Hallo an die Fachleute und Kaminbauer,
wir haben im Juni einen Grundofen in Auftrag gegeben (mit Absorbertechnik durch Edelstahlwellrohre).
Der Kaminofen wurde von einem Ofenbauer erstellt, der in der Theorie durch viel Wissen einen guten Eindruck machte. In der Praxis war seine Arbeit (für die er die kompletten Sommerferien brauchte!) aber wenig vertrauenserweckend.
Nun steht der Grundofen kurz vor der Abnahme durch den Schornsteinfeger und wir haben etwas Bauchweh bzw ein paar Fragen ob oder inwiefern das ein oder andere die Funktionsweise des Kamins beeinflussen könnte.
Zunächst mal hier Bilder des Grundofens im Rohbau. Unter dem Brennraum ist eine Luftkammer, über dem Brennraum befindet sich die Wärmespeicheranlage, die Edelstahlrohre laufen dann über den Flur in den Heizraum zum Wassertank. Anschluss an den Tank erfolgt noch.
http://www.pic-upload.de/view-31699016/ ... s.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-31699026/ ... t.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-31699021/ ... u.jpg.html
Man sieht bereits im Rohbau recht gut das Stückwerk an Schamottsteinen im Bereich der Ofentür, wo der Handwerker recht stark "gebastelt" hat weil er Probleme hatte.
Hier noch ein schöneres Bild von den Bastelarbeiten: http://www.pic-upload.de/view-31699027/ ... e.jpg.html
Und hier ein repräsentatives Bild vom Innenraum. http://www.pic-upload.de/view-31699020/ ... n.jpg.html.
So "sauber" wurde über den ganzen Ofen gebaut. Überall Mörtelbatzen, nicht sauber ausgearbeitete Fugen (weil er an Material sparen wollte), ungleichmäßig geschnittene Schamotte und Stückwerk an Schmotten.
Mag sein, dass das alles dann ein Ganzes gibt und hält, sagt aber in meinen Augen schon viel über die Arbeitsweise aus. Fraglich ist für mich an der Stelle, ob es dadurch schneller zum Bruch/Verschleiß der Schmotten kommen kann und ob die Mörtelbatzen überall zu Spannungsproblemen und Rissbildung führen können. Ich habe hier das ungute Gefühl, dass sich die Arbeitsweise des Handwerkers in den nächsten Jahren deutlich bemerkbar machen wird.
Punkt 2:
Zuluftrohr: Der Ofen erhält seine Luft über den Flur durch ein schwarzes Gitter, das man mittels Regler regulieren kann. Das Gitter verfügt über zwei Anschlüsse (auf/zu), im Ofen ist aber nur EIN Rohr verbaut. Es sollte also unserer Meinung nach ein Adapter zwischen Gitter und Rohr angebracht sein. Wurde mehrfach angesprochen, der Ofenbauer legte das Rohr aber nur "lose" vor das Gitter und meinte, das tut's auch so. Hoffe, man erkennt es auf den Bildern.
http://www.pic-upload.de/view-31699015/ ... n.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-31699018/ ... r.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-31699019/ ... n.jpg.html
Wir sind nach wie vor seeehr skeptisch, ob das auch wirklich dasselbe Resultat bringt und so ok ist...
Haben den Ofen nun erstmals sachte vorgewärmt und haben die ersten Risse. Siehe Bilder.
Der Riss entlang des Ofens ist denk ich mal nicht schlimm und kann ausgebessert werden.
Der Stein im Brennraum an der Grundofentür gefällt uns dagegen gar nicht. Zwischenzeitlich war er schon an zwei Stellen durchgerissen und wackelte (wie erwähnt haben wir den Ofen nicht mal in Betrieb, nur einmal sanft angewärmt). Wir wollen den Stein eigentlich ersetzt haben. Stattdessen wurde er nun geflickt (glaube mit Acryl?). Sieht furchtbar aus und ich glaube auch nicht, dass das auf Dauer hält. Habe ich ein Recht darauf, auf einem neuen Stein zu bestehen?
http://www.pic-upload.de/view-31699029/ ... s.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-31699025/ ... s.jpg.html
Hier auch Bild des Mauerwerks, das Beulen und Unregelmäßigkeiten zeigt. Gemäß Ofenbauer "Ausdruck handwerklicher Arbeit", für uns die Folge dessen, dass das Rissband darunter nur punkuell befestigt wurde und sich nun wölbt.
