auf das Zugverhalen. Am Besten sind (abgesehen von gerade ausgeführten Rauchrohren auf dem Ofen bis übers Dach) gezogene Bögen (quasi eine gleichmäßig gezogener Viertelkreis). Der Abgasstrom hat bei dieser Form den geringsten Strömungswiederstand (nur geringe Verwirbelung der Rauchgase im Rauchrohr). Das entgegengesetzte Extrem ist der von von dir beschriebene 90°-Winkel (auf gehrung geschnittene Rohre, ein Winkel). Hier kommt es durch starke Verwirbelungen am Knick zu einem leichten "Rauchgasrückstau" und dadurchzu einem schlechteren Zugverhalten. In der Mitte liegt die von dir beschriebene Variante mit den zwei 45°-Winkeln, quasi als Kompromiss. Falls du das rechtwinklige Rauchrohr bevorzugst, spricht da nichts gegen, wenn du mit dem Kaminzug nicht gerade am unteren Grenzbereich bist. TIP: schau dir mal an, wie dein Ofen mit einem gezogenen Rohrbogen ausssieht, wirkt häufig auch top, wenn man klare Linien bevorzugt (obwohl man das vorher oft nicht glaubt). Allerdings sind gezogene Rauchrohre etwas teurer. Gruß
