Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe ein relativ neues Einfamilienhaus (13 Jahre alt) und seit ca. 7 Jahren einen Marken-Kaminofen (Attika Poleo) angeschlossen. Vorher war der Kamin ungenutzt.
Nachdem sich trotz gut getrocknetem Holz weiterhin geringfügig Kondensat gebildet hat (wenn der Kamin an war) habe ich sowohl Gespräche mit Ofenherstellern wie auch mit meinem Schornsteinfeger geführt. Beide haben scheinbar komplett andere Ansichten.
Der Schornsteinfeger meint es ist alles super und der Ofenbauer glaubt an eine zu geringe Verbrennungstemperatur.
Mich würde interessieren, ob sich überhaupt Kondensat bilden darf (ggfls. wieviel?). Wenn ich eine Woche den Kamin jeden Abend an habe, bilden sich ca 50-100 ml Kondensat)
Ich habe einfach mal in meinen Schornstein fotografiert. Auch da würde mich interessieren, ob der normal aussieht, oder ob dort zu viel Ruß zu sehen ist.
Fotos kann man hier sehen:
[url:1wn7wr6x]https://imgur.com/a/LZjuw[/url:1wn7wr6x]
Na ja, "zuviel Ruß" ist schwerlich zu beurteilen nur anhand der Platte.
Umgekehrt: wie wollen die beiden anderen etwas beurteilen wenn sie die WAHREN Betriebszustände nicht kennen??
Aber WO fällt denn das Kondensat an, doch sicher am Kondensatablauf an der Schornsteinsohle?
Wie lange ist denn die Rauchrohrstrecke vom Ofen bis zum Schornsteineintritt?
Weiß man den inneren Schornsteinquerschnitt?
Das Problem wird sein, dass der Schornstein ja nur ab und zu geheizt wird oder der Ofen zu schwach angefahren wird. Am Anfang nimmt der Ofen selbst, die Ausmauerung, das Rauchrohr und vor allem der SCHORNSTEIN so viel Wärme auf, dass es zur Kondensatbildung kommt (nicht toll, aber an sich nicht schlimm) . Im Normalfall trocknet das durch die steigende Abgastemperatur auch bald wieder ab.
Übersteigt aber diese Kondensatbildung, die Oberflächenfeuchte, die Benetzung ein gewisses Maß, so verbinden sich die an der Wandung haftenden Tröpfchen zu einem TROPFEN. Der bewegt sich nach unten und reisst mehrere andere Tropfen mit, so dass am Ende ein kleiner "Bach", ein Rinnsal, eine Tropfenstrecke nach unten läuft. Unten, UNTERHALB des Rauchrohranschlusses. Und somit in die KALTE, nicht von den Abgasen beheizte Zone. Sprich: DIE trocknen nicht mehr, das Kondensat läuft unten aus.
Daher ist es wichtig den Ofen zügig und mit ausreichend Material anzufeuern um den Schornstein SCHNELL auf Temperatur zu bringen. So kommte es zwar auch zur Kondensation, aber nicht zum Tropfenlauf.
Vielleicht DA mal das obere Türchen aufmachen und reinsehen. DAS wäre entscheidend !
Vielen Dank für Deine Antwort! Wenn Du beim Fotolink herunterscrollst siehst Du noch 2 weitere Fotos vom Schornstein inneren! Ein Profi erkennt da bestimmt auch den Schornsteinquerschnitt.
Der Weg vom Ofen in den Schornstein ist gering (unter 1 m). Allerdings ist der Schornstein recht hoch. Ca. 8 m (über 2 Etagen) würde ich schätzen und oben noch ca. 1m Edelstahlverlängerung (das war Auflage, da ich den ausgebauten Dachboden als Büro nutze). Die Platte ist im übrigen aus der 2 Etage, wo der Schornsteinfeger kehrt.
Achso, und das Kondensat kommt aus dem Regenwasser-/Kondensatablauf.
aaah runterscrollen!! DAS hab ich nicht vorhin gemacht.
Ein Schornsteinquerschnitt kann anhand der Bilder NICHT genau ermittelt werden, den musst DU messen.