Was haltet ihr davon? Ist das wirklich die Norm?
http://www.pic-upload.de/view-31699017/ ... t.jpg.html
Wurde inzwischen zweimal mit großem Murren nachgebessert, es wird aber nicht wirklich ein Schuh draus. Inzwischen sind wir der Meinung, er kann es eben einfach nicht besser.
Bei den Nachbesserungsarbeiten hat er uns dann auch noch die Riemchen an der Wand beschädigt, dick mit Putz eingesaut und die Ofentür mit dem Spachtel rundherum zerkratzt was er noch nacharbeiten darf.
Da ich inzwischen bei diesem Handwerker wirklich ALLES in Frage stelle frage ich mich nun auch, ob der Grundofen mit 3,5 kw überhaupt ausreichend ist um das gesamte Unterschoss mit 65 qm Fläche zu heizen ohne zusätzliche Leistung durch die Heizkörper. Es wird hier im tiefsten Niederbayern sehr kalt im Winter.
Beim ersten Anwärmen fiel uns auch auf, dass der Kamin ganz furchtbar stinkt. Auch am nächsten Morgen stank es noch nach den Gasen, die halt entstehen, wenn Holz verbrennt. Ist das normal, dass der Geruch vom Ofen in die Räume dringt?
Was mich persönlich noch wahnsinnig wurmt:
Geplant bzw. gezeichnet vom Ofenbauer war der Ofen wie folgt:
http://www.pic-upload.de/view-31699030/ ... g.jpg.html
Man sieht hier eine recht großflächige Tür mit leichtem Querformat.
Hier das Resultat der Arbeiten:
http://www.pic-upload.de/view-31699024/ ... t.jpg.html
Sieht deutlich anders aus, Tür im Hochformat und nicht mittig im Kamin. Sieht find ich nicht gerade gelungen aus. Hat mir schon nicht gefallen als er die Tür gesetzt hat. Vor allem, weil man da vom Wintergarten aus gegen die Kaminwand schaut und besprochen war, dass man das Kaminfeuer sowohl vom Wohnraum ALS AUCH vom Wintergarten aus sehen kann. Was halt auffällt ist: Hätte er dieselbe Tür im Querformat verbaut wär's genau mittig gewesen.
Und zum Schluss noch ein paar Sachen, wo ich zum Teil nun auch überlege, ob ich ihm nicht Abzüge bei der Pauschale mache:
- Die Ofentür hat links und rechts je zwei kreisrunde Löcher, wo eigentlich Blendnieten drauf kommen. Durch die Bastelarbeiten beim Einbau passen die aber nicht mehr da rein.
- wie oben beschrieben ist die Ofentür nicht mittig gesetzt und nicht wie auf dem Entwurf angezeichnet
- Putzoberfläche trotz zweimaliger Nacharbeit noch immer unzureichend
- starke Verschmutzungen und auch leichte Beschädigungen an den Wandklinkern weil nicht abgeklebt wurde
- Abbau des ursprünglichen Ofens war in Pauschale inbegriffen, hat aber in beiderseitigem Einverständnis mein Mann übernommen.
- Entsorgung des Bauschutts durch meinen Mann
- Baustelle täglich "fluchtartig" zurückgelassen. Dreck, Werkzeuge und Eimer mitten im Wohnraum belassen. Klar machen Handwerker nun mal Dreck aber 1. hinterlässt in meinen Augen ein guter Handwerker eine Baustelle zumindest einigermaßen besenrein und 2. möchte ich noch einmal erwähnen, dass wir den Dreck täglich über die kompletten Sommerferien hatten während andere den Ofen wohl in einer Woche gebaut hätten. Ist halt so wenn man mehr Pausenzeiten als effektive Arbeitszeiten vorweisen kann.
