Hallo Zusammen,
ich könnte eine größere Menge (60RM) Pappelholz, Durchmesser 15-30cm, kostenlos, gegen Mithilfe beim Entasten und Aufladen, bekommen. Okay, der Heizwert ist nicht so hoch wie bei Eiche oder Buche, dafür aber kostenlos.
Ich vermute trotzdem einen Haken an der Sache, denn er wird das Holz anscheinend nicht los. Kann jemand über seine Erfahrungen und eventuelle Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung berichten?
Liebe Güße
Thomas
hi thomas,
nun der heizwert liegt bei pappel doch sehr deutlich unter dem von buche oder eiche (1100kWh/rm gegenueber >1800 kWh/rm). das ruehrt daher dass pappelholz eine sehr viel geringere dichte hat. heisst: ist leichter und weicher.
aufspalten geht dadurch auch leichter.
wenn das pappelholz, wie jedes andere kaminholz auch, eine restfeuchte von weniger 20% hat kannst du es bedenkenlos verfeuern.
du wirst eben in der heizperiode ca. 1 drittel mehr pappelholz als z.B. buche oder eiche benoetigen und auch mehr ascheanfall haben....wenn's aber umsonst ist, zugreifen.
Danke Lupo,
das ist schonmal eine Aussage. Was ich nicht verstehe ist, obwohl ich in einem Ballungszentrum wohne und Brennholz relativ teuer ist, bietet er es mir an wie saures Bier. Ist das Holz vielleicht zäh oder durchastet, so dass es sich schlecht sägen oder hacken lässt? Oder braucht es länger zum trocknen?
Forstämter geben Pappelholz teilweise kostenlos oder für 5 Euro/fm ab. Buche /Eiche liegen hier bei ca. 22-25 Euro, gespalten, als Meterstämme, zum selbstabholen. Das sind 400-500 Prozent Aufschlag für ca. 35 Pronzent mehr Heizleistung. Warum interessiert sich keiner für Pappelholz?
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
na mit 22 - 25 Euro je fm für gespaltene Meterstücke Eiche / Buche kann man nicht gerade von "teuer" sprechen. So was kostet bei mir in der Gegend über 40 Euro.
Zu den Pappeln. Wie Dir Lupo schon geantwortet hat, hat Pappelholz zwar auf das Gewicht bezogen einen durchaus guten Heizwert. Da es aber sehr leicht ist, braucht es viel mehr Volumen als Hartholz um auf das gleiche Gewicht zu kommen.
Ergebnis: Mann braucht deutlich mehr Lagerfläche und die hat nicht jeder. Wenn Du genügend Platz hast, um das Holz zu lagern, spielt dies keine Rolle.
Weiterer Nachteil ist, dass das Holz sehr schnell herunterbrennt. Da muß man also immer fleißig nachlegen. Und das ist vielen zu umständlich. Ein Hartholzscheit brennt da wesentlich länger.
Etwas unangenehm ist zudem, dass das Holz aufgrund eines hohen Anteils an Harz, Ölen und Lignin etwas klebrig ist und gern das Werkzeug einsaut oder die Finger "verklebt".
Das wars auch schon mit den Nachteilen. Ich würde das nahezu kostenlose Holz mit Kußhand nehmen. Also schnapp es Dir.
Viele Grüße
Quasimodo
....und ich waere froh hier bei uns wuerde mir einer die buchen/eichen stuecke fuer 20-25 euro anbieten.....wuerde die sogar mit 2 kusshaenden nehmen.:-)
p.s.quasimodo hat recht das zeug klebt bisschen.... beil und saege kriegst du aber nach "pappeleinsatz" mit etwas waschbenzin tiptop sauber.
Danke an alle Beteiligten für die Diskussion.
Für mich hat es sich fast erledigt, denn ich bekam gerade die Info, das ein Abnehmer für das Holz gefunden wurde. Das Holz landet in einem Werk, in dem Pressplatten gefertigt werden und wird mit drei Lastzügen abgeholt. Was übrig bleibt, darf ich mir aus dem Wald holen. Das werden vielleicht 5-10rm sein. Bei der Menge gehe ich das Risiko, eventuell minderwertiges Holz gegen Schweiß einzutauschen, gerne ein. Ich wollte nur Sicher gehen, bei der großen Menge die im Raum stand, wochenlang zu arbeiten um festzustellen, Zeit, Material, Arbeit und Platz für absolut minderwertiges Holz geopfert zu haben.
Ein kleiner Tipp zu Preisen: im Bergischen Land gibt es Buche / Eiche für Selbstabholer für 22 Euro/rm jedoch muß man sich auf einer Warteliste eintragen. Für ca. 28 Euro/rm gibt es geviertelte Meterstämme beim Forstamt in Iserlohn/Sauerland ohne Warteliste. Die Preise sind aus dem Herbst 2005 und vermutlich noch aktuell.
Und ein ganz heißer Tipp: Fragt mal bei Abbruchunternehmen an. Im letzten Jahr habe ich mir die Dachstühle, Decken- und Kellerbalken und Verlattungen von zwei Häusern organisiert und dabei ca. 30rm trockenes Nadelholz und teilweise Eichenbalken erhalten, die fast zu Schade zum verbrennen sind und sich noch prima als Konstruktionsholz verwenden lassen. Das Unternehmen hätte für die Entsorgung 110 Euro/Tonne bezahlt und hat mir das Holz schön an die Seite gelegt, damit ich es mit dem Hänger abholen kann. An den Nägeln in den Balken darf man sich natürlich nicht stören, die finden sich halt im Aschekasten wieder.
Am Rande bemerkt, wir haben im letzen Jahr zusätzlich zum vorhanden offenen Kamin, der eigentlich nur als optische Aufwertung gedacht war, einen Küchenofen und zwei Kaminöfen im Haus aufgestellt und sind in der kompletten Heizperiode bis jetzt ohne Öl ausgekommen. Vermutlich werden wir um die 2000 Euro an Heizkosten sparen. Da hat der Schweiß sich wirklich gelohnt, es hat Spaß gemacht und das Bier schmeckt nach dem Holzmachen nochmal so gut 🙂
Mit lieben Grüßen
Thomas