Hallo zusammen,
Bin neu hier und bräuchte mal eine Entscheidungshilfe von Kaminofenexperten.
Wir wollen uns in den nächsten Wochen einen Kaminofen zulegen.
Mehrere meiner technisch versierten Kollegen kamen sofort mit der Aussage:
"Wenn ihr euch jetzt einen neuen Kaminofen zugelegt, dann nehmt auf jeden Fall einen wasserführenden Ofen und koppelt ihn mit der vorhandenen alten Gasheizung."
Nun ist meine Frage ob diese Variante wirklich immer pauschal die "Bessere" ist.
Zur Ausgangssituation:
Es handelt sich um ein freistehendes Einfamilienhaus aus den 60'ern, also relativ schlecht isoliert. Der Wohnzimmerflachdachanbau, sowie die neueren isolierten Fenster sind BJ Ende 1980.
Der Aufstellort für den Kaminofen wäre das Wohnzimmer, welches über Eck direkt mit Esszimmer und Küche verbunden ist. Zusammen handelt es sich um ca. 60 Quadratmeter und ungefähr 144 Kubikmeter Raumluftinhalt. Der Kaminofen würde ziemlich zentral zwischen Wohn- und Esszimmer aufgestellt werden.
Über einen Flur mit Treppe geht es dann zu zwei kleineren Kinderzimmern ins Obergeschoss.
Wir haben uns optisch sowie technisch absolut in den Justus Voga W+ 7kW (6,5KW) verliebt, wenn es kein wasserführender Kaminofen werden sollte.
Zu unserem voraussichtlichen Heizverhalten des Kaminofens:
Da wir beide berufstätig sind und auch viel unterwegs sind, werden wir voraussichtlich überwiegend Abends oder in den späten Nachmittagsstunden den Kaminofen anfeuern.
Dann sollte dieser auch eine ordentliche Wärme abgeben (meine Frau liebt es sehr warm - da dürfen es ruhig mal 25 Grad warm sein ;-)) Gegen Mitternacht gehen wir dann meistens schlafen.
Nun ist die Frage, ob sich in unserem Fall die enormen Mehrkosten für einen wasserführenden Kaminofen lohnen würden?
Denn so wie ich gelesen habe, teilen sich die wasserführenden Öfen ja zu 30% und 70% auf.
Da nur 30% für die Lufterwärmung genutzt werden, soll man schon einen großen Temperaturunterschied (im Sinne von kälter) im Aufstellraum bemerken. Es sei denn der Ofen wird wesentlich größer dimensioniert.
Eine Dame im Beratungsgespräch meinte zu mir, daß man unterstützend zum wasserführenden Kaminofen meistens auch die Heizkörper leicht aufgedreht lässt. Was aber auch kein Energieverlust bedeutet, da der Speicher ja vorher durch den Kaminofen erhitzt wurde.
Das verstehe ich zwar aber für mich entsteht nun die folgende Überlegung:
Wenn ich mit einem "normalen" Kaminofen fast das gesamte EG heizen kann und dann die großen Heizkörper im EG komplett aus bleiben und nur 2 Kleine Heizkörper im Obergeschoss weiterlaufen, spart das dann nicht genau so viel ein, wie ein wasserführender Kaminofen, bei welchem alle Heizkörper weiterlaufen ? Auch der Wasserführende Kaminofen wird ja nicht meine Gasheizung komplett ersetzen, sondern bestenfalls ein paar Stunden am Tag unterstützen.
Anders sieht es natürlich aus, wenn man den wasserführenden Kaminofen sehr lange durchbrennen lassen kann.
Ach und noch eine Frage: sollte es wirklich der Justus Voga W+ werden, wieviel Sinn macht es, den Ofen noch mit optionalen Speichersteinaufsätzen nachzurüsten? Er kann zusätzlich mit 3 Modulen ausgestattet werden (ca 440 €/Modul) die, die Hitze bis zu 13 Std speichern können sollen.
Ich hoffe ich konnte meine Bedenken einigermaßen verständlich zum Ausdruck bringen und erhoffe mir ei
Paar brauchbare Meinungen und Ratschläge.
Vielen Dank und viele Grüße
Patrick
Dann brauchst du doch einen neuen Heizkessel, wo du diese Extraleitung anschließen kannst. Und auch eine zusätzliche Wasserleitung muss ja dann verlegt werden durch´s Haus. Das stelle ich mir zumindest sehr teuer vor: > 20.000€.
Die Beiträge sind zwar schon älter, aber ich klinke mich hier mal ein, weil mich das Thema interessiert. Das mit dem neuen Heizkessel verstehe ich nicht.
Nach meinem Verständnis "füttert" man mit dem Kaminofen einen Pufferspeicher, über den dann via Wärmetauscher der Kreislauf der Zentralheizung, also des Heizkessels geht und noch ein Kreislauf für die Erwärmung des Warmwasserspeichers, oder liege ich da falsch?
Nach allem, was ich bisher in kurzer Recherche gelesen habe, könnte es höchstens sein das die niedrigere Abgastemperatur im Schornstein Probleme macht.
Dann ist noch ein Kaltwasseranschluss für die Notkühlung vorgeschrieben. Muss der am Ofen sein, oder reicht da ein Ventil im Kreislauf zum Pufferspeicher?
Die TAE muss meines Wissens nach im Bereich der Feuerstätte liegen, da dort die Überhitzung auftritt. Wenn die irgendwo auf dem Weg zum Heizkreis/ Puffer liegt, reagiert der nicht bei z.B. Pumpenausfall und die Feuerstätte zerlegt es.
Aus meiner Sicht und Meinung macht ein wasserführende Feuerstätte keinen Sinn.
Mit wassergeführten braucht man für 25°C im Wohnzimmer viel mehr Holz, und der Keller wird durch die Pufferspeicher auch noch deutlich wärmer.
Holzverbrauch steigt mit Pufferspeichern deutlich.
Jeder der sich mit der Sache auskennt weiß dass hier Pufferspeicher TECHNISCH erforderlich sind und nicht wegen einer vermeintlichen Effizienzsteigerung.
Außerdem braucht kein Mensch mit Verstand 25 Grad!