Übrigens: In der Pauschale waren 90 Stunden Arbeitszeit veranschlagt, was wir als mehr als ausreichend betrachten (er erwähnte auch selbst in einer Mail, dass er mit den Stunden gut hinkam aber an der Pauschale festhält).
Der Handwerker rechnet nun weitere 700 € für Stunden ab für "Sonderarbeiten" u.a. wegen Stabilisierungsmaßnahmen aufgrund Fußbodenheizung (war bei Auftragvergabe bekannt!) und weil wir darauf bestanden, dass die Edelstahlwellrohre im Flur nicht offen verlaufen (weils einfach nicht gut aussieht) sondern in die Mauer gehören (haben hier Ytong-Steine. Ist also kein Aufwand.) Ebenso hat der bei der Bearbeitung des Fundaments vom alten Kamin die Fliesen beschädigt und hat hier einen Ring aus zehn weißen Fliesen um den Ofen gelegt (Fliesen haben wir besorgt) für den er ebenfalls drei Stunden Arbeitszeit berechnet.
Für mich ist alles mit der Pauschale abgegolten. Die Gegebenheiten vor Ort wurden zweimal besichtigt vor Auftragsvergabe. Es kamen keine zusätzlichen Arbeiten zum Ofen hinzu oder Arbeiten, die nicht zum Ofen gehören und für die Beseitigung der Beschädigung an den Fliesen (die mit etwas Gefühl hätte vermieden werden können) kann er in meinen Augen ebenfalls nicht abrechnen. Hätte ihm das vielleicht aus Kulanz gegeben aber inzwischen bin ich einfach nur noch sauer (auch wegen vieler anderer Dinge, die hier nicht hingehören).
Abnahme wird unter Vorbehalt erfolgen da noch Kleinigkeiten auszubessern sind und die Mauer im Flur auch noch offen ist da wir nun noch auf den Heizungstechniker warten müssen, den man ja EIGENTLICH schon im Juni bei Auftragvergabe hätte eintakten können... Aber na ja.
So, ein langer Text. Nun hätte ich gern eurer Feedback.
Herzlichen Dank im Voraus.
kleine Ergänzung: Der Ofenbauer konnte eine Fachunternehmererklärung vorweisen und übernimmt die Gewährleistung dafür, dass der Ofen den gesetzlichen Normen entspricht.
1. Den Handwerker hätte ich nach den ersten Murksversuchen aus dem Haus geschmissen!
2. Warum habt Ihr so lange zugeschaut?
3. Wie könnt Ihr den Ofen anheizen bevor der Schornsteinfeger da war?
4. Ihr dürft die Suppe jetzt auslöffeln, glücklich werdet Ihr mit dem Ofen nicht werden!
5. Eine Preisminderung würde ich euch raten und das gesparte Geld für die kommenden Reparaturen beiseite legen...
[quote="pogibonsi":3uixkta0]1. Den Handwerker hätte ich nach den ersten Murksversuchen aus dem Haus geschmissen!
2. Warum habt Ihr so lange zugeschaut?
3. Wie könnt Ihr den Ofen anheizen bevor der Schornsteinfeger da war?
4. Ihr dürft die Suppe jetzt auslöffeln, glücklich werdet Ihr mit dem Ofen nicht werden!
5. Eine Preisminderung würde ich euch raten und das gesparte Geld für die kommenden Reparaturen beiseite legen...[/quote:3uixkta0]
So einfach ist das ja nun auch nicht. Unterschriebener Auftrag, Anzahlung für Material geleistet. Wir leben hier nunmal in Deutschland und da kann man Talente wie den nicht ohne Grund vor die Tür setzen sondern hat eine vertragliche Bindung. Selbst wenn er murkst hat er das Recht auf zweimaliges Nacharbeiten bevor man einen anderen beauftragt. Den muss ich dann aber erst mal selber bezahlen und schaun, dass ich das Geld wieder vom Pfuscher bekommen.
Nicht zu vergessen, dass wir ihm eine Anzahlung fürs Material geleistet hatten um die ich dann wohl hätte gerichtlich streiten dürfen.
