Liebe Foristen,
nachdem ich bereits das Netz durchkämmt, irgendwann auf dieses Forum gestoßen bin und es kreuz und quer gelesen habe, "muss" ich mich jetzt doch anmelden, in der Hoffnung, ein wenig Hilfestellung bzw. Rat zu bekommen.
[u:cd7svse1]Die Ausgangssituation:[/u:cd7svse1] "Neues" altes Haus, Baujahr 1780, denkmalgeschützt, (Bruch)Stein. Sehr dicke Außenwände (an den Fenstern ca. 40-50cm, ansonsten 70-80cm, Teilunterkellerung/Gewölbekeller älteren Datums mit 1,5m dicken Wänden), nicht gedämmt. Wohnfläche ca. 260qm, verteilt auf EG und 1. OG (darüber sind zwei nicht ausgebaute Dachgeschosse). Raumhöhen ca. 2,4 - 2,6m. Bisherige Heizung: Nachtspeicheröfen.
[u:cd7svse1]Mein Vorhaben:[/u:cd7svse1] Ich wohne noch nicht darin, habe ergo noch keine Erfahrung, wie sich das Haus in den Jahreszeiten anfühlt. Die Nachtspeicheröfen funktionieren noch tadellos, sind allerdings logischerweise keine Option als primäre Heizung. Eigentlich möchte ich keine komplett neue Heizungsanlage einbauen lassen, sondern Kaminöfen, die dann evtl. temporär und einzeln durch einzelne Nachtspeicheröfen unterstützt werden (eventuell werde ich diese durch einzelne Infrarotheizungen ersetzen lassen). Es muss nicht das komplette Haus richtig warm sein, der Hauptwohnbereich liegt im 1. OG, unten befinden sich nur Zimmer, die nicht durchgehend genutzt werden.
Da die (drei) Kaminzüge lange nicht mehr benutzt wurden, sind sie hinüber - daran hatte ich vorher nicht gedacht. Nächste Woche kommt der [u:cd7svse1]Kaminbauer und setzt in einen Kaminzug ein Keramikrohr[/u:cd7svse1] ein. Bisher habe ich die Angabe, dass daran die obligatorischen drei Feuerstellen mit 8kw angeschlossen werden können. Kaminbauer und Schornsteinfeger waren nicht so wahnsinnig hilfreich zwecks Beratung, einige Ofenstudios habe ich schon angefragt, in der Nähe gibt es allerdings keine größeren, die kleinen haben nur jeweils eine Handvoll Marken.
Ich stehe jetzt ziemlich auf dem Schlauch - bin hin- und hergerissen, ob ich im Netz einen Kamin kaufen soll (es gibt ja zig Seiten, die auch Montage vermitteln) oder ob ich doch vor Ort kaufen soll.
Markentechnisch habe ich mich schon umgesehen und rumgelesen, auch hier bin ich eigentlich noch verwirrter als vor der Suche
[u:cd7svse1]Ich hatte mir vorgestellt:[/u:cd7svse1]
EG --> größerer Kamin im Flur, da ja der ganze Bereich ein bisschen Wärme abbekommen soll.
1. OG --> Kamin im Wohnzimmer, evtl. noch ein zweiter im Flur?
Hier bin ich schon unsicher, was besser ist, da ein einzelner Kamin ja auch nicht überdimensioniert sein soll. Schlafzimmer ist direkt gegenüber vom Wohnzimmer, Arbeitszimmer liegt rechts neben dem Wohnzimmer (und auch der Seite, wo der Kamin hin soll). Diese Zimmer sollten natürlich wärmetechnisch mit versorgt werden.
Wenn ich ehrlich bin, ist das einzige Kriterium, das ich bisher wirklich beurteilen kann, die Optik
Hier gefallen mir Hase, Skantherm, Olsberg, Attika und Droof recht gut. Allerdings kauft man einen Kamin ja nicht vorrangig der Optik wegen ...
Ich wäre wirklich dankbar für Ratschläge!
Sorry für die offene und etwas "dämliche" Fragerei, ich weiß aber einfach nicht, wie ich das Thema am besten weiter angehen soll und bin ohnehin gerade schon mit der restlichen Renovierung etwas überlastet ...
Viele liebe Grüße
KlaraFall
[b:3vcj102s]MEIN ehrlicher Rat:
LASSES ![/b:3vcj102s][/size:3vcj102s]
Wie lange willst die vielen Öfen heizen? 10 Jahre? 20? Deine Frau und Kinder auch?
Immer Holz machen, Holz lagern, den ganzen Dreck IM Haus und UMS Haus.
