Hallo, Habe meinen Erfahrungsbericht über unseren MEZ Turin (Heta) noch mal hochgezogen. Die Suchfunktion in diesem Forum ist wirklich äußerst gewöhningsbedürftig.
Vielleicht hilft dir mein Bericht weiter.

Mit freundlichen Grüssen
feuerwehr283

MEZ Kaminofen ( Heta ) - mein Erfahrungs-Bericht
geschrieben von: feuerwehr283 (IP gespeichert)
Datum: 26. Oktober 2006 19:33

Also, als ich neu in dieses Forum kam, fand ich leider keine Erfahrungsberichte über MEZ Kaminöfen. Trotzdem haben wir uns einen zugelegt und da ich von unserem Kaminofen so begeistert bin, will ich meine Erfahrung weitergeben:

Unsere Kriterien bei der Beschaffung eines Kaminofen waren folgende:
1) einen Kaminofen mit mindestens 1,20m, besser 1,30m höhe, weil unsere Raumhöhe 3,10m beträgt und alles andere zu "mickrig" ausgesehen hätte. (Sockellösung wollten wir aus verschiedenen Gründen nicht)
2) Der Ofen durfte nicht zu breit und nicht zu tief sein, weil der Platz, wo er hin sollte begrenzt war (Ofen max 55 cm breit, 50 cm tief).
3) Klassisches Design, kein modern gestylter Ofen, kein halbrunder Abschluß oben, keine "Litfassäule"
4) Leistung 5-8 kW, um den Raum nicht zu überheizen
5) Ob verkleidet oder nicht egal, aber kein Speckstein (ich steh halt nicht drauf, sorry)
6) Die üblichen Anforderungen dieses Forums (keine Baumarktqualität, 5 Jahre Garantie, Gußtüre usw.)
7) Gewicht nicht über 200 kg (wg Altbaudecke)

Wir haben also viele Kamistudios abgefahren, und keiner konnte uns weiterhelfen, unseren Traumofen zu finden.
Und dann stand er da (bzw. ein anderes Modell, aber vom Stil hatten wir genau das gesucht):
Kachelofenoptik, hochwertige Verarbeitung und im Programm von MEZ ein Modell, welches genau unseren Anforderungen entsprach.

Nach Besuch der Internetseite von MEZ haben wir mehrere Händler in der "Umgebung" abgeklappert, die diesen Ofen besorgen konnten.

Wir haben uns also für einen MEZ Turin entschieden. Und dann kam die Qual der Wahl: über 50 verschiedene Keramikfarben zur Auswahl (wenn man will, sogar jede Kachel in einer anderen Farbe), Kachelform modern oder klassik, denn die Fa. MEZ baut eigentlich Ofenkacheln für Kachelöfen (für was auch sonst).
Als Grundlage für diesen Ofen dient ein Heta scan-line 520 (Dänischer Kaminofenhersteller). Dieser hat ein Gußrost, Gußtüre, große Sichtscheibe, 2. + 3. Luft mit guter Scheibenspülung, Einhebelbedienung für Luftzufuhr verdeckt an der Seite, und ist alles in allem hervorragend und sehr solide verarbeitet. (Der Ofen ist bei Heta übrigens auf 5 kW Nennleistung (3-7 kW nominal getestet)). In Zusammenarbeit mit der Fa MEZ ist dieser Ofen von Heta für die Kachelaufnahme angepasst worden und von MEZ zusätzlich mit einer weiteren Prüfung auf Nennleistung 8kW (nominal 6-9 kW) geprüft worden.

Jetzt steht er da, die Zierde unseres Wohnzimmers:
ein MEZ Turin Classik, die senkrechten Kacheln in Enzianblau, die waagerechten in einem Schwarzton (genaue Farbbezeichnung habe ich vergessen). Die Lieferzeit betrug ungefähr 5 Wochen, da die Kacheln erst nach Bestellung in der gewählten Farbe in einem Brand hergestellt werden.
Der Ofen braucht durch den Kachelmantel (ca. 70 kg Ofenkeramik) etwas, bis er außer der Strahlungswärme durch die Scheibe an der Kacheloberfläche Wärme abgibt, aber die Wärme dann ist einmalig.
Ich würde den Ofen jederzeit wiederkaufen, einziger Knackpunkt der Preis. Aber für diesen Traumofen war ich gerne bereit, etwas mehr auszugeben, wie ursprünglich angesetzt.

