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Bitte um Hilfestellung

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(@)
Beiträge: 2
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Themenstarter
 

Hallo zusammen!
Wir haben folgende Situation und brauchen Hilfestellung von euch, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Wir wohnen in einem freistehenden denkmalgeschützten Haus, Baujahr 1906, Außenwände aus Vollziegel, Wohnung 2. OG, keinerlei Außenwand- oder Innenwand-Dämmung. Beheizt werden sollen drei aneinander grenzende, mit großen Durchbrüchen verbundene Zimmer (ca. 60 m²) mit einer Raumhöhe von 3,25 m und entprechend großen, allerdings neuen Fenstern. Kamin ist vorhanden und Zustimmung des Kaminfegers liegt vor.
Wir suchen einen schlanken hohen Kaminofen (1,60 - 1,75 hoch), möglichst mit Speicher. Er soll in einer Innenwandecke aufgestellt werden. Selbstverständlich waren wir bei mehreren Kaminbauern und haben uns dort beraten lassen, finden aber die Aussagen teilweise verwirrend bis widersprüchlich.

Unsere Favoriten sind:
Ottawa von H_a_s_e
io8xl von I_g_e_l
Stila von A_u_s_t_r_o_f_l_a_m_m

Danke für jede Hilfe!

 
Veröffentlicht : 19/10/2014 2:51 pm
(@b-hoernchen)
Beiträge: 705
Honorable Member
 

Hallo,

dass sich die Aussagen mehrerer Kaminbauern unterscheiden, ist ganz normal. Jeder will natürlich "das Produkt seiner Vertragsfirma" verkaufen, noch lieber einen gemauerten Ofen/Kachelofen, da ist wirklich fett verdient.

Tatsache ist, dass die Speicherwirkung von Kaminöfen mit Speichersteinen/Steinummantelung meist überschätzt wird.
Das kann man leicht selbst nachrechnen. Einfach spezifische Wärmekapazität von z.B. Speckstein googlen. Wikipedia hilft da meist weiter. Den Wunderversprechen von angeblich noch so tollen neuen Materialien braucht man nicht glauben. Die Stein-/Keramikmaterialien besitzen alle recht ähnliche spezifische Wärmekapazitäten.
In 100kg Speicherblock hat allenfalls die Wärme eines kleineren Holzscheits Platz. Wesentlich mehr Wärme sitzt in den Wänden eines gut geheizten Raumes - deshalb tut's meist ein biligerer eiserner Kaminofen genauso.
Ein leichterer Ofen ist auch leichter selbst von der Stelle zu bewegen, wenn man mal das Rauchrohr zwecks Reinigung abbauen will. Bei 150Kg sehe ich da die Grenze. Ich selber hantiere ungern mit Bürste und Rußsauger im Wohnzimmer.

Aber manche Leute wollen einfach einen Speicherofen. Wer das Geld ausgeben will, soll das ruhig tun, ist auch Prestigesache.

Zu den von dir ausgesuchten Marken, kann ich nur sagen: Hase habe ich mir mal angesehen. Sehr edle Verarbeitung. Bei Austroflamm lamentieren die Leute meist über den schnell kaputtgehenden Keramott.

Meine Kriterien wären: Wie leicht (günstig) bekommt man eine neue Innenauskleidung -> ich bevorzuge gerade Platten. Die kann man auch in der E-Bucht kaufen und selber zurechtschneiden (Vermiculit) oder wer ungern mit der Flex Schamottsteine schneiden will, vom Ofenbauer zurechtschneiden lassen.
Der Ofen ist i.d. R. um so besser regelbar (mit geringer Heizleistung zu betreiben), je kleiner die Scheibe ist, da durch die Scheibe eine Menge Wärmestrahlung aus dem Brennraum entweicht und diesen auskühlen lässt. Kälterer Brennraum-> unsaubere Verbrennung. Je mehr Verglasung, desto größer die Gefahr, dass die Scheiben dauernd verrußt sind. Entsprechende threads findest du genug. Außerdem kleine und gerade Scheibe -> günstiger Ersatz. Ich weiß, ich rede hier gegen den Modetrend mit möglichst großen Scheiben. Die Hersteller machen das, was der Kunde will, Unvernunft rules.

Nicht zuletzt - welchen Brennstoff willst du einsetzen? Wirklich nur Holz oder vielleicht auich Kohle? Kohle macht viel Asche und braucht eine anständige Primärluftzufuhr. Also am besten mit Rüttelrost und großem Aschekasten

Von der Leistung her müsstest du mit ca. 6 -7KW ganz gut hinkommen. Kannst du auch mit Elektroheizgeräten testen.

 
Veröffentlicht : 20/10/2014 8:44 pm
(@)
Beiträge: 2
New Member
Themenstarter
 

Vielen Dank für die fundierte Antwort, die sich mit unseren Eindrücken deckt. Was die Speichersteine angeht, kamen uns eben genau die von dir formulierten Bedenken. Also ist klar, Ofen ohne Speicher!

 
Veröffentlicht : 23/10/2014 4:34 pm
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