Die Nachtspeicheröfen ersetzen durch was bitte? Infrarot-Heizungen? DIE nur mit TAGstrom gehen - 30 Cent/kWh?!
Man kann auch den Teufel mitm Belzebub austreiben!
Da Du eh noch nicht drin wohnst: mach ne Zentralheizung rein, alles mit Heizkörpern und GUT is!
Bliebe noch zu bedenken:
Auf WELCHE Ofenleistungen dimensioniert man den neuen Schornstein? 3 x 3 oder 3 x 8kW? Oder nur einen mit 5?
Mit 8kW können grob 80m2 beheizt werden - sind die Zimmer so groß oder im unmittelbaren Raumverbund? Der Raum mit Ofen ist dann IMMER 5 Grad überheizt, die Türen müssen ständig ofenbleiben und die anderen Räume werden nur indirekt temperiert. "Komfort" ist anders.
Ein Kaminofen ist kein Dauerbrandofen, wie früher Kohleöfen : "einen Kohlefüller rein , dann 3-4 Stunden heizen". Ein Kaminofen hat nur eine geringe Brennstoffauflage und muss all halbe bis Stunde nachgelegt werden. Macht bei drei Öfen durchschnittlich alle 10 - 20 Minuten. Plus Anheizen jeden Morgen, also FRÜH aufstehen.
Hauptwohnung im 1.OG heißt auch: immer Holz HOCHtragen und Asche runter. Jedesmal ne Drecklerei.
Auch mit Holz heizts sich nicht umsonst! Der Raummeter ofenfertig kost auch so um die 100€ und hat dann so grob um die 2000 kWh. Damit kostet die kWh Holz auch ca 5 Ct. Heizöl und Gas liegen zwischen 6 und 7 Ct. und OHNE Arbeit und Schmutz! (Nachtstrom liegt meist um die 20 Ct, Tagstrom bei ca 30Ct.)
Die Nachtstromöfen werden somit zur Grundversorgung IMMER mitlaufen MÜSSEN, abgelegen Räume vollversorgen, die anderen mit den Öfen vom Nachtbetrieb oder beim morgendlichen Anheizen vortemperieren. Brennen die Öfen voll, sind die Nachtstromöfen umsonst aufgeladen, geben ja trotzdem ihre Grundwärme ab. So dass man wahrscheinlich je-nach-dem-und-wie-und-was grob 50% Nachtstrom und 50% mit Holz heizen MUSS, ggf mit Tagstrom die Infrarotheizungen (die man auch erst kaufen muss). Das heißt man hat einen Energie-Mix und somit auch einen Kosten-Mix, der wohl grob zwischen 15 und 20 Ct/kWh liegt. Also tendenziell das Doppelte bis Dreifache wie bei einer normalen Zentralheizung.
Den Energieverbrauch bisher haste vom Stromversorger, da kannste ja dann umrechnen. Bei 260 m2 extrem-Altbau vollbeheizt muss man mit 40 000 - 50 000 kWh/a rechnen.
Reiner Holzbetrieb (unwahrscheinlich) 2000 - 2500 €/a (das sind 20-25 RM Holz, die man allein schon LAGERN muss!)
Reiner Nachtstrombetrieb (unwahrscheinlich) 8000 - 10 000 €/a
Reiner Öl/Gas-Betrieb 2500 - 3500 €/a
Ein gescheiter Ofen kostet incl Anschluß grob 1000€.
Ein Zentralheizgerät kostet grob 3000-5000 €, grob pro Heizkörper 500€, plus Gasanschluß oder Tankanlage 1000-2000€. Und DANN is für die nächsten 30 Jahre ausgesorgt!
Dann suchste Dir mit der Zeit EINEN schönen kleinen Holzofen raus, den Du heizt wenn Du WILLST, Zeit, HOLZ und Lust hast. Dann fährt die andere Heizung völlig runter und es wird wirklich gespart. Ohne dass Du Knecht der Öfen bist.
[quote="Schwarzmann":3n558lxy][b:3n558lxy]MEIN ehrlicher Rat:
LASSES ![/b:3n558lxy][/size:3n558lxy]
Wie lange willst die vielen Öfen heizen? 10 Jahre? 20? Deine Frau und Kinder auch?
Immer Holz machen, Holz lagern, den ganzen Dreck IM Haus und UMS Haus.
Die Nachtspeicheröfen ersetzen durch was bitte? Infrarot-Heizungen? DIE nur mit TAGstrom gehen - 30 Cent/kWh?!
Man kann auch den Teufel mitm Belzebub austreiben!
Da Du eh noch nicht drin wohnst: mach ne Zentralheizung rein, alles mit Heizkörpern und GUT is![/quote:3n558lxy]
Ich bin weiblich und ledig. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Ich bewohne das Haus alleine, wenn man von meinen Tieren absieht.