Gruß

P.S.: Und wenn wir uns in 10 Jahren mal an den Kacheln sattgesehen haben, bestellen wir bei MEZ über einen Ofenbauer einfach neue Kacheln in anderer Farbe.
Und für alle, die lieber einen niedriegeren, breiteren oder höheren Ofen haben wollen, und auch Kacheloptik mögen: auch so etwas gibt es bei MEZ, genauso wie passende Sockel in verschiedesten Ausführungen.

1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.06 19:46.

Und hier noch eine gepostete Antwort an Anza28 auf eine Private Nachricht.
Gruß feuerwehr283

Re: deine Meinung
Von: feuerwehr283
An: anza28
Datum: 01.03.07 23:41

anza28 schrieb:
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> Hallo feuerwehr283,ich spiele mit dem gedanken mir
> einen mez-turin evtl. mit aquatechnik
> zukaufen.man bekommt über mez-kaminöfen hier im
> forum kaum infos...
> meine frage .funktioniert die einhebelsteuerrung
> gut sprich problemlos ? und wie sieht es mit der
> scheibenspülung und der sauberen verbrennung aus?
> ist er auch sparsam mit holz?
>
> fragen über fragen aber vielleicht hast du ja lust
> sie zu beantworten...wenn ja vielen dank schonmal
> im voraus für deine mühe.
>
> gruß anza28

Hallo Anza28
Eines vorweg: Wir würden den Ofen sofort wieder kaufen!
So, jetzt die Details:
Verbrennungstechnik stammt von Heta aus Dänemark, die Öfen werden dort von Werk aus bereits für die Umrüstung mit Ofenkacheln vorbereitet. MEZ macht dann die passenden Ofenkacheln in der Farbauswahl nach Kundenwunsch. Heta vertreibt die verkleideten Öfen übrigens für MEZ außerhalb von Deutschland unter eigenem Namen.
Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, muss man für die Heta-Seite im Internet fließend dänisch sprechen, weil die ihre Seite scheinbar nicht in den Griff bekommen. Wir haben uns damals die gleichen Fragen gestellt und sind so Verfahren:
Heta Händler in der Nähe von Köln aufgetan, hingefahren, angeschaut. Hinter dem MEZ Turin verbirgt sich ein Heta 500irgendetwas (genaue bezeichnung habe ich nicht mehr im Kopf) Der ist als Heta-Ofen übrigens von 3-8 kW getestet, also auch auf Sparflamme sehr Emmisssionsarm. Dann einen Ofenbauer im Westerwald aufgetan, nit dem zur MEZ-Ausstellung in den Westerwald gefahren (Firma MEZ sitzt dort), vor Ort besichtigt.
Folgende Punkte haben wir gelernt: Heta ist zwar nicht der billigste Hersteller, aber absolut hochqualitativ.
Die Einhebelsteuerung steuert Sekundär- und Tertiärluft, funktioniert sehr gut. Man muss halt seine Einstellungen finden.
Da, wo bei anderen die Primär-Luft sitzt (am Rüttelrost) kommt keine Luft rein Hier gibt es einen kleinen Schieber als Starthilfe. Braucht man aber eigentlich nie (sagt auch der Hersteller).
Die Scheibenspülung ist hervorragend, ich putze die Scheibe alle 3-4 Wochen (wenn überhaupt) mit ein bisschen feuchter Asche. Voraussetzung ist aber, daß man die Luft gerade bei Eiche nicht zu weit zugedreht hat. Ansonsten bekomt man die Scheibe aber auch wieder sehr gut freigebrannt.
Der Ofen selbst ist nach meiner Auffassung recht sparsam, wir heizen damit Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Büro ausschließlich, überschüssige Wärme lassen wir ins Treppenhaus und heizen eine Etage höher auch noch etwas dazu, und das von morgens bis abends.
Wir haben jetzt Eiche, Fichte(!) und Holzpresslinge aus der Schreinerei verheizt und sind zufrieden. Braunkohlebriketts dürfen im MEZ offiziell nicht verbrannt werden (aber im original Heta, weshalb ich nicht wüsste, was dagegen spricht es zu tun, außer, dass die Nachbarschaft irgendwann zurecht die Stinkerei beklagt). MEZ hat es halt bei der Prüfung nicht mitprüfen lassen.
Der Kachelmantel braucht zum Hochheizen ca 20 minuten, bis er warm ist. Vorher gibt der ofen aber schon ne Menge Wärme über die Frontscheibe ab.
Aschekasten leeren ist aufgrund der Größe nur alle 14 Tage notwendig (vorausgesetz, man schüttelt nicht täglich auf).
Zum Thema Heizungsunterstützung:
Da braucht man einiges an Verrohrung und ein weiteres Aussdehngefäß in der Nähe der Heizung. Wir hatten dies auch überlegt, da bei uns die Heizungsrohre direkt hinter dem Ofen herlaufen. Wollte eigentlich an den Rücklauf zu gehen, unser Ofenbauer hat uns davon aber abgeraten. Alles aber wie oben beschrieben herzurichten war uns zu teuer und zu aufwendig.
Wie gesagt, wir würden unseren Ofen sofort wieder kaufen.
Wir wohnen in der Nähe von Bonn, wenn du nicht allzuweit wegwohnst, kannst du den Ofen gerne bei uns besichtigen. Für Rückfragen, Adressen oder Tipps kannst du uns gerne noch mal anmailen, oder du teilst uns deine Rufnummer mit, dann rufe ich dich an (aber erst Ende nächster Woche, fahr jetzt erst mal ein paar Tage weg).
Hoffe ich konnte dir damit schon mal etwas weiter helfen.
Schöne Grüsse aus dem Rheinland