DA sieht man aber ganz klar die Kondensatschlieren
Womöglich ist der Schornstein sogar innen glasiert. Das ist zwar sehr edele Ausführung, aber hat eben auch den Nachteil, dass kaum Feuchte gepuffert wird. Mal die innere Oberfläche abtasten oder anderweitig mit der Oberfläche des Putzöffnungssteins vergleichen.
ABER Das Edelstahlrohr!! DAS ist MIT Hauptverdächtiger![/size:1r8fx2no]
EIN Meter Verlängerung an einem "quasi"-Neubau?? Das muss doch schon an der Bauabnahme abgenommen worden sein und stimmig gemacht. Wieso jetzt plötzlich eine Verlängerung??? Die Fensterabstände sind doch so und so einzuhalten, ob da jetzt Büro ist oder nicht?? Tritt der Schornstein MITTEN in der Dachfläche aus??? (Bild wäre schön, aber JETZT ist ja dunkel) DAS muss ja aussehen mit dem Rohr.....
Hoffentlich ist das ein "doppelwandiges" wärmegedämmtes Edelstahl-Schornstein-Element und NICHT nur einfach bloß "ein Edelstahlrohr" als einfachem Blech - denn DANN is alles klar: MURKS!
Aber auch so: Das kurze Ofen-Rauchrohr ist ok, üblich und auch als "günstig" zu bewerten. Aber erst nehmen die 8 Meter ca 1cm starkes Schamotterohr die Abgaswärme auf und DANN kommen die abgekühlten und nun (relativ) sehr feuchten Abgase auch noch auf das KALTE und total glatte Edelstahl. Feuchtepufferung nahe null! DORT bildet sich der erste Tropfenlauf und DER reißt den ganzen Rest mit....wie bereits beschrieben.
oh jeee ooooh jeeee
Aber sind die Kondensatschlieren jetzt schlimm nach 7 Jahren Dauerbetrieb im Winter?
Das mit dem Edelstahlrohr wurde nachträglich gemacht. Ich habe das Haus erst vor 7 Jahren erworben und nicht gebaut. Vorher war ein Kaminofen vom Vorbesitzer geplant aber nie in Betrieb genommen. Ich mache morgen mal ein Foto.
Aber muss ich mir da nun Gedanken machen? Sollte ich das Edelstahlrohr austauschen? (es ist in der Tat nur einwandig).
Habe sonst keine Probleme mit Anheizen etc.
Möchte halt nur in ein paar Jahren keine Probleme mit Versottung oder einem Schornsteinbrand haben
Sie sollten unbedingt vom Schornsteinfeger eine Schornsteinberechnung nach EN 13384 durchführen lassen. Alles deutet darauf hin, das der Ofen nicht im Einklang steht mit dem Schornstein.
MfG Dieter Klaucke
Was kostet so eine Berechnung? Und wie kann der Ofen nicht zum Schornstein passen? Ich habe den Ofen von einem seriösen bekannten Kamingeschäft hier in der Region einbauen lassen. Die müssen sowas doch beim Einbau sehen bzw. überprüfen, oder ?!?
Und mein Schornsteinfeger meint ja, es sei alles in Ordnung. Ich habe ihn auf meine Bedenken und das Kondensat angesprochen. Aus seiner Sicht ist alles einwandfrei. Er fragt mich sogar jedesmal beim Kehren, ob ich den Kamin überhaupt angehabt habe.
Und die Feurstätte wird doch auch regelmässig von ihm abgenommen ...
Für manche Schornsteinfeger ist alles ok, solange der Schornstein innen schwarz und durchgängig ist...
Für manche Schornsteinfeger muss alles aufs Komma berechnet sein - obwohl Toleranzen von 20-30% auch noch ok sind....
ICH bin da mehr so in der pragmatischen Mitte.....
Mit einer Schornsteinberechnung ist HIER auch nichts mehr gewonnen. Das Ergebnis wird bei einem ein-wandigen Edelstahlrohr mit Sicherheit "Abgastaupunkt-Unterschreitung" anzeigen. Das kann man sich dann einrahmen und an die Wand nageln. Denn DAS sieht man HIER aber auch so! Und DIE Lösung aufm Papier bringt nichts: "dann muss wie berechnet ein 14,654 cm Schornsteindurchmesser rein, der bei plus 15 Grad Außentemperatur, 1013,15 mbar und nahezu Windstille, bei 345 Grad Abgastemperatur und im quasi-stationären Dauerbetriebszustand genau funktioniert".