Und inzwischen weiß ich auch, dass der gute Mann recht knapp bei Kasse ist...
Glaube mir, wir hätten ihn am liebsten schon nach den ersten Tagen allein wegen seiner Persönlichkeit vor die Tür gesetzt.
Angewärmt mit ein paar kleinen Scheiten haben wir weil es uns vom Ofenbauer so gesagt wurde. Kaminkehrer weiß Bescheid.
Wenn bei uns ein Handwerker so zu murksen anfangen würde, dann würde ich sofort eingreifen und ihm klar machen, dass er entweder ordentliche Arbeit leistet oder ansonsten rausgeschmissen und anschliessen verklagt wird! Das würde er wahrscheinlich schnell kapieren und dann entsprechend handeln!
Auf Nachbesserung hätte ich in eurem Fall nie spekuliert sondern den Murks sofort gestoppt! Euer Ofen ist nicht zum Nachbessern sondern zum Abreisen! Ich glaube nicht, dass den euer Schornsteinfeger abnimmt!
Das ist echt mal ein interessantes Thema und eine spannende Geschichte.
Mich würde sehr interessieren, wie das damals weitergegangen ist ?
Gibt es da noch ein Update bitte ?
Hier liegen klassische Sachmängel nach § 434 und 437 BGB vor. Schauen Sie mal in Ihren Vertrag mit dem Ofenbauer. Haben Sie eine 2 oder 5 Jährige Gewährleistung/ Sachmängelhaftung?
Bei Bauleistungen, wie dem Aufbau eines Kachelofends handel es sich ja um eine Bauleistung und man sollte immer ein 5 Jährige Gewährleistung vereinbaren.Und was steht im Vertrag mit dem Ofenbauer, Ist tatsächlich alles formuliert und ein Pauschalpreis vereinbart worden und welche Arbeiten kann der Ofenbauer nachträglich abrechnen.
Jetzt sollten Sie folgendes machen.
Dem Ofenbauer SCHRIFTLICH per Einschreiben ein Liste der Mängel zukommen lassen und ihm eine Frist von 14 Tagen geben um sämtliche Mängel zu beseitigen. Noch irgendwelche Restzahlungen erst einmal nicht zahlen. Und schriftlich die Fachunternehmerbescheinigung aushändigen lassen, das der Kachelofen die 2. Stufe der BImSchV. erfüllt.
Wenn es aber weiterhin Probleme mit dem Ofenbauer gibt dann rate ich zu einer Rechtsberatung bei einem Fachanwalt für Baurecht. Wenn Sie eine private Rechtsschutzversicherung haben, klären Sie ab ob diese das abdeckt und wenn ja, können Sie vorab schon einmal eine Beratung bei einem Fachanwalt für Baurecht erhalten.
Die lange Aufbauzeit ist natürlich nicht akzeptierbar, Wenn der Ofenbauer die Bodenfliesen beschädigt muss er alle Kosten( Arbeitszeit und Material ) selber tragen um den Schaden zu beheben.Eine unsaubere Arbeitsweise ist leider bei vielen Handwerker so.
Ob die 3,5 KW Leistung ausreichen für Ihr Haus hätte der Ofenbauer VORHER ermitteln können durch eine Wärmebedarfsberechnung.Hat er die durchgeführt?
MfG Dieter klaucke
das ist NIEMALS ein Grundofen, der Feuerraum ist zwar gemauert, wie es aussieht nur einschalig; die Luftschicht ist zwar ein Wärmeträger aber völlig unzureichend. Das Gelumpe gehört völlig abgerissen und entsprechend den Regeln des Handwerks gebaut.
Die Heiztür hat Spannungsrisse, mit Rahmen wäre das nicht passiert.
schätze das wird vor Gericht gehen und da wird ein Gutachter sich den Müll ansehen dürfen. Fliesen und Klinker dürfen nicht beschädigt werden; nur eine Baustelle die nachgebessert werden muss.
der Ofen hat niemals diese Heizleistung; welche Fläche ist vorhanden? pro m² etwa 700W, bei der Bauweise noch weniger