Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe direkt ne Menge Fragen, auf die ich bisher bei meiner Suche im Netz nicht die definitive Antwort bekommen habe.
Wir wollen uns aufgrund der so günstigen Energiepreise einen Kaminofen anschaffen, haben mal ein bisken beim Kaminbauer vor Ort, im Netz und bei "Diversen Dritten" Info´s gesammelt, und nun weiss ich garnicht mehr, was gut ist, und was nicht.
Da ich hoffe, hier auf neutrale Aussagen zu stossen, von Leuten die Kaminöfen benutzen, Erfahrungen mit Vor - und Nachteilen haben und die Aussage nicht nur auf´s Verkaufen von Ofen X oder Y abgeben.
Also hier erstmal unsere Vorraussetzungen:
Der Kaminöfen wird im Esszimmer aufgestellt, er steht dort mit der rechten seite zur Wand zum Wohnzimmer, die einen grossen Durchgang (links und rechts etwa 80-90 cm Mauer und 20 cm Sturz, Durchgang etwa 3 m breit, hat (beide Zimmer zusammen etwa 35 qm gross).
Er soll den die Räume so heizen, das wir dort die Heizkörper abdrehen können.
Es handelt sich bei unserem Haus um ein EFH Bj. 65, Schornstein mitten im Haus, gemauert, drei Züge, einer für Kaminofen ganz alleine, Querschnitt 19x13 cm, ab geplantem Rohranschluss noch ca. 6,5 m bis Oberkante
Wir wissen nun nicht recht, was das richtige ist.
- Dauerbrandfunktion und Automatik nötig oder nur Verkaufsargument ?
- Viel Kachel-/Natur-/Specksteinanteil oder reicht hoher Stahlkorpusanteil (die rechte Seite und Rückwand zeigt eh zur Wand) ?
- Tertiärluftfunktion (Abgaswerte besser, irgendwann sonst mal problematisch ?)
- Anschlussmöglichkeit für Aussenluft ?
- Heizleistung 6-8 kw
- Gusstüre mit x-fachverriegelung (Ofenbauer vor Ort meinte das wenn ich nen Kaminofen soweit rauf heize, das sich die Türe verzieht, der Korpus der ja auch aus Stahl ist, auch krumm werden kann, und dann nutzen zig Verriegelungen nix mehr, dann ist er hin..) ?
-Abgastemperaturen von über 300 Grad besser für Schornstein als darunter ?
Hoffe hier auf neutrale Antworten, was man wirklich braucht, sodas wir uns dann mit den wichtigen Fakten auf die Suche nach dem passenden Hersteller/Modell machen können.
Danke für Eure Ratschläge.
Grüsse.
DerOedter
Servus DerOedter,
ähnliche Anforderungen hatte ich auch an unseren Ofen (mit dem Unterschied, dass wir einen kompletten Flachdachbungalow Bj. 66 mit 135m2 warm bekommen wollten, Zentralheizung kann bei Bedarf zugeschaltet werden).
So haben WIR uns entschieden:
1.Dauerbrand/Zeitbrand: Das hat erstmal nix mit der Stabilität des Ofens zu tun. Du kannst einen qualitativ hochwertigen Zeitbrandofen tagelang nonstop heizen, ohne dass es dem Ofen irgendwas ausmacht. Mir hat ein Ofenverkäufer erklärt, dass ein Dauerbrandofen dann sinnvoll sein kann, wenn keine anderen Heizquellen im Haus vorhanden sind, und er quasi die Zentralheizung vollständig ersetzen soll. Man muss nur nachlegen und der Ofen regelt sich von alleine, auch wenn man z.B. den ganzen Tag ausser Haus ist oder während der Nacht. Allerdings sollte man auch hier vorsichtig sein: ich habe gehört, dass manche als "Dauerbrandofen" deklarierte Geräte diese Funktion nur erfüllen, wenn sie mit Kohle beheizt werden (guckst du ggf. noch mal im Forum nach). Du willst nur wenige Räume mit dem Ofen (zusätzlich) heizen, im restlichen Haus läuft die Zentralheizung, daher sollte ein Zeitbrandofen ausreichend sein.
