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Auswirkung Abgastemperatur

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Hallo,

Wer kann mir erklären welchen Einfluss die Abgastemperatur hat ?
Ist nun eine hohe oder niedrige gut ?
Dachte eigentlich immer, je niedriger je besser.
Jedoch habe ich festgestellt, dass manche Kaminöfen
deutlich über 300 Grad liegen.
Mein derzeitiger Favorit (Lotus 5080) liegt bei etwa 280 Grad.

Gruss Ralf

 
Veröffentlicht : 20/07/2006 9:37 am
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Beiträge: 434
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Je höher die Abgasthemperatur, je mehr Energie (die im Holz gespeichert ist pfeift durch den Schornstein nach draußen. Problem ist aber das man bei einem gemauerten Schornstein (Zeigelsteine, Betonformsteine) an der Schornsteinmündung 60°C haben muß das der Schornstein nicht versottet (Kondensatausfall). Bei einem Feuchteunempfindlichen Schornstein (Z.B. doppelwandiges VA-Rohr oder Keramikeinsätze) ist es egal wie hoch die Abgasthemperatur an der Schornsteinmündung oder im Schornstein ist. Sind die Gegebenheiten günstig würde ich einen Ofen wählen, mit möglichst niedriger Abgasthemperatur. Aber wie gesagt kommt auf den Schornstein an, sonst wird`s später evtl. ziemlich teuer.

Gruß Boris

 
Veröffentlicht : 20/07/2006 4:31 pm
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Beiträge: 22
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Hallo,

vielen Dank für die prompte Erklährung.
Als Schornstein ist ein doppelwandiger Edelstahlschornstein
geplant. Somit bin ich eigentlich "fein raus".

viele Grüße
Ralf

 
Veröffentlicht : 20/07/2006 4:43 pm
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Beiträge: 148
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Für ganz so einfach würde ich es nicht halten. Für die Erhaltung des Schornsteines reichen die o.a. Temperaturen aus. Aber normalerweise sollte eine Temperatur von mindestens 180°C am Schornsteineintritt erreicht werden, damit der Schornstein genug Auftrieb erzeugen kann. Da der Schornstein quasi der Motor des Ofens ist kann es sonst dazu führen, daß der Ofen nicht sauber verbrennt, die Scheibe dreckig wird, etc..

Weiterhin ist es so, daß für eine saubere Verbrennung vor allem 2 Faktoren wichtig sind: Zeit und Temperatur. Je heißer die Temperatur im Feuerraum, desto sauberer die Verbrennung. Es kann also sein, daß ein Ofen mit einer sehr hohen Abgastemperatur nur sehr wenig Abgas durch den Schornstein läßt und somit trotzdem auf einen sehr hohen Wirkungsgrad kommt. Viele Ofenhersteller geben mittlerweile in den technischen Daten den Wirkungsgrad Ihrer Öfen an. Dieser sagt sicherlich mehr aus, als die reine Abgastemperatur.

Gerade der Edelstahlschornstein muß fast durchgehend mit Temperatur durch den Ofen versorgt werden um den Zug aufrecht zu erhalten, da er keine Wärme speichert, sondern nur dafür sorgt, daß die heiße Luft im Schornstein nach oben steigt. Kommt nicht genug heiße Luft von unten nach, sinkt der "Zug" des Schornsteins und es kann z.B. beim Holznachlegen dazu kommen, daß Rauchgas durch die geöffnete Tür in den Aufstellraum gelangt.

Ein ordentlicher Ofenbauer kann Ihnen aber auch eine entsprechende Schornsteinberechnung durchführen und so herausfinden, ob der gewünschte Ofen zum vorhandenen Schornstein passt.

Gruß Andreas

 
Veröffentlicht : 21/07/2006 7:18 am
(@)
Beiträge: 22
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Hallo,

Die Abgastemperatur würde 280 Grad betragen.
Sollte also bei einem 150er Edelstahlschornstein ausreichen.
Vielen Dank für die Info.

Habe mir die Software von Bertrams besorgt.
Laut Software funktioniert es.
Mal schauen was die Praxis meint.

Gruss Ralf

 
Veröffentlicht : 21/07/2006 7:11 pm
 ofi
(@)
Beiträge: 5
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Bei den 280° handelt es sich ja auch um die Nennwärmeleistung des Ofens, auf diesem Leistungsniveau dürfte sich der Ofen nur realativ kurze Zeit pro Abbrand befinden. Häufig kommen auch zu hohe Abgastemperaturen in den Trippelwerten daher, daß die Öfen mit zu hoher Leistung geprüft werden. Wird der Ofen mehr im Teillastbereich betrieben, verbessert sich das Verhältnis Wirkungsgrad/Abgastemperatur zunehmend. Wichtig ist also die richtige Wahl des Ofens. Nicht zu groß u. nicht zu klein.

