Hallo zusammen,
wir haben seit drei Wochen den Skantherm emotion s in unserem Wohnzimmer stehen und sind derzeit fleißig am probieren, was das optimale an- und befeuern angeht. Demzufolge müssen wir uns auch mit Begriffen wie Primär- und Sekundärluft und deren Funktionsweisen auseinandersetzen.
Vom Grunde her haben wir das alles verstanden, kämpfen momentan aber damit, dass beim Betrieb des Ofens mit Sekundärluft (also nach der Anheizphase) das Flammenbild teilweise sehr dürftig ist und es so aussieht, dass der Ofen nicht genügend Luft zieht, um eine optimale Verbrennung zu ermöglichen. Züngelnde Flammen sehen wir dann kaum und das Feuer glimmt so vor sich hin. Das passiert dann, wenn wir (lt. Bedienungsanleitung) den Rüttelrost schließen und den unteren Schieberegler auf die kleine Flamme stellen (lt. Anleitung läuft der Ofen dann ausschließlich mit Sekundärluft). In diesem Zusammenhang verrußt und beschlägt auch die Scheibe recht stark, obwohl durch die Sekundärluft ja die Scheibenspülung arbeiten müsste. Drehen wir den unteren Schieberegler mehr in Richtung große Flamme, lodert das Feuer jedoch sofort wieder auf und wir haben eine schöne Flamme. Aber genau das sollte man lt. Bedienungsanleitung nicht tun, da durch die Zuführung von dauerhafter Primärluft ein Schmiedefeuereffekt auftreten kann, der den Ofen beschädigen würde.
Und hier liegt der Hund begraben: Die Bedienungsanleitung trennt unseres Erachtens die Begriffe Primär- und Sekundärluft nicht korrekt voneinander. Und das verunsichert uns doch ein bisschen bei der Frage, wie wir den Ofen nun korrekt befeuern müssen.
Lt. Bedienungsanleitung und entsprechender Abbildung strömt die Primärluft von unten durch den Rüttelrost in den Brennraum. Nach der Anheizphase ist der Rüttelrost zu schließen. Soweit plausibel, da dann keine Primärluft mehr zugeführt wird. Auch lt. Anleitung wird dies so beschrieben ("... Die Primärluft strömt durch das Rüttelrost von unten in die Brennkammer...").
In der Bedienungsanleitung wird nun bei der Beschreibung der Symbole des unteren Schiebereglers bei der großen Flamme folgendes ausgeführt: "Primär- und Sekundärluft maximal geöffnet (Anheizphase). Es strömt nun die maximal zuführbare Menge an Verbrennungsluft, sowohl aus dem geöffnetem Rüttelrost als auch an der Scheibe entlang in die Brennkammer.")
Das heißt doch nun, dass, wenn der Regler auf der großen Flamme steht, der Ofen mit Primärluft betrieben wird, oder? Wo strömt denn aber die Primärluft aus, wenn der Rüttelrost geschlossen ist? Betreiben wir den Ofen dann trotzdem mit Primärluft (was ja dauerhaft nicht geschehen sollte, um einen Schmiedefeuereffekt zu vermeiden)?
Unsere konkrete Frage: Können wir den Ofen auch, ohne Schäden daran zu riskieren, dauerhaft mit geschlossenem Rost, aber mit Schieberegler auf großer Flamme betreiben?
Vielleicht sind die Fragen etwas kleinlich, aber wir wollen vermeiden, den Ofen tatsächlich längere Zeit mit Primärluft zu betreiben, um ihn nicht zu beschädigen. Aber wenn wir zusätzlich zum geschlossenen Rost den Regler auf kleine Flamme stellen, ist nach unseren bisherigen Erfahrungen keine ordentliche Verbrennung gewährleistet, da das Feuer nur so vor sich hin lodert, außerdem verrußt die Scheibe. Erst wenn wir den Regler zumindest etwas weiter nach links Richtung große Flamme schieben, dann brennt das Feuer sehr schön mit hochschlagenden Flammen. Aber genau das soll lt. Anleitung nicht gemacht werden...
Es wäre super, wenn uns jemand helfen könnte!
Viele Grüße
Alex
Ich denke auch, dass die Bedienungsanleitung die Begriffe Primär- und Sekundärluft nicht richtig trennt und dass die Primärluft diejenige ist, welche von unten durch das Rost kommt. Aber am Besten beantworten kann die Frage natürlich die Fa. Skantherm unter info@skantehrm.de !
Schick denen doch mal die Frage und informier uns bitte über die Antwort.
Hi,
ja, das wir das Beste sein. Habe gerade eine Mail an Skantherm geschickt.
Ich melde mich, wenn ich eine Antwort habe.
Gruß
Alex
Der Emotion hat zwei Regler, einen oben, einen darunter.
Der obere Regler ist für die Sekundärluft - also für die Luft über dem Feuer. Wenn der ganz geschlossen wird, erstickt man das Feuer.
