Hallo,
wir haben einen raumluftUNabhängigen Kaminofen, die Zuluft wird über den Ringspalt des doppelwandigen Schornsteins zugeführt. Eine Drosselklappe haben wir nicht, die Sauerstoffzufuhr (und implizit der Kaminzug) wird bisher nach der Anheizphase lediglich durch die Reduktion der Primärluft gesteuert. Die Sekundärluft bleibt dauerhaft voll auf.
Lasse ich die Primärluft auch nach dem Anheizen voll auf, verbrennen die Holzscheite gut, aber schnell. Zudem setzt sich Ruß an der Scheibe und innen im Kamin ab.
So wie ich das nach einiger Recherche verstehe, scheint der Grund zu sein, dass die Temperatur im Ofen wg. der voll geöffneten Primärluft (und dadurch hohem Zug) nicht hoch genug wird.
In der Anleitung des Ofens steht, man solle die Primärluft nach dem Anheizen auf ca. 25% reduzieren (analog der Ratschläge aus Forum etc.). Allerdings wird bei mir bereits bei deutlich geringerer Reduktion (grob geschätzt 50%) die Flamme dunkler und tw. geht sie dann auch etwas später aus. Konsequenz ist, dass ich die Primärluft wieder öffne und ich bei o.g. Verhalten lande.
Kann hier eine Drosselklappe helfen?
Mein bisheriges Verständnis: Wenn der Zug bereits durch die Primärluft begrenzt wird (der Ofen ist ja raumluftunabhängig, also dicht), hat die Drosselklappe im Prinzip ja keine andere, d.h. zusätzliche Funktion. Deshalb ist auch keine verbaut. Bei raumluftabhängigen Öfen ist das logischerweise anders.
Oder muss ich mich damit abfinden, dass die Verbrennung bei ca. 100%-75% geöffneter Primärluft stattfindet (mit Nebenwirkungen wie schnellem Abbrand und Ruß)?
Drosselklappe rein und gut ist`s. Umgang muss halt dann je nach Wetterlage/ Abbrand gelernt und angepasst werden.
Hatte noch keinen unzufriedenen Kunden der auf meine Empfehlung hin eingebaut hat
Danke euch für die schnelle Antwort und auch für das Kaminofen-ABC. Die grundsätzlichen Zusammenhänge und Begriffe sind mir auch bekannt, damit komme ich im konkreten Fall aber irgendwie nicht weiter.
Schloti post_id=42721 time=1670782201 user_id=6030 wrote:
Drosselklappe rein und gut ist`s. ...
Bei einem raumluftabhängigen Ofen leuchtet mir das sofort ein. Was ändert denn eine Drosselklappe konkret im Vergleich zur Regelung über die Primärluft bei einem raumluftunabhängigen Ofen? Beides reguliert ja den Zug. Wenn ich die Drosselklappe schließe, wird ja auch weniger Primärluft gezogen, dann kann ich ja auch direkt die Primärluft schließen. Zumindest ist das bisher mein Verständnis, kann aber auch falsch sein, deswegen habe ich das Thema ja aufgemacht.
ich habe nichts gegen den Einbau einer Drosselklappe, würde das aber gerne besser verstehen, bevor ich hier umbaue...
Die Primärluft sollte nach der Anheizphase bei den meisten Öfen ganz geschlossen werde können.
Die Sekundärluft hingegen sollte auf bleiben.
Wenn jedoch der Kaminzug sehr hoch ist strömt die Luft sehr schnell durch die Brennkammer und verhindert einen sauberen Abbrand
Durch eine Drosselklappe wird der Kaminzug verringert, die Verweildauer der Rauchgase und Wärme in der Feuerstätte verringert sich
und neben einem besseren Abbrand verlängert sich die Zeit zwischen dem Nachlegen ( Holz brennt langsamer und es wird dadurch weniger Holz benötigt.)
Danke, das verstehe ich ja auch.
Aber genau das erreiche ich ja auch mit der Primärluft. Wenn ich die Primärluft komplett schließe, ist ja auch der Kaminzug deutlich reduziert. Wozu dann noch die Drosselklappe?
Nein damit wird der Zug nicht verringert.
Welchen Ofen hast du?
Oranier Club W+
Wieso wird der Zug nicht verringert? Es kommt doch bei geschlossener Primätluft nur noch wenig Luft durch die Sekundärluft rein?!
Dafür zieht megr durch die Sekundärluft, und das stärker und gelangt oft nicht richtig in die "heisse "Zone.
Dann probiere ich das mal, eine Drosselklappe kann man ja gut nachrüsten.
Ist nur blöd, dass das Ofenrohr umständlich zugänglich ist (nicht sichtbar, innerhalb des Betonkorpus), das macht die Bedienung schwierig. Gibt es da Tricks?
Ein Zugregler wäre wsl. genauso möglich, oder?
Eben erst gesehen daß du KEINEN wasserführenden KAMINOFEN hast sondern eine Kaminkassette mit Wasserwärmetauscher hast.
Das sind zwei verschiedene Feuerstättenarten. Ist so wie Äpfel und Birnen. Du hast von einem KAMINOFEN geschrieben.
DA ist es schwer möglich bis unmöglich eine Drosselklappe nachzurüsten.
Da musst du mit dem Hersteller und oder Ofenbauer und dem Kollegen abklären was machbar ist.
Also, in der Anleitung ist von "Kaminofen" die Rede, dachte bisher auch, das wäre korrekt.
Wasser ist bei mir nirgends im Spiel, weder wasserführend, noch Wasserwärmetauscher. Wie kommst du darauf?
Die Drosselklappe kann ich doch einfach im Abgas-Ofenrohr einbauen, gibts als Nachrüstung für ca. 10€, bzw. ein Stück normales Ofenrohr durch eins mit Drosselklappe ersetzen. Oder reden wir bei "Drosselklappe" auch jew. von etwas anderem 😮 ?
Deswegen auch meine Frage bzgl. Zugbegrenzer, der hat ja meines Wissens denselben Effekt.
Bei der Art von Feuerstätte ( Beton/Ceramotteverkleidung) ist das sehr, sehr schwer eine Drosselklappe zu finden die du von ausserhalb bedienen kannst.
Auch ein Rohraustausch ohne teilweises zerlegen der Feuerstätte ( Verkleidung abbauen) wird vermutlich nicht möglich sein.
Du hast weiter oben in einem Link auf Justus ABC verwiesen und hast einen Oranier. Ich zitiere doch bei Autoproblemen auch keine Bedienungsanleitung von Audi wenn ich einen BMW habe.
Wende dich am Besten an eine der von mir oben genannten Stellen, bevor sich hier weitere "Belanglosigkeiten" herausstellen bez. der genauen Situation vor Ort.
Das Justus ABC habe ja nicht ICH ins Spiel gebracht, sondern es war ein Tipp von einem anderen User...
Mea gulpa. Nicht richtig gelesen.