Also: Die Schornstein-Verlängerung in ein-wandig ist ein vom installierenden Betrieb selbstgelegtes Ei, "SO macht man DAS nicht!". Das Kondensat ist lediglich "unschön", eine Gefahr oder Schaden entsteht dadurch nicht, die Kondensatentsorgung ist halt einfach nur lästig, der Geruch und die Spuren einfach nur unangenehm.
Ich bin auf das Bild vom Hausdach mit Schornstein gespannt, vielleicht gibts dazu eine "fachliche" Begründung für diese Leistung "unser Ort soll schöner werden".
Foto kommt entweder heute Nachmittag oder am Wochenende. Schlimm sieht es aus meiner Sicht nicht aus.
Der damalige Schornsteinfeger (der den Kaminofen abgenommen hat und mittlerweile in Rente ist) bestand auf eine Verlängerung damit kein Rauch durch die Kippfenster am ausgebauten Dachboden eindringen kann. Mein aktueller Schornsteinfeger sieht das lockerer. Er würde es auch akzeptieren, wenn wir die wieder entfernen würden (hatte vor kurzem gerade mit ihm darüber gesprochen). Wenn ich den Kamin anhabe, mache ich dort sowieso kein Fenster auf.
Es gibt aber eine weitere Sache, wo Schornsteinfeger und Kaminofenhändler unterschiedlicher Meinung sind (auch das wird man auf dem Foto sehen). Bevor ich herausbekommen habe das es Kondensat ist, war ich davon ausgegangen, dass es auch Regenwasser sein könnte. Mein Schornsteinfeger meinte daraufhin, ich sollte einfach eine "Regenhaube" montieren. Dies habe ich dann getan. Der Kaminofenhändler meint auch dies könne sich negativ auf Kondensat auswirken. Wobei ich nur weiß, dass ohne Regenhaube das Kondensat halt auch anfiel. Von daher habe ich sie erstmal drauf gelassen, da ich persönlich der Meinung bin, dass es mir Vorteile bei ungünstigem Wind oder Sturm bringt, da ich den Kaminofen trotzdem problemlos angefeuert bekomme (ohne die Haube gab es durchaus mal Probleme, wenn der Wind auf den Schornstein gepustet hat).
Und nun nochmal zum Kondensat:
@Schwarzmann: Sie sind also der Meinung, dass es nur "unschön" ist, aber ich mir in ein paar Jahren keine Sorge um Versottung oder einen mit Glanzruß verstopften Schornstein machen muss? Weil die beiden Sachen als Laie eher meine Sorgen sind.
Also für die Erhöhung muss es einen technischen oder baurechtlichen Grund geben und nicht "ich will das mal so, weil wenn...dann...könnte...". Dann müssten ja ALLE Schornsteine auf Dächern mit Fenstern erhöht werden und das wäre dann in technischen Regeln fest verankert. SOWAS macht man WENN sich herausstellen sollte DASS wirklich bei gewissen Situationen Rauch in offene Fenster gelangt. Der normale Mensch schließt dann aber erstmal das Fenster, denn sowas passiert nur EIN mal, das merkt man und dann weiß mans. Aber warten wir mal auf das Bild.....
Eine Regenhaube ist immer so eine Sache. Sie verhindert dass Niederschläge in die Abgasanlage eindringen, JA. Ebenso kondensieren aber auch die Abgase an der kalten Haubenunterseite und die Tropfen können in den Schornstein hineinfallen. Eine merklich negative Beeinflussung der Schornsteinfunktion HIER mit 8m wirksamer Höhe, normaler Höhe über Dach UND noch Verlängerung kann praktisch ausgeschlossen werden. Aber genaueres erst nach dem Bild...
