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Justus Ofen stinkt

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Hallo,

ich habe mir vor ca. 4 Jahren einen Justus Island 7 gekauft. Leider habe ich bisher nur durchwachsen Freude an dem Ofen gehabt.

- Beim Anheizen klackert er periodisch. Mein Schornsteinfeger hat eine Unterdruckmessung im Abgasrohr durchgeführt und dort war zwar der Druck leicht erhöht, jedoch noch im vertretbaren Bereich.

Ich habe einen Schiedel Schornstein, 2 zugig, Frischluft und Abluft. Der Ofen steht im EG, Der Schornstein ist rund 8m hoch.

Ein Justus Servicemitarbeiter war vor Ort, der mir geraten hat, einen Zugluftbegrenzer einzubauen. Der Schornstein reicht bis hinunter in den Keller. Dort ist die Serviceklappe. Der Zugluftbegrenzer ist bei dortigem Einbau in einem relativ luftdichten Raum eingebaut. Wie soll so ein Druckbegrenzer dort funktionieren? Ich kann doch nur den Druck begrenzen, wenn er sich von außen Luft ziehen kann?

- Manchmal stinkt der Ofen, so dass ich durchlüften muss. Mittlerweile habe ich 2 Kinder und die müssen dann erstmal raus bis es nicht mehr riecht. Ist wirklich nicht das, was ich von dem Ofen erwartet habe.

Mein Schornsteinfeger geht davon aus, dass irgendwo noch Restfarbe noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Ich solle den Kamin nochmal "ordentlich freibrennen" damit diese Stelle aushärtet. Das habe ich gemacht, leider ohne Besserung. Der Ofen ist in diesen Tagen täglich an. Teilweise rund um die Uhr befeuert. Ich habe schon überlegt ob irgendetwas nicht ganz dicht ist, so dass der Kamin "atmet" bei jeder Windböhe, also einen Schlag zurück bekommt. Qualm gibt es jedoch nicht. Es riecht definitiv oben am Ofenausgang. Und zwar nur dann, wenn ich das Feuer anmache, bis es "ordentlich durchgezogen" ist. Danach nicht mehr.

- Abgasrohr: Vom Ofen aus gesehen gehe ich ein kurzer Stück mit einer Drosselklappe nach oben, dann 2x variable 90° Bögen nach links und in die Tiefe (Leichter Versatz des Ofens zum Schornstein auf Grund einer Ecke).

- Wenn ich den Ofen so abriegele, dass das Feuer schön vor sich hinbrennt und kein Inferno im Innenraum herrscht, stelle ich mittlerweile die Primärluft auf komplett zu und die Sekundärluft auch ca. 3/4 zu. Die Drosselklappe auf 90° max. zu. Dadurch ist das Brennergebnis nach meinen Maßstäben top, jedoch verrust regelmäßig vorne die Scheibe. Wenn ich die Sekundärluft komplett auf mache, dann bleibt die Scheibe schön frei, dass Feuer jedoch viel zu stark.

- Mein Brennholz besteht aus unbehandelten Dachlatten/Holzresten aus einer Holzwerkstatt und Scheitholz (Eiche, Kiefer, Birke, Nussbaum) aus dem eigenen Bestand. Ich staple das Holz folgendermaßen im Brennraum: Scheitholz unten, darauf Dachlatten, oben auf Kleinholz. Ich zünde den Stapel mit Anzündwürfel oben an, so dass sich das Feuer nach unten durchfrisst. Das Holz ist trocken und lagert schon mehrere Jahre im trockenen Schuppen.

Welche Fehler mache ich, was kann ich besser machen? Was können die beschriebenen Probleme auslösen? Besonders das Gestinke würde mich interessieren, ich bin mit meinen Ansätzen ehrlich gesagt am Ende und ich denke, dass der Schornsteinfeger auch keine Ahnung hat was da los ist. Ich habe den Ofen schonmal grob untersucht, mal in alle Löcher mit der Taschenlampe geschaut, mir ist nichts aufgefallen. Warte ja immer noch darauf einen verschmorten Duplo Stein irgendwo zu finden aber dann würde es ja gerade dann stinken, wenn er ordentlich heiß ist, was ja nur beim anfeuern der Fall ist...

