Liebes Forum,
ich lese hier schon eine ganze Weile still mit, aber jetzt wird es Zeit, auch einmal selbst etwas zu schreiben. Wir haben einen offenen Kamin, den wir mit einer Kaminkassette aufrüsten wollen - Neubau eines richtigen Kachelofens oder andere größere Umbaumaßnahmen kommen aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Ich habe bereits gegoogelt und auch hier im Forum ein, zwei alte Threads gefunden, aber insgesamt ist das alles doch eher dürr. Daher wollte ich nochmal nachfragen, ob jemand von Euch Erfahrungen mit Kaminkassetten gesammelt hat. Wir haben das Angebotsfeld auf zwei Anbieter eingegrenzt, von denen uns einer eine "normale" Kaminkassette anbietet und der andere eine mit Ventilatoren. Weiß jemand von Euch, was da zu empfehlen ist? Kann man bei solchen Kassetten zumindest mit einer kleinen Heizleistung rechnen, oder ist das doch... eher was für die Optik? Und zuletzt: Irgendwie habe ich das Gefühl, die Onlineanbieter bieten alle dasselbe in grün an. Nur bei der Rauchgasumlenkung scheint es Unterschiede zu geben. Kann jemand sagen, ob so eine dreifache Rauchgasumlenkung wirklich besser ist als eine einfache? Gibt es einen Anbieter der besonders empfehlenswert (oder besonders grauselig) ist?
Ich hoffe, der ein oder andere von Euch hat neben all der Aufregung um denkmalgeschützte alte Häuser auch noch für mich den ein oder anderen Tipp parat 
Ohne die örtlichen Gegebenheiten zu kennen ist es schwer eine Aussage zu treffen.
Am Besten sprichst du mit deinem Schorni und einem Kachelofenluftheizungsbauer vor Ort.
Selbsteinbau ist nicht so einfach.
Nun, gegenüber einem normalen offenen Kamin ist eine Kassette IMMER eine Verbesserung in Bezug auf Wirkungsgrad, Brennstoffvarianz und Sicherheit.
Die Anzahl der Umlenkungen bestimmt auch den Wirkungsgrad mit, müssen aber auch vom Schornsteinzug überwunden werden.
Bedenke aber auch dass die sichtbare Höhe des Feuers und Ausbrandhöhe sich DRASTISCH verringert. Auch wird das Maßverhältnis im Feueraum meist ungünstiger, der Feuerraum wird wesentlich breiter als hoch - die Flamme brennt aber schlank und in die Höhe. Damit ergeben sich im Feuerraum oft ungünstige Kaltzonen am Rand mit Rußablagerungen, dazu zählen auch die Scheiben! Oft sind die Kassetten auch mit Metall anstatt Schamotte oder Vermikulite ausgekleidet, was sich ebenfalls ungünstig auf die Verbrennung aus wirkt. Die Zufuhr von HEISSER Sekundärluft ist kaum möglich, für eine saubere Verbrennung aber Vorraussetzung.
Dafür hat man durch den geschlossenen Betrieb weniger Raumluftverbrauch und höhere Sicherheit gegen herausspritzende Glutteile.
Ob mit oder ohne Ventilatoren, da scheiden sich die Geister. Ventilatoren erhöhen die Kühlwirkung, somit die Leistung und verbessern die Wurfweite der Warmluft, braucht halt bißchen Strom und macht evtl etwas Geräusch. Lässt man sie aber aus, so erhöht sich der Strömungswiderstand und die Leistung sinkt unter das Maß als wären KEINE Ventilatoren eingebaut.
Lieber Schloti, Lieber Schwarzmann,
danke für Eure Antworten! Mit dem Schorni haben wir schon gesprochen und ein Selbsteinbau scheidet sowieso aus. Ich mache viel am Haus, aber vor allem, was mit Wasser und Feuer zu tun hat, habe ich einen gesunden Respekt...
Danke für die Hinweise zur Sichtbarkeit der Flamme; da wir einen recht hohen offenen Kamin haben, hoffe ich, dass das nicht zu schlimm ist - wobei die Variante mit den Ventilatoren natürlich nochmal mehr Platz einnimmt als die andere Alternative. Verstehe ich Dich richtig, dass man eine Kassette mit eingebauten Ventilatoren auch dann betreiben kann, wenn die Ventilatoren ausgeschaltet sind? Oder muss ich dann Angst haben, dass da etwas kaputt geht? Die Frage kommt daher, dass wir schon mehrfach (und aus verschiedensten Gründen) Wintertage ohne funktionierende Heizung erleben durften, und gerne hätten, dass z.B. bei Stromausfall wenigstens der Kamin noch funktioniert. Es wäre blöd, wenn sogar der absolut stromabhängig wäre.
Und noch eine Frage: Wir dürfen uns aussuchen, ob die Kassette mit Vermiculite oder Gußeisenplatten ausgekleidet ist - ich hätte spontan zum Gußeisen tendiert, da ich gehört habe, dass Vermiculite dauernd bricht, aber wenn ich Dich richtig verstehe, wäre das die ungünstigere Variante. Könntest Du mir da nochmal einen Tipp geben? Und hat einer von Euch Erfahrungen mit unterschiedlichen Anbietern? Pyrodomo, Stromboli etc., gerne auch per PN?
Vielen Dank und einen schönen Adventsabend!
Betreiben kann man die sicher auch stromlos mit ruhenden Ventilatoren, klar. Gibt halt dann weniger Wärmeleistung.
Ein Feuerraum muss HEISS sein, daher sind hier wärmeableitende Materialien wie Metalle ungünstig. Ja, Vermukulite KANN brechen, bei schonender Behandlung ist das aber eher nicht der Fall. Und WENN, dann kann das leicht ausgetauscht werden.