Der Untere regelt die Öffnung des Rostes und somit die Primärluft.
Also: Beim Anheizen oder Nachlegen Primärluft auf, ansonsten geschlossen halten und nur mit dem oberen Schieber die Flammen regeln...gerne auch mit großer Flamme.
Nibe behauptet, wenn der Regler eines Handöl 50 ganz geschlossen wird, dann "aktiviert sich das Clear-Burn System, damit ist der Kaminofen stets gut mit Sauerstoff versorgt und brennt immer sauber und effektiv"...ja,ja.. von wegen...dann geht das Ding aus!
Gruß Higgins
Hallo Alex / AR78,
ich vermute mal, die Frage wurde von Skantherm benatortet, oder? Kannst Du uns hier im Forum evtl. auch erhellen?
Wir stehen kurz vor der Anschaffung eines Emotion (und sind genau wie Ihr damals noch unsicher, ob M oder S - die lokalen Händler wollen uns alle den M andrehen, hier im Forum und auch mein Bauchgeühl sagt "S"), und würden uns über weitere Erfahrungswerte freuen. Vielleicht können wir ja von Euren Erfahrungen profitieren und müssen nicht selber alles durchprobieren...
Danke,
Klaus
Hallo Ofis, dieses Thema spricht mir seit drei Jahren aus der Seele! Habe den Scan 50 Maxi und Diskussionen mit dem Hersteller und Verkäufer geführt. Prob dieselbe wie oben beschrieben (Achtung : Der Primärregler reguliert beim Scan nicht den Rüttelrost! Der hat einen eigenen Regler - also insgesamt drei - und der Rüttelrost sollte von Anfang an geschlossen bleiben !!) Nach dem Anfeuern ist der Primärregler zu schließen und dann entsehen die Probleme wie oben geschrieben (Sekundär auf und zu). Entweder volle Pulle oder aus. UND: Nach dem Heizen könnte ich jedesmal eine Grillparty veranstalten, da reichlich "Kohle" - keine Asche- überbleibt. Nach SCAN sollte ich natürlich das zertifizierte Buchenholz kaufen, dann hätte ich die Probleme nicht. Unter der Voraussetzung, dass ich optimal gelagertes Buchen- oder Eichenholz verwende, dass bei Freunden zu großer Zufriedenheit und Wärme führt, sind diese Aussagen nicht befriedigend. Also: Ich bin ebenfalls auf eine email-Antwort gespannt !
Hallo zusammen,
wir haben den Emotion S nun seit etwa einem Jahr und sind trotz anfänglicher Startschwierigkeiten nunmehr sehr zufrieden.
Zuerst zur Frage von Klaus: Unser Emotion S heizt unseren offenen Wohn-Essbereich mit etwa 40 m² Fläche und einer Raumhöhe von üblichen 2,50 m. Wir haben ein Fertighaus in Ständerbauweise mit entsprechend guter Dämmung. Der kleine Emotion S reicht völlig. Bei Minusgraden reicht eine dreiviertel Stunde aus, um den Raum von 16 auf 22 Grad aufzuheizen. Unsere Nachbarn heizen ebenfalls mit dem Emotion S und würden, bei ähnlich großem Raumvolumen, ebenfalls keinen größeren Ofen wählen.
Zur Primär- und Sekundärluft: Nach ein paar Telefonaten mit Skantherm und vielem ausprobieren haben wir nun folgende Vorgehensweise als optimal herausgefunden:
1. Zu Anfang öffne ich den Rüttelrost und drehe den oberen Schieberegler ganz nach links (steht so auch im Handbuch) :-). Damit ist die Primärluft voll geöffnet. Wichtig ist, am Anfang eine ordentliche Menge Anfeuerholz zu verwenden. Der Brennraum kann schon gut damit ausgefüllt sein, nicht knausern! Während der Anfeuerphase lasse ich meistens die Tür einen kleinen Spalt geöffnet, damit noch mehr Sauerstoff zugeführt werden kann. Nach etwa 5 Minuten schließe ich die Tür.
2. Ich lasse den Ofen nun mit offenem Rüttelrost und Primärluft laufen, bis das Anfeuerholz fast abgebrannt ist und am Boden des Brennraums ein Glutbett zu sehen ist. Danach schließe ich den Rüttelrost und drehe den oberen Regler in die Mitte (auf das Symbol mit der kleinen Flamme) und lege Holzscheite nach. Mit dieser Einstellung, so sagt auch Skantherm, ist die Primärluft abgestellt und der Ofen läuft nur noch mit Sekundärluft. Die Scheibenspülung ist aktiviert.
3. Wenn ich merke, dass das aufgelegte Holz fast abgebrannt ist (es lodern noch kleine Flammen), lege ich weitere, nicht zu große Holzscheite nach. Meine Erfahrung ist, dass zu groß geschnittene Holzstücke schlechter abbrennen als kleinere.