In der Region gibt es viel Holz, so gut wie jeder auf dem Dorf heizt mit Holz, zum Teil auch ausschließlich - mit weniger guter Bausubstanz.
Selbst Holz werde ich nicht machen müssen, sondern es vor Ort beziehen.
Das Haus steht in einer Region, die günstig ist und sich auch in den nächsten Jahren nicht besonders gut entwickeln wird hinsichtlich des demografischen Wandels, obschon in Westdeutschland und auch im erweiterten Speckgürtel einer Stadt mittlerer Größe.
Es ist nicht gesagt, dass ich lebenslang in diesem Haus bleiben werde.
Es passt jetzt zu meinen Lebensumständen und es gibt diverse Gründe, weswegen ich mich zum Kauf entschlossen habe.
Das Haus war günstig, dennoch möchte ich in die Komplettrenovierung nicht so viel Geld versenken, dass ich, sollte ich mich mittelfristig dazu entschließen (müssen), es wieder zu verkaufen, wahnsinnige Verluste mache. Sprich: Ich möchte, dass es einigermaßen günstig bleibt.
[quote="Schwarzmann":3qf2kl1b]Bliebe noch zu bedenken:
Auf WELCHE Ofenleistungen dimensioniert man den neuen Schornstein? 3 x 3 oder 3 x 8kW? Oder nur einen mit 5?[/quote:3qf2kl1b]
3 x 8kW können angeschlossen werden, ich habe gerade nochmals nachgeschaut und mich auch rückversichert.
[quote="Schwarzmann":3qf2kl1b]
Mit 8kW können grob 80m2 beheizt werden - sind die Zimmer so groß oder im unmittelbaren Raumverbund? Der Raum mit Ofen ist dann IMMER 5 Grad überheizt, die Türen müssen ständig ofenbleiben und die anderen Räume werden nur indirekt temperiert. "Komfort" ist anders.[/quote:3qf2kl1b]
"Fetter" sehr breiter Flur, links und rechts gehen Zimmer ab.
Unten im EG sind 2 Zimmer, die sich vor einer erneuten (zweiten) Türe/Windfang befinden, die nur als Lagerräume vorgesehen sind. Die eigentliche Wohnfläche unten teilt sich dann in eine riesige Küche, ein großes Esszimmer, das allerdings nur im Gästefall genutzt werden wird und ein Ablageraum.
Oben im 1. OG befindet sich das Wohnzimmer (baugleich wie Esszimmer) mit 22qm, dahinter ein Durchgangszimmer. Schlafzimmer liegt direkt gegenüber mit ca. 17qm. Arbeitszimmer wie schon erwähnt neben dem Wohnzimmer, ca. 12qm.
Türen sind ständig offen, alleine wegen der Tiere.
[quote="Schwarzmann":3qf2kl1b]
Ein Kaminofen ist kein Dauerbrandofen, wie früher Kohleöfen : "einen Kohlefüller rein , dann 3-4 Stunden heizen". Ein Kaminofen hat nur eine geringe Brennstoffauflage und muss all halbe bis Stunde nachgelegt werden. Macht bei drei Öfen durchschnittlich alle 10 - 20 Minuten. Plus Anheizen jeden Morgen, also FRÜH aufstehen.[/quote:3qf2kl1b]
Wie schon gesagt - Newbie, ergo sorry für dämliche Vorstellungen oder Fragen.
Ein paar mehr Infos zu meiner Situation hatte ich in meinem letzten Posting geschrieben.
Ich kenne Kaminöfen am besten von einer Freundin, wo ich häufiger auch mal über Nacht war.
Sie hat einen Bungalow mit ca. 150qm Wohnfläche EG plus Vollunterkellerung. Sie heizt mit einem (älteren und nicht besonders teuren) Kaminofen eigentlich fast den ganzen Winter alleine und durch. Und auch das nachlegen war dort eher alle paar Stunden der Fall.
[quote="Schwarzmann":3qf2kl1b]
Den Energieverbrauch bisher haste vom Stromversorger, da kannste ja dann umrechnen. Bei 260 m2 extrem-Altbau vollbeheizt muss man mit 40 000 - 50 000 kWh/a rechnen.
Ein Zentralheizgerät kostet grob 3000-5000 €, grob pro Heizkörper 500€, plus Gasanschluß oder Tankanlage 1000-2000€. Und DANN is für die nächsten 30 Jahre ausgesorgt![/quote:3qf2kl1b]
An den Energieverbrauch ist nicht so einfach zu kommen, weil das Haus a) die letzten drei, vier Jahre nicht regelmäßig bewohnt war (wobei es immer wieder genutzt wurde und auch jemand ständig danach geschaut hat) und b) ich direkt von der Kirche gekauft habe, die ihre eigenen Energieversorger hat.
