Moin allerseits,
ich habe kürzlich einen Bertrams Edelstahl-Schornstein (150/220 mm, 6 Meter hoch) montiert und meinen HWAM 3410 angeschlossen. Schornsteinfeger war dabei und hat alles abgenommen. Ich hätte erwartet, dass das nun problemlos läuft. Tut es aber nicht.
Bei kaltem Ofen kommt mir schon direkt Luft entgegen, wenn ich die Tür öffne. Das macht sich dann auch beim Anheizen bemerkbar. Da kommt jede Menge Qualm ins Zimmer, er dringt aus allen Ritzen des Ofens. Abhilfe schafft der Gasbrenner, der das Feuer schnell vergrößert und offenbar die Luft im Kamin schnell genug erwärmt.
Am Ofen liegt es nicht, der hat vorher mit meinem anderen Schornstein gut funktioniert.
Kann es sein, das ein schräges Stück im Schornstein (geht um 40 cm Dachüberstand herum ) den Zug dermassen verschlechtert?
Würde vielleicht so eine Rotationskugel helfen, die ja den Zug verbessern soll (zumindest bei leichtem Wind)?
Wenn ja, braucht es dann das 250-Euro-Rotovent-Markenprodukt oder kann ich auch unbesehen ein 50-Euro-Amazonteil aus Bulgarien oder Polen kaufen?
Gruß und Dank,
Frank
Hallo,
ist bei meinem außenliegenden Edelstahkamin auch so : bei Kälte hängt kalte Luft wie ein Propfen in dem Kamin und beim Anzünden des Ofens entwickelt das Feuer einfach zu wenig Hitze um den Kaltluft-Propfen nach oben hinauszudrücken.
Meine Abhilfe : ich stelle in den bereits befüllten Ofen auf eine eben Unterlage einen Becher mit Bio-Ethanol und lass dies rauchlos abbrennen. Die Füllmenge habe ich so gewählt, dass es ca. 5-10 min brennt. Dabei entwickelt sich im Ofen so viel Wärme, die - zumindest bei mir - ausreicht, die Kaltluft nach oben hinauszudrücken. Dann schnell den Becher aus dem Ofen und anzünden - funktioniert schon seit Jahren.
du hast 6m Schornstein, und wie ist die wirksame Schornsteinhöhe? Eingang Rauchrohr bis Mündung?
der Schornstein ist im Dachbereich geschleift? mit welchem Winkel? das kann bereits im Widerstand recht hoch sein
der alte Schornstein war höher - und aus einem Windeinfluss draußen.
Mir fleucht dass der Schornstein zu kurz ist! Genügend Abstand von Mündung waagrecht bis Dachhaut ist gegeben; mind. 2,30m
@Homer S
Prima, DAS ist wirklich eine schöne und sehr saubere Lösung! Ein klassisches Lockfeuer mit Papier und Karton erzeugt halt immer deutlich sichtbare unangenehme Grob-Rußflocken. Man muss das mit dem Ethanol halt sicher handhaben, vielleicht wäre für manche die Verwendung eines Brenn-Gels oder Brenn-Paste, wie es sie auch für Fondue-Brenner gibt, eine noch sichere Sache.
Schwarzmann post_id=39210 time=1612319511 user_id=6981 wrote:
... Ein klassisches Lockfeuer mit Papier und Karton ...
Hatte ich früher auch gemacht, als aber mal ein großes Stück Papier brennend oben aus der Mündung gen Himmel stieg, kamen mir doch leichte Bedenken ... 😮
Es gibt also mit Bio-Ethanol, Brenn-Gel und Brenn-Paste gute Alternativen, um den kalten Brennraum vor dem Anzünden auf Temperatur zu bringen. Die Menge und damit die Dauer des 'Vorglühens' muss jeder für sich erproben, hängt u.a. von der Größe des Ofens und von der Außentemperatur ab. Meine Erfahrung : lieber etwas länger brennen lassen und dafür sicher sein, dass beim Anzünden der Qualm auch abzieht.
Eben. Und die vom teuren Startfeuer erzeugte Wärme geht ja auch über den Ofen und das Rauchrohr in den Raum, ist also nicht verloren.
Hallo,
ich bin auch Kaminofen-Neuling (komme demnächst noch mit einigen Fragen) und habe das gleiche Problem, wobei mein Edelstahl-Außenschornstein 10 m hoch ist.
Wenn der bei Minustemperaturen ausgekühlt ist tue ich mich ebenfalls schwer, gegen die kalte Luftsäule anzukommen und Zug in den Kamin zu kriegen.
Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es bei mir nicht auch am Ofen liegt. Habe einen Kanuk Original 9,5 kW und irgendwie hab ich das Gefühl, dass bei dem die Abgasführung im Ofen scharf an der Grenze liegt, etwas unterdimensioniert zu sein. Aber das ist ein anderes Thema.
Wie ist es bei dir den Winter über gelaufen?
Mein erster Fehler war schon die Holzwahl. Habe nur Buchenholz gekauft und weil da bei der Anlieferung auch viel Kleinzeug dabei war, dachte ich das mir das als Anfeuerholz reicht. Tut es aber nicht, weil Buche beim Anfeuern zu träge ist.
Fichte hat da deutlich mehr Bums. Wenn ich die erste Befüllung mit Fichtenholz mache (also nicht nur als Anzündholz, sondern den kompletten Aufbau), dann reicht das meistens schon.
Bei nicht so optimalem Ofenwetter behelfe ich mir bisher mit einem Gasbrenner als Lockfeuer, außen an der Reinigungsöffnung. Da reichen meistens ein paar Sekunden aus.
Rotationskugel habe ich mir auch schon überlegt, weil ich bei Sturm schon einmal Probleme hatte. Aber wenn es windstill ist und man nur die kalte Luftsäule aus dem Kamin kriegen will, dürfte die eher kontraproduktiv sein, oder?