Ich hatte hier im März ja bereits wegen einem Kaminofen angefragt, und mittlerweile habe ich endlich einen gefunden. Es ist das Modell RH von Wamsler.
Nachdem das schon nicht einfach war, stehe ich jetzt zu den viel größeren Problem: schornstein. Der Schornsteinfeger war bereits da, und hat mein Projekt grundsätzlich bewilligt. Nun benötige ich einen passenden schornstein.
Mein erster Versuch war bei einem sich selbst über den Klee lobenden Händler im Internet ein schornstein zu kaufen. Auf meine Skizze und meine Erläuterung hin hat er mir ein völlig falsches Modell geschickt. Also drei riesengroße Pakete wieder zurücksenden. Noch einmal möchte ich so etwas nicht erleben.
Deswegen habe ich zuerst einmal eine Grundsatzfrage: wie wichtig ist das Material des Schornsteins wirklich? Also bspw Innenseite 1.45 21 oder 1.4401? Kann 1.4521 wirklich eine v3 sein?
Finde nirgendwo Informationen darüber inwieweit sich die MaterialFrage - wirklich echt tatsächlich- auf die LebensDauer des Schornsteins auswirkt!
DANKE EUCH
Doppelwandige Edelstahlschornsteine bestehen immer aus 2 Sorten Edelstahl. Das Innenrohr aus V4A. Das ist ein Säurefester Edelstahl. Und das ist erforderlich, weil im Rauchgas ist Kohlenstoff enthalten.
Das äußere Rohr besteht aus V2A Edelstahl.
Qualitätsunterscheide gibt es in der Dicke des Edelstahlblech. So werden Innenrohre aus V4A Blech in 0,4mm aber auch aus 0,6 mm Edelstahlblech hergestellt.
Lassen Sie sich vom Lieferanten / Händler schriftlich bestätigen aus welcher Materialstärke die Bleche sind und um welches Edelstahlblech es sich handelt. Dazu ist der Händler gesetzlich verpflichtet.
Manche Hersteller geben Garantien( nicht zu verwechseln mit einer gesetzlichen Gewährleistung/ Sachmängelhaftung) von 10 oder sogar 20 Jahre.Lassen Sie sich VOR dem Kauf die Garantiebedingungen aushändigen und lesen Sie diese.
MfG Dieter Klaucke
Nochmal konkret gefragt :
Muss das Innenohr v4a bzw 1.4401 sein oder genügt innen auch 1.4521? Praxisrelevante Unterschiede, Lebensdauer etc.
1.4401: Hervorragende Korrosionsbeständigkeit (PREN 23,1 – 28,5) bei polierter Oberfläche
Der Werkstoff 1.4401 bzw. X5CrNiMo17-12-2 ist ein nichtrostender austenitischer Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl und weist gemäß der Richtanalyse einen Chrom-Gehalt von 16,5 bis 18,5 % sowie einen Kohlenstoffgehalt von max. 0,07 % auf. Aufgrund des höheren Chromgehalts ist 1.4401 korrosionsbeständiger als ein vergleichbarer Stahl mit einem 13%-igen Chromgehalt. Durch Polieren der Oberfläche erhöht sich zudem die ohnehin sehr gute Korrosionsbeständigkeit dieses Werkstoffs noch zusätzlich. Aufgrund ihres Molybdän-haltigen Legierungsaufbaus (min. 2,0 % bis max. 2,5 % Molybdän) weist diese Güte eine gute Beständigkeit in Medien, in denen Chloridionen enthalten sind, sowie in nichtoxidierenden Säuren auf. Dennoch wird die Verwendung von 1.4401 durch seine eher schlechten Schweiß-Eigenschaften beschränkt, denn durch das Schweißen verliert die Güte ihre ursprüngliche, im Lieferzustand vorhandene interkristalline Korrosionsbeständigkeit. Sollen größere Bereiche iRd Weiterverarbeitung des Materials geschweißt werden, so ist eher der Einsatz von 1.4404 zu empfehlen. Dies gilt ebenso bei einer Verarbeitung bei Temperaturen über 300°C. Beim Schweißen entstehende Anlauffarben und Zunder reduzieren ebenfalls die Korrosionsbeständigkeit des Materials und müssen durch geeignete Verfahren beseitigt werden.
Zu beachten ist jedoch, dass 1.4401, ähnlich wie 1.4016, nicht gegen Seewasser beständig ist. Gute Korrosionseigenschaften weist die Güte aufgrund ihres hohen Chromgehalts hingegen in Medien mit mäßiger Aggressivität und mit einer tendenziell eher geringen Chlorionen- und Salzkonzentration auf. Dies ist z.B. bei Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit sowie schwachen Säuren und Laugen der Fall. Hieraus ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, z.B. bei der Herstellung von Nahrungsmitteln in der Nahrungsmittelindustrie sowie in der Landwirtschaft. Auch bei der Herstellung von Trink-, Kühl- und Abwassersystemen zeigt 1.4401 seine Vorteile.
Eigenschaften von Edelstahl V2A und V4A - Kleine Werkstoffkunde
In Deutschland werden zwei VA-Oberbegriffe verwendet: V2A und V4A
V2A ist ein im Alltag häufig auftretender Edelstahl, der z.B. beim Bau von Geländern, Fahrzeugen und Spülbecken genutzt wird und Anwendung in der Getränke-, Pharma- und Kosmetikindustrie findet.
V4A ist dem V2A-Edelstahl ähnlich, wird aber zusätzlich mit 2% Mo legiert. Dies führt dazu, dass der Edelstahl widerstandsfähiger gegen Korrosion in chloridhaltigen Medien wird. Angewendet wird der V4A-Edelstahl in Salzwasser, Schwimmbädern und der chemischen Industrie.
Andere Bezeichnungen für den korrosions- und säurebeständigen Stahl sind Rostfrei, Inox, Stainless, VA, V2A, V4A oder gängige Werkstoffnummern wie 1.4301, 1.4305, 1.4571 und 1.4404.