Es ist kein "Extrem"-Altbau, wie schon erwähnt, es hat eine sehr gute Bausubstanz mit immens dicken Wänden.
Ich wohne hier bisher in einem Altbau mit dünnen Wänden ohne Dämmung. Hier hatte ich einmal den Text gemacht und zwei Räume mit 25qm auf 30 Grad beheizt - innerhalb von vier Stunden war ich bei 15 Grad nach Abschalten der Heizung.
Im neuen Haus habe ich einen Raum auf 20 Grad beheizt - er zeigte nach sechs Stunden noch keine nennenswerten Wärmeverluste.
Es liegt vor Ort KEIN Gas.
Und eine Tankanlage wüsste ich, ehrlich gesagt, nicht, wo ich die einbauen könnte - ich habe nur eine kleine Teilunterkellerung und das sind wirklich uralte Gewölbekeller.
Ok, das sind dann natürlich gewisse Umstände....
KURZfristig kann es natürlich günstiger sein KEINE Zentralheizung einzubauen, so drei vier fünf Jahre. Wenn man DANN auszieht, DANN hat sichs gelohnt KEINE Zentralheizung einzubauen. Wobei der Wiederverkaufswert OHNE Zentralheizung MIT Öfen nicht so gut ist als MIT einer vollwertigen Zentralheizung.
Natürlich kann man meine Heizkostenschätzung entsprechend den eigenen Komfort-Vorstellungen abspecken, von der Relation wirds aber weitgehend gleich bleiben. Als Ein-Personen-Haushalt kann man aber dafür völlig frei entscheiden was und wieviel man heizt.
Aber Du musst dann das Holz ofenfertig kaufen = höchster Preis.
Von IR-Heizungen möchte ich abraten. Die kosten a) in der Beschaffung und b) vor allem im Betrieb und sind MEIST c) unkomfortabel.
Wie ALT sind denn die Nachtstromöfen? Sind das noch große bräunliche Kästen oder schon moderne schlanke eher in weißem Ton?
Kurz mein Lieblingsofen auf die Schnelle: Justus Usedom , 5 kW reicht, ca 700 EU je nach Ausstattung. Der heizt 1.OG Wohnzimmer und Nebenräume.
Für die Küche am besten, wenns Platz hat, einen Holz-Herd. Da kann man auch drauf kochen, zumindest wärmen usw.
Die Nachlege-Intervalle sind stark davon abhängig wie kalt es draußen ist, ob noch hochgeheizt werden muss oder ob nur anhaltender Betrieb in der Übergangszeit ist. Zur Nachlege-Streckung empfehle ich die Verwendung von Braunkohlebrikett, DIE halten dann auch mal paar Stunden wenns sein muss. Hast Du schon Ofen-Heiz-Erfahrung ?
Hier meine Sammlung zur Beratung: rund-um-kamine-und-%C3%96fen-f1/tipps-und-links-zum-thema-heizen-mit-festen-brenns-t29029.html
Das Haus selbst wird aufgrund seinen dicken Wänden sehr wärmeträge sein. Im Sommer nicht gar so heiß, im Winter nicht gar so kalt. ABER wenn es tiefer Winter ist sind halt die Außenwände unangenehm kalt und tendenziell unbehaglich, "Kältestrahlung".
[quote="Schwarzmann":143iyry6]Ok, das sind dann natürlich gewisse Umstände....[/quote:143iyry6]
Ja, sind es. Sorry, dass ich da nicht näher ins Detail gehen kann/sollte/möchte, spielt aber eigentlich auch keine Rolle.
Ich werde dort jetzt vermutlich die nächsten Jahre wohnen, vielleicht auch längerfristig - dann könnte man immer noch irgendwie nachrüsten
bzw. etwas anderes einbauen. Ich denke aber, dass dann die Kaminöfen nicht "verschwendet" sind.
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
KURZfristig kann es natürlich günstiger sein KEINE Zentralheizung einzubauen, so drei vier fünf Jahre. Wenn man DANN auszieht, DANN hat sichs gelohnt KEINE Zentralheizung einzubauen. Wobei der Wiederverkaufswert OHNE Zentralheizung MIT Öfen nicht so gut ist als MIT einer vollwertigen Zentralheizung.[/quote:143iyry6]
Ich denke, dass es sich dort vielleicht nicht wahnsinnig niederschlagen wird bzw. die Nachfrage nicht so stark ist (wobei jetzt auch nicht in zehn Jahren die Kanalisation abgestellt wird).