Ja vielen Dank für deine sehr ausführliche Beschreibung, die hat mir schon ein Stück weiter geholfen. Wir überlegen also einen Scan-Line 520 mit Wasserführung anzuschaffen, kannst du mir verraten warum dein Ofenbauer davon abgeraten hat, ich finde diese Option mit der Wasserführung äußerst interessant, da man ja so theoretisch das ganze Haus heizen kann. Im Ofen ist ein 12 l Speicher, klar muß ein kleines Ausdehnungsgefäß und eine Thermische Ablaufsicherung sein, aber das ganze wird an sich wie ein zusätzlicher Heizkörper angeschlossen, der Aufwand scheint mir für den Nutzen den er bringen soll durchaus gerechtfertigt. Aber ich wollte auch was über die Qualität von HETA Öfen erfahren und freut es mich natürlich das du die so hoch einschätzt.
Viele Grüsse aus Ost-Westfallen

Selbstverständlich ist die Wasserführung interessant. Aber: nur als "Heizkörper zwischen Vor- und Rücklauf klemmen (wie ursprünglich geplant) geht halt nicht.
Für ein weiteres Rohr nach Aussen bzw in Abflussnähe war kein Platz, ist aber notwendig, falls das Wasser mal "überkocht" weil kein weiterer Abnehmer (Heizkörper) an ist. (Zugegeben ist zwar ausgesprochen selten, aber nicht ausgeshlossen).
Mein Heizungsbauer empfahl grundsätzlich die Verrohrung des Ofens bis in Heizungsnähe zu ziehen, um nicht den ganzen (recht groß dimensionierten) Rücklauf mitzuheizen und darüber Verlust zu fahren.
Hätte bedeutet: Ofen an Rücklauf der Heizkörper als Zulauf zum Ofen, von Ofen separates Rohr vom 1. OG bis in den Keller zur Zentralheizung als Rücklauf Ofen,
weiteres Rohr als Thermischer Überlauf auch Richtung Keller. Hatte aber noch nicht einmal mehr Platz für ein winziges "Röhrchen" bauseits zur Durchrührung in den Keller. Und Bauseits noch etwas verändern wollten wir nicht.
Zudem sollte die Umwälzpumpe laufen, wenn der Ofen an ist. Das wäre dann das Problem während der Übergangszeit, wo der Ofen abends schon mal an ist, aber die Heizung noch auf Sommerbetrieb steht (=aus ist).
Also für uns zu Aufwendig gewesen, prinzipiell eine schöne Sache.
Gruß Feuerwehr283