Der Kondensatanfall ist natürlich nicht schön und auch nicht supertoll, BESSER wäre wenn KEIN Kondensat anfiele. Glanzrußbildung entsteht aus den Teeren der Feuerung, NICHT aus Kondenswasser und normalem Staubruß. Wie man auf den Bildern des Schornsteininneren sieht wäscht das Kondensat ja teilweise den Schornstein sauber. Eine Gefahr oder Schaden kann aber daraus im Grunde nicht entstehen. Weder kann der Schornstein dadurch zuwachsen noch etwas defekt gehen. Dieser Vorgang ist allerdings an sich ungut, weil er beim Zusammentreffen von anderen unguten Zuständen sich negativ auswirken kann. Ist zum Beispiel der Schornstein mit seinen Innenrohren nicht sauber versetzt KANN/KÖNNTE Kondensat durch die entstehende Fuge in die Dämmung laufen. Deshalb SOLLTEN solch unguten Zustände verhindert werden.
ICH würde daher die unfachlich ausgeführte und fachlich unbegründete Verlängerung entfernen, dann is Ruhe.
@Schwarzmann: Schließe ich vom Namen richtig darauf, dass Sie Schornsteinfeger sind? Oder was machen Sie beruflich, dass Sie sich so gut auskennen?
Aber natürlich erstmal Danke für die ausführliche Antwort und Einschätzung zu meinen Fragen!
Anbei nun aber erstmal das Foto:
https://imgur.com/a/76JpL
Wie gesagt, vor dem Kauf und Einbau des Kaminofens habe ich meinen Schornsteinfeger informiert und mich beraten lassen. Er hat sich das dann vorher alles angeschaut und mir gesagt, dass die Verlängerung vorgeschrieben ist, damit der Rauch nicht in den Wohnraum (ausgebauter Dachboden) ziehen kann. Evtl. hängt es mit der Nähe des Schornsteins zum Fenster (habe es bei der Aufnahme mal geöffnet) zusammen. Das andere kleine Fenster ist die Austrittsluke für den Schornsteinfeger, durch den unser Schornsteinfeger gar nicht passen würde
Aber hat der Vorbesitzer halt so gebaut.
JA, ich bin ein "schwarzer Mann" = Schornsteinfeger
Schönes Bild. Habs mir schlimmer vorgestellt. Ist die Verlängerung wirklich EIN Meter, sieht kürzer aus. Sie ist DOCH sinnvoll, da die Mündung sonst unterhalb des Firsts läge. Auch muss der eigentliche Schornstein so hoch sein, dass die Mündung die Oberkante Dachfenster um einen Meter überragt. Ebenso muss man an der dem First zugewandten Schornsteinkante einen 1m Abstand rechtwinklig zur Dachfläche gemessen einhalten (an der Schornsteinkante angesetzter 1-Meter-Stab darf im Radius geschlagen nicht die Dachfläche berühren). Das SIEHT zumindest alles kürzer aus....
GUT dass es eine obere Schornsteinreinigungsöffnung gibt, denn an die jetzige Mündung käme man ja wirklich kaum unfallsicher hin. Auch würde die Kehrtätigkeit mit der Zeit aufgrund der Hebelwirkung die Verlängerung beschädigen, lösen oder gar abreißen.
Es SIEHT auch so aus, als wäre die Verlängerung in einem kleineren Querschnitt als der eigentliche Schornstein. Bitte doch mal den lichten Schornsteinquerschnitt messen, ebenso den der Verlängerung. (ich hoffe SIE kommen bequem durch die Luke )
Das können auch 70 cm sein. Ich hatte grob geschätzt und bin noch nicht zu gekommen in meinen Unterlagen mal nachzuschauen. Den Durchmesser versuche ich am Wochenende mal zu messen. Also würden Sie die Verlängerung doch befürworten, aber diese evtl. gegen eine doppelwandig isolierte austauschen?
Oder den Winter mal ohne die Verlängerung testen? Wie gesagt - mein Schornsteinfeger würde sein ok dazu geben.
Ich will halt nur das da im Schornstein dauerhaft nix passieren kann und wenn möglich natürlich das Kondensat so weit wie möglich zu verringern.
Ja, ich würde zuerst das billigste machen und das Ding entfernen, dann mal probieren. Wird sicherlich NICHTS ausmachen.
Hallo Schwarzmann ,
wie du auf 1m kommst ist mir ein Rätsel. 1.BimSchV über 20° ( die haben wir hier jedenfalls ) waagrecht gemessen 2,3m.
http://www.auka.de/bimschv.htm
Auch nach FeuV ( Bayern) müssen Öffnungen wie Fenster die näher als 15m liegen um 1m überragen
http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayFeuV2008-9