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
Von IR-Heizungen möchte ich abraten. Die kosten a) in der Beschaffung und b) vor allem im Betrieb und sind MEIST c) unkomfortabel.[/quote:143iyry6]
Wieso sind sie unkomfortabel Deiner Meinung nach?
Ich hatte mich mit dem Prinzip hier in meiner jetzigen Wohnung mal befasst, weil die Gaskosten horrend sind aufgrund von schlechter Bausubstanz und nicht vorhandener Dämmung, allerdings dann sehr schnell gemerkt, dass eben diese Grundvoraussetzungen ein Ausschlusskriterium sind und mich nicht weiter damit befasst.
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
Wie ALT sind denn die Nachtstromöfen? Sind das noch große bräunliche Kästen oder schon moderne schlanke eher in weißem Ton?[/quote:143iyry6]
Wie alt genau kann ich nicht sagen, asbesthaltig sind sie nicht mehr, es sind auch weiße Kästen, schlank? Weiß nicht
Das Haus wurde schon in Schuss gehalten, man hat 2000 nochmals komplett Holzfenster einbauen lassen, die Bäder nochmals neu gemacht (auch nicht mit dem billigsten Material) - ich würde sagen ... 80er? 90er?
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
Kurz mein Lieblingsofen auf die Schnelle: Justus Usedom , 5 kW reicht, ca 700 EU je nach Ausstattung. Der heizt 1.OG Wohnzimmer und Nebenräume.
Für die Küche am besten, wenns Platz hat, einen Holz-Herd. Da kann man auch drauf kochen, zumindest wärmen usw.[/quote:143iyry6]
Reichen die 5kW?
Und, dumm gefragt: Justus gehört jetzt zu den doch eher preisgünstigeren Herstellern.
Ich hatte größere Summen für den Kauf von Öfen einkalkuliert - lohnt sich das überhaupt?
Ich meine, dass ich für 300, 500 Euro vermutlich nur No-Name-Nonsens bekomme, ist klar.
Nach oben sind preislich ja aber die Grenzen komplett offen.
Wo sind hier die Unterschiede - vom Design mal abgesehen -, auf was lohnt es sich zu schauen, was ist "überflüssig"?
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
Die Nachlege-Intervalle sind stark davon abhängig wie kalt es draußen ist, ob noch hochgeheizt werden muss oder ob nur anhaltender Betrieb in der Übergangszeit ist. Zur Nachlege-Streckung empfehle ich die Verwendung von Braunkohlebrikett, DIE halten dann auch mal paar Stunden wenns sein muss. Hast Du schon Ofen-Heiz-Erfahrung ?[/quote:143iyry6]
Braunkohle - geht aber nicht in jeden Ofen rein, oder?
Ofenheizerfahrung - nein, nicht wirklich. Wie gesagt - kenne es von oben genannten Freunden, wo ich hin und wieder auch über Nacht war oder zum Housesitting für ein, zwei Tage.
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
Hier meine Sammlung zur Beratung: rund-um-kamine-und-%C3%96fen-f1/tipps-und-links-zum-thema-heizen-mit-festen-brenns-t29029.html[/quote:143iyry6]
Danke, schaue ich gleich mal rein!
[quote="Schwarzmann":143iyry6]
Das Haus selbst wird aufgrund seinen dicken Wänden sehr wärmeträge sein. Im Sommer nicht gar so heiß, im Winter nicht gar so kalt. ABER wenn es tiefer Winter ist sind halt die Außenwände unangenehm kalt und tendenziell unbehaglich, "Kältestrahlung".[/quote:143iyry6]
Die Gegend selbst zählt zu den wärmeren in Deutschland mit geringer Niederschlagsmenge. Wärmeträge - yep. Ist mein Eindruck, wurde mir so erzählt und vermutet jeder, der bisher drin war inklusive Handwerker, Architekt usw.. Ich habe im Sommer bei 30 Grad besichtigt und es war angenehm kühl im Haus. Jetzt beim Renovieren haben wir einzelne Heizungen für kurze Zeit angehabt (und eben für obigen Test), da hat es die Wärme sehr gut gehalten.
IR-Heizungen sind was übergangsweise, schnelles. Mal so in nem Bad in der Übergangszeit wenn die Zentralheizung nicht an ist oder so. Sie "heizen" nicht in DEM Sinne, sondern strahlen nur Wärme ab. Im direkten Strahlungsbereich ist das recht ok, aber außerhalb ist halt oh jee. Und dann halt die hohen Tagstromkosten.
