Hallo Waldi,

bei uns im Wohnzimmer steht seit vergangenen Herbst ein Handöl 26T (hohe Ausführung mit Wärmespeicher). Wir hatten seinerzeit immense Probleme mit der Verarbeitung des Ofens, sodass sich die komplette Installation des Teils über vier Monate hinzog (bestellt im Juni, nach 4 Wochen Erstauslieferung, dann massenhaft Reklamationen, bis er irgendwann im Oktober dann so dastand, dass ich ihn akzeptieren konnte). Gratis dazu bekam ich einen Riesenstreit mit dem zertifizierten Verkäufer hier im Bereich...

Hauptproblem waren dabei sämtliche lackierten Teile: Ich ließ aus mehreren Gründen zwei Brenneinsätze (also die eigentlichen Brennkammern) zurückgehen, ehe ich eine dritte geliefert bekam, mit der ich - nicht ganz - aber ziemlich zufrieden war. Die Gründe waren einerseits schadhafte Lackierungen, d.h. die frisch lackierten Einsätze wurden vermutlich noch vor dem vollständigen Austrocknen des Lacks unsachgemäß verpackt, mit der Folge, dass dort wo die Verpackung mit der lackierten Fläche in Berührung kam (insbesondere an den runden Ecken und am doch sehr weit abstehenden Griff) die Oberfläche regelrecht abgerieben wurde. Andererseits hatten wir tatsächlich auch immense Probleme mit schiefen Türen. Die ersten beiden Heizeinsätze waren da wirklich eine Katastrophe... Versuche, die teils doch arg hängenden Türen ins Wasser zu bringen (lässt sich bis zu einem bestimmten Grad machen), sorgten logischerweise dafür, dass die Türschlüsse an anderen Stellen nicht mehr passte. Wie gesagt: erst mit dem dritten gelieferten Einsatz gab ich mich zufrieden. Dieser war lackmäßig völlig in Ordnung und die wenn auch nur leicht hängende Tür fällt vermutlich nur noch mir selbst auf...

Soviel zum Negativen des Ofens. Jetzt das Positive: Obwohl mein Schornstein definitiv nicht sehr gut geeignet für den Handöl 26 ist, weil er einfach einen zu großen Durchmesser und eine zu geringe Länge hat, zieht das Teil ziemlich anständig. Mit ein wenig Übung (ich hatte anfangs nicht allzu davon) kannst Du beim Anfeuern und Nachlegen von Holz nicht mehr viel falsch machen. Die Wärmeentwicklung dauert aber etwas. So richtig mollig wird es im Prinzip erst nach dem 2. Nachlegen von Holz - dann, wenn das Magazin und der Speckstein im oberen Bereich des Ofens sich langsam erwärmen. Wir hatten den Ofen im letzten Winter jeden Tag in Betrieb (50 qm Wohnfläche - nicht allzu gut isoliert) und haben so rund 7 RM Buchenholz verfeuert. An Tagen mit Temperaturen von knapp über null Grad reicht das zweimalige Anfeuern morgens und abends völlig aus. War es kälter mussten wir auch unter dem Tag das Feuerchen am Lodern halten... Nach der Saison habe ich den Ofen dann gründlich gereinigt, d.h. ich hab die Feuerraumauskleidung herausgenommen und gesäubert. Sowohl die Stahlteile als auch diese inneren "Schamottsteine" waren top in Schuss. Ich habe bei den Vermicultie-Platten (so oder so ähnlich heißen diese wohl) nur den Fehler gemacht, dass ich die Einbrennungen mit einer Stahlbürste reinigen wollte. Das führte dazu, dass ich tiefe Furchen in das weiche Material reinriss:-(

Alles in allem bin ich mit dem Teil nunmehr sehr zufrieden, auch wenn mich die Erfahrungen beim Kauf und der anschließenden Installation fast an den Rand des Wahnsinns gebracht haben. Da sich mein Händler damals quer stellte, wo er nur konnte, musste ich sehr viel über die Fa. Nibe in Schweden direkt abwickeln, die dann ihrerseits den Händler unter Druck gesetzt haben. Mein großes Plus war - und das empfehle ich jedem, der einen Handöl kauft - dass ich erst bezahlte, nachdem das Teil zu meiner Zufriedenheit in meinem Wohnzimmer stand. Wie oft ich dem Händler sagen musste, dass er von mir keinen roten Heller sieht, ehe ich nicht zufrieden mit dem Ofen bin, geht auf keine Sauhaut...

Gruß Günni

Hallo Günni!
Vielen Dank für Deinen sehr detailierten u.aufschlußreichen Bericht,werd meinen Händler auf
diese Umstände deutlichst hinweisen u.mit Ihm vereinbaren daß er den Ofen bei sich im Betrieb auspackt
u.bei auftreten solcher u.anderer Mängel denselben nicht an mich ausliefert.
Du bist also der Meinung daß der Ofen zum dauerhaften Heizen eignet?
Hatte bisher einen Fireplace ,,Meccora",eigentlich ein guter Ofen aber nach einer Saison zeigte er deutliche
Schwächen in der gesamten Feuerraumauskleidung(Vermiculite bekam Risse,Feuerablenkrahmen durchgeglüht)
das wollte ich bei dem nächsten Ofen ausschliessen.
Vielen Dank nochmal,Gruß Waldi

Vermiculite ist im Gegensatz zu Schamotte kein dauerhafter Stein, aber nach einer Saison hin ist natürlich arg heftig. An sonsten ein sehr interessanter Bericht vom Handöl.

Hallo Ofis,ja das war mir von Anfang an klar,hab den Ofen nach Lieferung selbst aufgebaut u.
in Betrieb genommen u.dabei festgestellt wie weich der Vermiculite ist,bin daher sehr vorsichtig
beim Auflegen des Holzes vorgegangen( reinwerfen u.verklemmen des Brennholzes vermieden)
Aber trotzdem bekam er Risse u.sieht aus wie angefressen,aber das ist ja nur ein optisches
Problem,viel mehr ärgert mich daß an der heißesten Stelle(ganzoben)ein 3mm starkes
Gußrähmchen(Feuerablenkrahmen) verbaut wurde,der ist mir 2 mal durchgeglüht bis ich ihn
durch eine dünne Schamottplatte ersetzt hab.
Gruß Waldi

Hallo Waldi,

also ich behaupte mal, dass ich Dir beim Handöl die Furcht vor Schäden in der Brennkammer nehmen kann. Bei mir glühte nach einer intensiven Heizsaison kein Blech durch und auch die Innenraumauskleidung an sich nahm definitiv keinen Schaden. Wie dauerhaft das auf die Jahre gesehen allerdings ist, darüber kann ich Dir natürlich noch nichts sagen... Logisch ist, dass ein unachtsam reingeworfenes Holzstück Schäden anrichten kann.

Gruß
Günter

Hallo Günni,durch Deinen Erfahrungsbericht weiß ich jetzt auf was ich besonders
achten muß,das im Vorfeld abzuklären war mir wichtig.Leider hat sich noch niemand hier
gemeldet der den Ofen schon länger betreibt,viell.liegts daran daß grad eher Grill-statt
Heizsaison ist...Werd die nächsten Tage nochmal zum Händler gehen ,mit Ihm meine
Vorstellungen besprechen u.gegebenfalls auch bestellen.Wenns was Neues gibt,werd
ich's hier schreiben,
Gruß Waldi