 
Veröffentlicht : 07/01/2021 7:12 am
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Hat Ihr Schornsteinfeger mal eine Schornsteinberechnung nach EN 13384 gemacht ? Wenn nicht, dann lassen Sie diese mal machen.

hitzefeste Lacke womit Öfen lackiert sind stinken oft wenn der Ofen zum ersten mal in Funktion geht. Aber niemals nach mehrmaliger Benutzung. Da hat Ihr Schornsteinfeger keine fundierten Kenntnisse zu hitzefesten Lacken.

MfG Dieter Klaucke

 
Veröffentlicht : 07/01/2021 9:39 am
(@schwarzmann)
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Und WAS soll HIER jetzt eine Schornsteinberechnung bringen? Wenn da rauskommt "alles ok" ist dann der Geruch weg ? 🙄

 
Veröffentlicht : 07/01/2021 3:54 pm
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Guten Tag schwarzmann

wie Sie als Schornsteinfeger wissen sollten. Kann man durch eine Schornsteinberechnung nach EN 13384 erfahren ob der Ofen überhaupt an diesem Schornstein funktioniert.

Das ist der erste Weg bei diesem Problem.

Hier muß man ja Ursachenforschung betreiben.

Das gehört aber zu Ihrer beruflichen Grundkenntnis.

Mfg Dieter Klaucke

 
Veröffentlicht : 07/01/2021 4:01 pm
(@schwarzmann)
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Ach wassss. Wenn man jede Anlage, grad mit Mehrfachbelegung nachrechnen würde, müssten Tausende Öfen stillgelegt werden und die Menschen frieren.

HIER handelt es sich um eine Einfachbelegung mit einem modernen Schornstein, der angeblich sogar ACHT Meter hoch ist. Vermutlich it das aber NICHT ab Rohranschluß gemessen, da werdens wohl eher so 5m ein. Auch nichts ungewöhnliches.

Und wenn man ja sogar "zu starken Zug" festgetellt hat UND zur Drosselklappe sogar einen Zugbegrenzer installiert hat, dann IST diese Anlage voll funktionsfähig.

Wird der Ofen über den Nebenzug direkt mit Verbrennungsluft versorgt?

Hat man die ganzen Konvektionsschächte an ihm durchleuchtet ob da sonst was drin ist?

Wenn der Ofen NUR beim Start riecht, dann muss es ja nach RAUCH riechen. Dann muss man das Anfeuern ändern oder verbessern.

Dass es größter Nonsens ist und die beratenden Fachleute gepennt haben, den 7kW Ofen in einem offensichtlichen Neubau zu nehmen, der INSGESAMT bei größtem Frost wohl 7kW Heizlast hat, sei noch am Rande kritisiert. Da ist der 5kW Island ja noch zu groß.

 
Veröffentlicht : 08/01/2021 7:26 am
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Hat Ihr Schornsteinfeger mal eine Schornsteinberechnung nach EN 13384 gemacht ? Wenn nicht, dann lassen Sie diese mal machen.

Ich denke das hat mein Schornsteinfeger nicht gemacht/ Ich habe es nicht beauftragt. Ich habe mir die EN 13384 mal grob angeschaut und neben dem Aufbau des Schornsteins auch Berechnungen zum Nachbargebäude/ Bäume/ Erhebungen gefunden. Vielleicht ein paar Informationen dazu: Der Schornstein geht durch den First und ragt etwa 0,5m über das Dach. 10m entfernt, auf der Nordseite stehen einige uralte Eichen mit 25-30?m Höhe. Auf der Ostseite fällt das Gelände um ca. 6m auf ein freies Feld ab. Ich habe mal mit dem Schornsteinfeger überlegt, ob Abgase durch z.B. Verwirbelungen wieder angesaugt werden. Er meinte, dass das prinzipiell sein kann, jedoch es dann dauerhaft stinken würde (während eines Heizvorgangs mit gleichem Wind) und zudem nach Rauch. Außerdem riecht es an keiner Stelle der Frischluftzuführung sondern eher beim Abgasstutzen/ im Teefach.

