Hallo,
sollte man bei einem Kaminofen bei der Holzverbrennung die Luft regeln oder nicht? Die Primärluft kommt natürlich zu. Was ist aber mit Sekundärluft und Drosselklappe? Wann nutzt man was?
Aus der Anleitung werde ich nicht ganz schlau:
1. Absatz: "Bei der Verbrennung von Holz sollte die Sekundärluft immer ganz auf sein"
2. Absatz: "Nachdem der Ofen Betriebstemperatur hat wird die Primärluft geschlossen. Anschließend kann die Verbrennung mit der Sekundärluft geregelt werden. Bei der Verbrennung von Holz kann die Sekundärluft grundsätzlich geregelt werden, solange ein klares Flammenbild erkennbar ist"
Was denn nun? Ganz auf oder Regeln? Und wann nutze ich den Sekundärschieber und wann die Drosselklappe?
Steht doch geschrieben: Im Prinzip ganz auf, aber durch die Möglichkeit zusätzlichen Regelung kannst Du praktisch feintunen und präzise anpassen!
In der Praxis wirst Du merken, wie sich der Ofen verhält und wirst deine Stellung für den Regler finden, wo der Ofen optimal brennt....
Wann sollte man denn die Drosselklappe und wann die Sekundärluft nutzen?
Die Sekundärluft wie oben beschrieben immer, die Drosselklappe im Prinzip nur, wenn zuviel Zug im Kamin entsteht (dann würde sozusagen das Feuer aus dem Ofen "gezogen" werden - stark übertrieben ausgedrückt!). Ansonsten lass die Drosselklappe auf und verstell sie nicht, wenn dein Feuer gut brennt.
Gegenfrage: Brennt denn dein Feuer ordentlich?
Die Flammen sind sehr groß und wild. Ich habe gelesen die flammen sollen schön ruhig rumzüngeln. Oder wie exakt soll ein gutes Feuer aussehen?
Außerdem brennt der Ofen sehr schnell aus. Selbst wenn ich den Ofen voll fülle ist er innerhalb von 30-45min schon wieder ausgebrannt und ich muss Holz nachlegen damit er nicht aus geht
Ps: "Die Sekundärluft wie oben beschrieben immer" immer auf? Oder wie?
Einen stabilen Abbrand hast du natürlich erst dann, wenn der Ofen Betriebstemperatur erreicht hat. Dann gilt die Regel (und keine Regel ohne Ausnahme): Primärluft zu.
Ich nehme mal an, du hast einen "normalen" Kaminofen mit 5 bis 10 kW:
Zum Anzünden - alle Luftzufuhr auf, Drosselklappe voll geöffnet.
Jetzt erst mal die Frage: Hat dein Ofen Betriebstemperatur erreicht? Ich würd'ihm mehr als eine Stunde Zeit geben und zusätzlich zum Anmachholz noch so 3 bis 4 kg Holz verfeuert haben. Ist wie beim Auto - nach dem Kaltstart brauchtst du erst mal übermäßig viel Brennstoff.
Nächste Frage: Was hast du für Feuerholz - wie groß sind die Stücke gespalten? Wenn du so anderthalb bis 2 kg Stücke Hartholz auflegst, sollte das ca. eine dreiviertel bis eine Stunde brennen,bevor nur noch Glut übrig ist. Es darf gerne auch länger brennen, solange es nicht kokelt (raucht). Eiche brennt übrigens noch länger, fast schon ein bisschen wie Kohle.
Schnell abbrennendes Holz (fein gespalten/harziges Nadelholz) braucht übrigens viel Luft zu Abbrennen, deshalb nicht die Luftzufuhr drosseln sondern weniger auflegen!
Jetzt legst du nochmal auf - das Holz sollte nach wenigen Minuten zünden. Wenn nicht, hast du zuwenig Zug oder der Ofen ist bereits ausgekühlt (zu lange gewartet mit dem Nachlegen) - dann nochmal Primärluft auf, bis es sicher brennt. Dann wieder zu.
Brennt das Holz trotz geschlossener Primärluft bei voll offener Sekundärluft zu schnell ab und tanzen die Flammen wie wild, kannst du die Sekundärluft etwas (!) drosseln. Die Flammen sollen nicht rußen, sonst hast du zu weit gedrosselt.
Weil das viele Leute nicht hinkriegen hat Wamsler bei den manchen Werkstattöfen nur zwei Stellungen vorgesehen: Auf oder zu - keine Feinregelung der Sekundärluft am Ofen.
Grundsätzlich drosselt man beim Holzverbrennen in erster Linie die Wärmeabgabe durch weniger Auflegen, nicht durch Abwürgen der Luftzufuhr!
Die Drosselklappe im Rauchrohr dient hauptsächlich dazu, um bei starkem Wind das "Rausziehen" der Wärme zu verhindern. Du kannst sie auch verwenden, um einen generell zu starken Zug du drosseln - das ist aber nicht ideal, da die Drosselklappe nicht den Zug konstant hält- da ist ein Zugbegrenzer besser.
Ich hab' einen einfachen Werkstattofen ohne eine "Regelung" der Sekundärluft. Bei mir gibt's nur zwei Stellungen: Holz = Sekundärluft voll auf
und Kohle = Sekundärluft zu (schließt aber nicht hermetisch). Wenn' zu schwach brennt, nehm ich noch etwas Primärluft dazu, wenn's zu stark brennt, hab ich wahrscheinlich zu viel/zu feines Holz aufgelegt, sonst könnt ich über die Drosselklappe zur Not den Zug und damit den Sekundärlufteinstrom bremsen.
Ansonsten ist die Drosselklappe auch gut, wenn man Kohle heizt (oder nur mehr Holzkohleglut im Ofen hat) -Sekundärluft zu, Glut über Primärluft regeln und Drosselklappe schließen, dann hält die Wärme länger.
Ist doch ganz einfach: Sekundärluft gleich Scheibenspülung gleich obere Verbrennung, woher soll die luft denn auch kommen?
Drosselklappe ist je nach Kaminzug sehr effizient, damit kann man den Abbrand sehr gut regulieren.
Am besten, Sekundärluft voll auf und mit der Drosselklappe experimentieren, bleibt vielleicht auch die Scheibe sauber.
[quote="SvenS":28st2xuy] Sekundärluft gleich Scheibenspülung gleich obere Verbrennung, woher soll die luft denn auch kommen?
[/quote:28st2xuy]
Na ja, z. B. durch die Einströmöffnungen hinten oder seitlich iim Brennraum... .
b- hoernchen
Die Luft von hinten im Kamin nennt man Tertiärluft, was ja Primär und Sekundärluft voraussetzt. Da es ja auch viele Öfen ohne Tertiärluft gibt, und Primärluft gedrosselt wird, wo kommt dann die Luft zu Abbrand des Holzes her?
Und generell sollte man die Sekundärluft nie drosseln, da Scheibenspülung und obere Luftzufuhr.
Wa gibt durchaus auch Öfen, deren Sekundärluft nicht ausschließlich von der Scheibenspülung kommt... .Meiner z. B. hat keine Tertiärluft aber Lufteinstrom von hinten.