2. Je mehr Gewicht der Ofen auf die Waage bringt, desto besser speichert diese Masse auch die Wärme, egal ob die Masse durch Stein, Kachel oder Stahl gebildet wird. Als ich beim OFenkauf verglichen habe, was die einzelnen Teile auf die Waage bringen, waren allerdings die steinverkleideten Öfen immer die schwersten. Deswegen haben wir uns für einen Speck-/Natursteinofen entschieden.
3. Tertiärluft muss nicht unbedingt sein, ist aber eine zusätzliche Regelungsmöglichkeit, die erstmal nicht schaden kann. Ich würde aber allein dafür nicht wesentlich mehr Geld ausgeben.
4. Anschlussmöglichkeit für Aussenluft halte ich in einem über 40 Jahre alten Gebäude für unnötigen Aufwand. Wenn die Zimmer ausreichende Größe haben und ab und zu mal eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird, sollte immer genügend Sauerstoff für einen sauberen Abbrand vorhanden sein.
5. Heizleistung bei dieser Raumgröße eher niedriger als zu hoch ansetzen, damit der Ofen nicht permanent "untertourig" läuft. 6kW reichen nach m.M. absolut. Ich würde eher noch niedriger gehen.
6. Ich finde die angeführte Argumentation des Ofenbauers zu Thema Verriegelung aus zwei Gründen nicht für stichhaltig: einerseits sorgt eine mehrfach Verriegelung auch für ein gleichmäßigeres Anliegen der Türdichtung und zweitens verleiht die mehrfache Verriegelung dem Ofen in sich mehr Stabilität und damit eine bessere Verzugsfestigkeit bei Extremtemperaturen. Hier dürften wohl unterschiedliche Lehrmeinungen aufeinanderprallen, aber so sehe ich die Sache halt.
7. Nach Aussage unseres Schornsteinfegers sind hohe Abgastemperaturen absolut unschädlich für den Schornstein. Die größte Gefahr besteht demnach im "Versotten", was wohl soviel heißt wie Durchfeuchten durch Kondenswasser o.ä. des Schornsteins, was wohl eher bei zu niedrigen Temperaturen eintreten kann. Ab wann die Abgastemperatur allerdings "zu" niedrig und evtl. schädlich ist, weiß ich nicht.
Es grüßt
el kamino
1. Dauerbrand muss ich el Kamino recht geben. Dauerbrandöfen in dem sin gibt es nicht. Besser wäre die bezeichnung Kaminöfen für Dauerbetrieb sprich du kannst den Ofen 24h am Tag jeden tag die woche betreiben und irgendwann musst du kurz asche leeren.
2. Nicht ganz richtig. Nicht das alleineige gewicht sondern die dichte ist entscheident. Das bedeutet ein Dichtes Material wie das Speichersystem von Austoflamm oder Speckstein speichert die wärme deutlich länger als ein recht leichtes Material wie Keramik auch wenn das gleiche gewicht am Ofen dranhängt.
3.Tertiärluft ist ein reines Verkaufsargument die nicht benötigt wird.
Primär und Sekundär zum anheizen und als "normale brenstellung riecht vollkommen aus. Bitte achte auf eine Scheibenspülung die nachweislich funktioniert.
4. Auch hier hat El Kamino vollkommen recht.
5. dem gibt es nichts hinzuzufügen.
6. Wennd u was richtig hochwertiges möchtes hast du einen Gusskropus.
Desweiteren ist die Stahlbrenkammer einiges Dicker, als eine Stahltüre und auch noch durch die Feuerraumauskleidung etwas geschützt. daher bitte auf mehrfachverriegelung achten!!!
7.Es gilt nicht unbedingt dass eine hohe abgastemperatur negativ ist. Diese kann auch von einer sehr gut funktinoerenden Rauchgas nachverbrennung kommen und damit wäre der Ofen sehr effizient da einfach mal von einem Kompetenten Ofenhändler vor ort beraten lassen udn dir das mal zeigen lassen (Umlenkungen etc.)
Hoffe ich konnte weiterhelfen
Mfg Daniel Mertens