 
Veröffentlicht : 22/07/2006 5:37 am
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Beiträge: 1
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Hallo,
Ich bin seit 2007 Besitzer eines Hark Kodiak Kaminofen mit Naturstein. 8 KW,. Insgesamt bin ich mit dem Ofen recht zufrieden. Ich habe vor 1/2 Jahr in dem Hohlraum über der schrägen Flammplatte eine doppelte Umlenkung für die Abgase mittels 5 Blechplatten eingebaut. Diese habe ich durch die Abgasrohröffnung eingebracht. Unser Schornsteinzug ist sehr gut, sodas der Brennvorgang immer sehr heftig war und die Abgastemperatur am Thermometer bei 300-400° lag. Bei Primär-Drosselung wurde die Scheibe schwarz. Wir haben super trockenes Holz von 12-15% Restfeuchte! Seit der Optimierung liegt die Abgastemperatur ziemlich konstant bei 190-220°. Der Ofen wird viel schneller heiß, bei weniger Holz..Die Flammen schlagen nicht mehr so hoch und haben mehr hellgelb und blau Anteile. Vorher eher orange-rot mit Rauchschwarden am Ende. Die Hitze im Brandherd scheint auch jetzt höher zu sein so das eine bessere Verbrennung stattfindet. Vor 3 Wochen habe ich bei einem anderen Kaminofen kleine Löcher in der Rückwand entdeckt, die das Feuer mit zusätzlicher Luft versorgen. Ich habe bei unserem Ofen 5 Löcher mit 6 mm Ø in Höhe der Holzscheitoberfläche in die Rückwand durch die Schamottplatten und das Blech gebohrt. Und Später noch mal 4 Löcher mit Ø4mm ca.6cm über dem Abbrand. Nun bekommen die Flammen noch Sauerstoff vom Sekundärluftkanal aus der Rückwand. Bei vielen Öfen verläuft ein Sekundärluft-Zwischenraum hinter der Brennraumrückwand nach oben, welcher dann durch den Abgasraum zur Türscheibe geführt wird um diese zu "spülen". Weiterhin habe ich 2 Metallröhrchen an den seitlichen Schamottplatten eingehangen. Diese stecken in 2 Bohrungen in der Rückwand und sind mit mehreren kleinen Löchern versehen. Nun wird das Feuer auch von den Seiten mit zusätzlicher Frischluft versorgt welche auch noch vorgewärmt in den Brennraum gezogen wird. Der Abbrand ist jetzt fast Rauchschwarden frei und brennt mit einem sehr guten Flammbild.

Nach den neuen Erkenntnissen würde ich jetzt anstatt der 5 + 4 Löcher mit Ø4mm+6mm, eher viel mehr Löcher evtl ca 12-15 mit Ø 3mm einbringen. Die Verteilung der Zuluft ist dann gleichmässiger. Mann darf aber nicht zu viele oder/und zu große Löcher reinmachen, da sonst zu viel Luft von der Sekundärluft für die Türscheibenspülung entnommen wird. Eine noch bessere alternative ist Röhrchen von unten aufsteigend, entlang der Rückwand in der Gussmulde einzubringen. Die Luft würde dann nicht aus dem Sekundärluftkanal genommen sondern aus dem Primärluftbereich. Die Rohrenden müssten dann gebogen sein so das sie auf das Feuer blasen. Durch die Verlegung der Röhrchen entlang des Brandbereiches werden diese Heiß und somit die durchströmende Luft vorgeheizt.
Ich wollte nach den Erfolgen noch eine weitere Umlenkung der Abgase mit 4 Blechplatten in den oberen Abgasraum einbauen (Platz hätte ich dafür noch), doch denke ich das dann die Abgastemperatur zu niedrig wird und der Kamin nicht mehr genug Zug aufbaut.
Alle diese Maßnahmen sind auch stark abhängig von der Zugstärke des Schornsteins und von der Bauart des Ofens. Man sollte erst gründlich beobachten, sich seine Gedanken über die Hintergründe des Ganzen machen und dann tätig werden.
Das macht zwar alles viel Arbeit, aber es macht Spaß und ich bin Tüftler. Ich Googl auch immer nach brauchbaren Infos, deswegen schreibe ich hier meine Erfahrungen rein. Ich hoffe vielen Bastlern und Ofenbesitzern geholfen zu haben.
LG Frank

 
Veröffentlicht : 11/01/2014 6:16 pm
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