Wenn die Nachtstromöfen relativ neu sind, dann halten die die Wärme besser und geben nicht schon im Stillstand viel ab. Somit kann man die parallel benutzen und die Wärme wirklich nur bei Bedarf über den Thermostaten abrufen. Dann geht ja das Gebläse an und er heizt mit Warmluft. Somit habe ich entweder Grunderwärmung auf 17/18 Grad, nachheizen mit Ofen. Oder VOLLheizung, wenn ich mal kein Feuer machen will, auf 20/21 Grad. Wird die Wärme tagsüber nicht abgerufen, braucht er nachts auch nur wenig nachladen.
5kW reichen. Damit kann man schnell aufheizen und - was wichtig ist - man überheizt damit nicht den Raum zu sehr wie mit einem großen Ofen. Weil man den 5 kW besser auf kleiner Flamme fahren kann. Justus ist etwa der Volkswagen unter den Öfen, guter Preis, gute Qualität. Einen billigeren Ofen würde ich für DIE Dauerbenutzung NICHT kaufen, die verschleißen zu schnell. Natürlich steigt mit dem Preis die Ausstattung (Speckstein, Sandstein, Marmor) und auch die Qualität. Aber auch ein Kaminofen mit 2000 EU hat seine Grenzen und Verschleißteile, die dann oft wieder teuer sind. Wichtig sind die Grundmerkmale die in meiner Liste aufgeführt sind. Feuerraum hoch und schlank, nur kleiner Rost ist das allerwichtigste, Rohrabgang immer bevorzugt nach oben. Das erleichtert das Anheizen, gibt nochmal 10-20% mehr Wärme ab. DAS musst Du für die Schornsteinsanierung angeben, dass der Schornsteinanschluß so in 1,8 - 2m Höhe ist!
Ob Braunkohle geeignet ist hängt vom Ofen ab und ist in der Beschreibung aufgelistet. ICH finde das zumindest sehr praktisch und billig, auch wenn sie ökologisch umstritten sind (Schwefelanteile, CO2-Emissionen, Braunkohletagebau). Da tut man sich ein paar 10kg-Pack her, die sind eingeschweißt in Folie, kann man in jedem Keller lagern und sind sehr handlich.
Bleibt halt immernoch die FRAGE: WER baut den Ofen EIN? Im Grunde ist das Aufgabe des "Kachelofenbau-Handwerks" schau mal DA in den gelben Seiten oder so. DIE haben auch Qualitäts-Öfen. Manche Baumärkte bieten auch einen Anschluß-Service, ein Ofen-Studio sowieso. Ich auch, aber das ist wohl zu weit weg.
Schau auch bei den Öfen ob die leicht zu reinigen sind, obere Umlenkplatte leicht ausbaubar? Dann kannste das immer selber machen, samt Ofenrohre putzen. Das ist ein - zweimal im Jahr fällig!
Ich erlaube mir mal eine andere Meinung:
Diese dicken Mauern brauchen viel Energie, um warm zu werden! Mauern sind Wärmespeicher und Wärmefallen! Um die Temperatur von 1 Tonne Steinmauerwerk (und der Größenordnung nach ist es egal ob Ziegel, Beton oder Wackersteine aus dem Bach) um ein einziges Grad zu heben, brauchst du ca. 0,2 kWh - das klingt nach wenig.
Jetzt rechne bitte nach - Mauerwerk, sagen wir einen guten halben Meter dick, hat je Quadratmeter Fläche ein Volumen von (mindestens!) einem halben Kubimeter und ein Gewicht von 2 - 3 Tonnen.
Wieviele Qzuadratmeter Mauerwerk haben deine zu beheizenden Wohnräume? (Und falls deine Decken aus Beton wären, dürftest du die voll miteinrechnen).
Schon ein Wohnzimmer kann leicht auf 50 Tonnen Steinwerk kommen. Und nun lass' deine Wohlfühltemperatur drei Grad höher sein, als die aktuelle Temperatur der Mauern: 50 x 3 x 0,2 kWh -> und du brauchst mal 30 kWh, um es gemütlich zu bekommen. Da kannst du mit einem 5 kW Ofebn u. U. lange hinheizen, zumal du ja auch immer laufend abfließende Wärme ergänzen musst.
Übrigens "Kältestrahlung" ist natürlich physikalischer Blödsinn. Aber ein kühles Mauerwerk macht ein verdammt ungemütliches Zuhause - weil da laufend die Raumluft an den kalten Wänden abkühlt - die kalte Luft "fällt" (weil sei schwerer ist) dann auf die Bewohner - ungemütliches Zuggefühl, Muskelverspannung, steifer Nacken inklusive.