Mit dieser Verfahrensweise haben wir, entgegen den ersten Erfahrungen, nunmehr gute Brennergebnisse und das über den ganzen Abend hinweg. Zwar wird die Scheibe im Verlauf der Heizzeit leicht milchig, aber das lässt sich bedingt durch die große Scheibe nicht vermeiden. Wie schon gesagt: Wichtig ist, dass der Brennraum zu Beginn der Heizphase eine hohe Verbrennungstemperatur erreicht. Nur dadurch brennt nachgelegtes Holz am besten und effizientesten ab und die Scheibenspülung funktioniert optimal.
Die Brennergebnisse sind aber je nach Wetterlage, Windrichtung, Luftdruck etc. teilweise unterschiedlich. Zwar zieht unser externer Schornstein gut was weg, aber manches mal brennt es eben nicht so gut, ein ander mal dann wieder optimal.
Sollte die Verbrennung einmal nicht so gut sein, ist es lt. Skantherm unproblematisch, den Ofen temporär auch wieder mit Primärluft zu betreiben (geschlossener Rüttelrost, oberer Schieberegler aber auf großer Flamme ganz links). Lt. Skantherm handelt es sich bei den Öfen um Qualitätsprodukte, denen selbst ein paar Stunden Primärluftzufuhr vom Grunde her nichts ausmachen.
Meine Erfahrung: Wenn der Ofen in der "Normalstellung" (kleine Flamme) einmal nicht optimal brennt, hilft es oft, den oberen Schieberegler einen Augenblick zwischen große und kleine Flamme zu stellen. Damit wird mehr Sauerstoff zugeführt und das Holz brennt relativ schnell lichterloh. Ich lasse den Ofen dann einmal 5-10 Minuten so brennen und stelle den Regler dann wieder auf die kleine Flamme. So brennt mir das Holz dann meistens gut ab.
Wenn auch das nicht hilft und das Feuer partout nicht richtig brennen will, hilft es manchmal, das bereits im Brennraum befindliche Holz einfach etwas anders zu platzieren. Einzelheiten kann ich hier jetzt nicht beschreiben, das sind einfach Erfahrungswerte, die individuell zu sammeln sind.
Ich hoffe ich konnte helfen.
Viele Grüße
Alex
Hallo Alex
kann es sein, dass Emotion S und M die Bedienelemente unterschiedlich angeordnet haben - oder hast Du Dich evtl. vertan? Bei unserem M ist der Regler für den Rüttelrost oben, der Regler mit großer & kleiner Flamme, ganz zu und Brikett ist der untere (das ist der mit dem längeren Weg)... Genau so ist's auh bei Skantherm unter Emotion S abgebildet (wobei die beim M und S auch ein paat identische Bilder haben, also nicht immer ganz sauber zugeordnet).
Wir haben mit unserem M bisher erst einen einzigen schlechten Abbrand gehabt, das was komplett ohne Anzündholz. Wir zünden nun immer "von oben nach unten" an, eigentlich genau nach Anleitung. Also 2 normale Scheite unten rein (etwas Asche lassen wir immer drin) , darauf kleines Anzündholz, dazwischen ein gutes Stück Anzünder (Holzwolle / Wachs) - und der Ofen geht ohne jedes Problem an. Rüttelrost machen wir nach 15-20 Minuten zu, wenn er richtig stark brennt dann auch den anderen (bei uns unteren) Regler auf kleine Flamme.
Ruß haben wir hauptsächlich dann auf der Scheibe, wenn ein Scheit ungünstig lag, so dass die Schnittkante auf die Scheibe zeigt.
Aber ok, wir sind eigentlich noch am Anfang, haben den Ofen noch nicht einmal eine Woche (aber fast jeden Abend an, trotz schönem Spätsommerwetter ;-). Es kommen sicher auch noch mal schlechtere Tage, wo's nicht so von alleine läuft... dann werde ich's mal nach Deiner Methode versuchen 🙂
Gruß,
Klaus
Hallo Klaus,
du hast natürlich recht: Der Schieberegler für den Rost ist oben 🙂
Was ist denn das für ein Quatsch von wegen Qualitätsofen und Primärluft über längere Zeit?
Holz wird generell (überwiegend) über Sekundärluft verbrannt und Kohle über Primär (nach der Anheizphase). Das hat doch nichts mit Qualität zu tun, sondern mit schadstoffarmem Abbrand bzwg. Stoffimmanenten Begebenheiten.
Oder bin ich auf dem Holzweg?
ofis schrieb:
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> Was ist denn das für ein Quatsch von wegen
> Qualitätsofen und Primärluft über längere
> Zeit?
Die Aussage war doch nur, dass längere Zeit dem Ofen nix ausmacht. Niemand hat gesagt, dass das so besonders gut ist...
Klaus
Ja, stimmt, aber es ging doch um das Qualitätsargument. BlaBla, unser Ofen ist so toll, dem macht Primärluft nix aus. Ich wüßte keinen Ofen, dem Primärluft was ausmacht. Was einem Ofen dagegen was ausmacht, ist Überhitzung.