Vermutlich it das aber NICHT ab Rohranschluß gemessen, da werdens wohl eher so 5m ein

Ich hab gerade nachgemessen, der Schornstein ist ab Kaminanschlussrohr 6,5m hoch. Den Zugluftbegrenzer habe ich wieder entfernt, da er meiner Meinung nach nichts gebracht hat. Und jetzt die Wartungsklappe geschlossen werden kann.

Wird der Ofen über den Nebenzug direkt mit Verbrennungsluft versorgt?

Genau, wir haben uns für einen zweizugigen Schornstein entschieden. Frischluftzufuhr: Ofen, Anschluss unten -> Alu Flex Rohr mit Manschette -> Kernbohrung in der Wand -> Schornstein

Hat man die ganzen Konvektionsschächte an ihm durchleuchtet ob da sonst was drin ist?

Ja, das habe ich mal grob gemacht (mit grob meine ich, dass ich dort reingeschaut habe, wo ich reinschauen konnte). In der Tat sehe ich da die einzige Möglichkeit den Ofen mal selbst zu demontieren und alle Ecken und Winkel einzeln nachzuschauen. Und vielleicht mal mit Druckluft durchzupusten.

Wenn der Ofen NUR beim Start riecht, dann muss es ja nach RAUCH riechen. Dann muss man das Anfeuern ändern oder verbessern.

Das ist ja das, was mich so verwundert. Es riecht am Anfang stark nach ... irgendwas unangenehmen, chemischen. Aber Rauch ist weder zu sehen noch zu riechen. Vor allem hätte ich erwartet, dass es um so mehr riecht, je heißer der Ofen wird. Aber es hört ja tatsächlich auf, wenn der Ofen heiß ist. Demnach müsste es ja von irgendetwas außerhalb des Brennraums kommen, denn nach meiner Vorstellung her sollte ja alles an Abgasen durch den Kamineffekt weggesaugt werden. Wenn ich mein Gesicht in das "Teeabstellfach" halte, dann rieche ich den Geruch besonders stark. Wir haben nie etwas reingestellt was diesen Geruch erzeugen könnte.... wir haben eigentlich noch nie irgendwas dort reingestellt. Zudem riecht es stark am Fenster rechts und links vom Ofen (jeweils ca. 4m entfernt), vermutlich der Konvektion geschuldet.

Dass es größter Nonsens ist und die beratenden Fachleute gepennt haben, den 7kW Ofen in einem offensichtlichen Neubau zu nehmen, der INSGESAMT bei größtem Frost wohl 7kW Heizlast hat, sei noch am Rande kritisiert. Da ist der 5kW Island ja noch zu groß.

Um ehrlich zu sein haben wir keinen Neubau. Wir haben ein Haus von 1964 sarniert. Voll unterkellert, Kalksandstein und dann Vollwärmeschutz nach KFW Standard. 3 fach verglaste Fenster nach KFW.

Danke schonmal für die Antworten und das mitdenken woran es liegen könnte. Hilft mir schonmal sehr!

 
Veröffentlicht : 15/01/2021 4:24 pm
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Das Haus wurde nachträlich gedämmt. Kann es sein das die Dämmung im Bereich des Schornstein sich erwärmt und deshalb diesen chemischen Geruch verursacht. Das ist möglich, wenn die Dämmung aus Styropor Styrol besteht.

MfG Dieter Klaucke

 
Veröffentlicht : 15/01/2021 4:57 pm
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Eher nicht, von 1964er Bungalow existierte eigentlich nur noch der Rohbau, das Dach + Dachstuhl wurde mit 45° neu erstellt. Auch das sich der Schornstein in den ersten Minuten des aufheizens so stark erwärmt, würde ich ausschließen. Mit dem Vollwärmeschutz hat der Schornstein sonst auch keine Berührungspunkte. Wir reden hier über einen Schiedel Schornsteinsystem Absolut 18. Der ist in den dicken Steinen so eingepackt, dass er handwarm wird, wenn der Ofen ordentlich heizt.

 
Veröffentlicht : 15/01/2021 7:06 pm
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