Du könntest natürlich bei Abwesenheit im Winter immer die Eletroheizung für dich das Haus warmhalten lassen, damit das Mauerwerk nie auskühlt - und dich dumm und dämlich zahlen (und das E-Werk reich machen).
Solche Steinburgen sind Energiefresser, die heute niemand mehr so bauen würde - und können einen arm machen!
Richtig herausbekommen wirst du deinen Wärmebedarf aber nur durch einen Praxistest: Kalten Tag ohne Sonne aussuchen, alle andere Heizung aus, elektrisches Heizgerät (Heizlüfter) reinstellen, da kannst du kW - Zahl ablesen, bzw am Regler einstellen.
Faustregel: Bei Verdoppelung der Temeperaturdifferenz zwischen der erwünschten Innen- und der tatsächlichen Außentemperstur brauchst du auch die doppelte Heizleistung. Also innen 20°C, außen 0°C braucht doppelt so viel Heizleistung wie innen 20°C, außen 10°C.
Da du hauptsächlich mit den Kaminöfen heizen wirst, brauchst du Öfen mit großer Aschenschublade, nicht so Puppenstuben-nur-mal- 3-Stunden-am-Feierabend-zur-Schau-heizen-Aschekästen wie sie die meisten Kaminöfen, auch der Usedom, heute haben. Da kannst du sonst 2 x am Tag zum Asche ausleeren vor die Tür laufen (staubt eklig!)
Du kriegst bereits ab 300 bis 400 € sehr gut haltbare Öfen. Ein Bekannter hat einen Werkstattofen, gleiche Firma wie meiner, aber einfachstes Modell, 6 kW, und heizt damit seit über 10 Jahren: Keine einzige Beschwerde, keine Macke, Schamotte ist wie neu. Das DIng hält sicher 30 Jahre und hat keine 300 € gekostet. Die sind unverwüstlich!
Eignung für Kohlebrikett sollte in deinem Fall unbedingt sein - da geben ich Schwarzman Recht. Und auch da sind die angesprochenen Werkstattöfen der Firma W. zu empfehlen.
Gruß
b-...
Hallo lieber Schwarzmann, liebe/r b-hörnchen,
viel zu lesen, viel um es sacken zu lassen - herzlichen Dank für Eure Antworten erst einmal!
Was das Mauerwerk angeht - keine Ahnung, wieviel da da ist. Fakt ist - es ist "modern" verputzt, ich nehme an Gips.
Darunter befinden sich im Innenraum in den Innenwänden so ähnliche Dinger wie Schilfrohrmatten mit Stroh und Lehm verputzt plus dann "modern" verputzt. Die Außenwände sind aus reinen fetten Bruchsteinen. Ich habe ja zum Teil Einblicke bekommen, weil wir den Putz beim Entfernen der Rigipsdinger an einigen Stellen etwas beschädigt haben.
Im übrigen bin ich fast ständig zu Hause, weil ich im Homeoffice arbeite - das nur zur Info zwecks der Nutzung.
Viele nächtliche Grüße - ich werde mich nochmals ausführlicher melden!
Witzbold b-...
[i:2et72cjv]
Übrigens "Kältestrahlung" ist natürlich physikalischer Blödsinn.[/i:2et72cjv]
Natürlich. Eben DESHALB habe ichs ja in Anführungszeichen gesetzt. Aber der Begriff ist so einfach für Laien griffiger. Denn es kann , genau so wie Du beschrieben hast sehr ungemütlich werden, KANN! Denn die Nachtstromöfen tragen die Grundlast, halten die Wände sozusagen warm.
Dass so eine "Burg" ein Heizkostenfresser ist muss jedem klar sein, deshalb habe ich ja auch mal die wirklich deftigen Heizkosten aufgelistet. Das kostet richtig Geld und ist mit Holz auch richtig Arbeit. Dazu KANN es richtig UNgemütlich sein, WENN man nicht durchgehend heizt. DESHALB die Zentralheizung, deshalb die Nachtstromöfen, deshalb die Holzöfen. Das einzig Gute ist dass Klara den ganzen Tag zuhause ist und so heizen KANN. Würde man HIER nur abends heizen weil man von der Arbeit kommt, so wäre das definitiv unbehaglich, wegen den kalten Mauern. ODER man hätte den ganzen Tag in Abwesenheit die Nachtstromöfen laufen lassen müssen. Kosten tut es so und so. Hier ist wenigstens der Vorteil dass man zuhause ist und von der Heizerei "fürs Haus" wenigstens was hat oder eben die Öfen betreibt.
Von der Dämmung her ist das sehr alte Haus nicht viel anders als ein Altbau aus den 50ern, nur mit viel mehr Masse eben noch dazu. Es ist energetisch gesehen ein Abbruch-Haus, da hilft nur der Bagger oder TNT um so eine CO2-Schleuder zu "sanieren". DESHALB sind solche Häuser - im Grunde nur "Höhlen mit Fenstern" - auch so saubillig, weil sie heute außer dem Grundstück nichts mehr wert sind und nur Kosten verursachen. Selbst eine nachträgliche Dämmung ist nicht die totale Lösung. Als Außendämmung muss man immernoch die Steinmasse heizen , als Innendämmung ist es extrem anspruchsvoll in der Ausführung - also beides wieder hohe Kosten weil man kaum was selber machen kann. Noch dazu werden die Wände dadurch NOCH dicker und die Burg mächtiger, Fenster wie Schießscharten.
DENNOCH kann ich mir nach meiner Einschätzung von Klara, als wohl etwas rustikale naturnahe Frau, das gut vorstellen, dass das FÜR SIE klappt. Mit so Mimosen-Blondinen 30+ mit langen bunten Fingernägeln die schon bei 20 Grad rumzicken "es wäre ungemütlich" und "ich glaub im Keller hats Spinnen" würde das nichts werden.
Ich würde es sein lassen wenn das Holz ( und das wird ja nicht wenig sein ) gekauft werden muß. Zusätzlich dann laufend in alle Räume rennen und die Öfen "füttern" .
Für lau bekommst du auch auf dem Land das Holz nicht mehr.
Warum nicht mit Flüssiggas wenn Erdgas nicht vorhanden und Öl ausscheidet?
[quote="Schwarzmann":t48a8e1b]
DENNOCH kann ich mir nach meiner Einschätzung von Klara, als wohl etwas rustikale naturnahe Frau, das gut vorstellen, dass das FÜR SIE klappt. Mit so Mimosen-Blondinen 30+ mit langen bunten Fingernägeln die schon bei 20 Grad rumzicken "es wäre ungemütlich" und "ich glaub im Keller hats Spinnen" würde das nichts werden.[/quote:t48a8e1b]
Mit Spinnenphobie wird das Haus zur Konfrontationstherapie
... Reptilienphobien sind auch nicht gefragt, denn ich habe außer den Katzen, die die Spinnen sicherlich mögen, auch Schlangen
Ansonsten muss ich wohl irgendwann ein Bildchen einstellen, denn ich liege irgendwo zwischen Deinen zwei Frauenstereotypen
Aber ein rustikales Gemüt, ja, das dürfte wohl irgendwo vorhanden sein
[quote="Schwarzmann":2rwfo5pg]
Von der Dämmung her ist das sehr alte Haus nicht viel anders als ein Altbau aus den 50ern, nur mit viel mehr Masse eben noch dazu. Es ist energetisch gesehen ein Abbruch-Haus, da hilft nur der Bagger oder TNT um so eine CO2-Schleuder zu "sanieren". DESHALB sind solche Häuser - im Grunde nur "Höhlen mit Fenstern" - auch so saubillig, weil sie heute außer dem Grundstück nichts mehr wert sind und nur Kosten verursachen. Selbst eine nachträgliche Dämmung ist nicht die totale Lösung. Als Außendämmung muss man immernoch die Steinmasse heizen , als Innendämmung ist es extrem anspruchsvoll in der Ausführung - also beides wieder hohe Kosten weil man kaum was selber machen kann. Noch dazu werden die Wände dadurch NOCH dicker und die Burg mächtiger, Fenster wie Schießscharten.
[/quote:2rwfo5pg]
Jetzt muss ich mein Haus ein bisschen verteidigen, sorry
Es ist denkmalgeschützt und wunderschön. Das ändert nichts an der energetischen Situation, dennoch
Außendämmung kommt nicht in Frage, was die Innendämmung angeht fuchse ich mich gerade hinein.
Und: Es ist zwar keine Burg, aber eine "Trutzburg" Und die Schießscharten mag ich
Da ich das Haus nicht gesehen hab konnte ich es mir nur irgendwie vorstellen und rein rational auf die Aufgabenstellung bezogen bewerten oder beurteilen.
Natürlich hat so ein altes gestandenes Haus etwas ganz besonderes. Etwas das die superduper öko-gebügelten Neubauten alle nicht haben. Eine Geschichte, Charisma und eben seine Besonderheiten oder Macken aus der vergangenen Zeit. Daher verliebt man sich in so ein Haus, wie in einen Mann. Der zwar nicht mehr taufrisch, aber erfahren, groß und stark ist, einfach Geborgenheit gibt. So einen wirft man ja auch nicht einfach weg. Mit ein bißchen Geschick tuts der nämlich durchaus noch.